Gipfelpasta ohne Löffel, aber mit SIGMA 14-24mm F2,8 und 70-200mm F2,8
„Verdammt! Wir haben schon wieder keine Löffel eingepackt!“ Ich schau zu meiner Freundin Kathi und muss schmunzeln, schließlich passiert uns das nicht zum ersten Mal. Ein Biwak am Berggipfel ist sowieso schon ein recht ursprüngliches und eine wenig zivilisierte Angelegenheit, jetzt wird es eben noch ein bisschen wilder…
Es ist unsere erste richtige Wanderung nach einer sehr langen Wintersaison, die auch irgendwie noch nicht so richtig vorbei ist. Es ist zwar Ende Mai, aber die Schneedecke ist im Gebirge oberhalb von 2000m noch geschlossen und größtenteils an die zwei Meter dick. Nichtsdestotrotz wollen wir wieder einmal ohne Ski los und so nutzen wir ein zweitägiges Schönwetterfenster für eine Nacht unter freiem Himmel. Eingepackt habe ich dafür sowohl das SIGMA 70-200mm F2,8 DG OS HSM | Sports als auch das SIGMA 14-24mm F2,8 DG HSM | Art, um zum einen Details aus der Landschaft bei Sonnenauf und -untergang zeigen zu können und auch die Weite und Einsamkeit mit dem Ultraweitwinkel einzufangen.
Beim Aufstieg durch den südseitigen Wald- und Wiesenhang verfliegen die Gedanken an Schnee und Kälte schnell. Die Nachmittagssonne brennt vom Himmel herab und es ist absolut windstill. Der schwere Rucksack mit dickem Schlafsack, Isomatte, Kocher, Essen und vor allem Kamera-Ausrüstung zerrt am Rücken und wir können uns kaum vorstellen, dass es nachts wirklich kalt werden wird.
Als sich der Wald lichtet und wir den breiten Rücken erreichen der zum Gipfel führt, entdecke ich sofort ein geeignetes Plätzchen, um das schöne Gegenlicht für eine Aufnahme mit dem 70-200mm zu nutzen. Den Vordergrund bildet das, bei Offenblende unscharfe, Gras und lenkt den Blick auf mein Model, das vor der gewaltigen Bergszenerie aufsteigt. Durch die relativ lange Brennweite nehme ich fast keinen Himmel ins Bild und verstärke so das Gefühl „mitten in den Bergen zu sein“.
Die Sonne verschwindet langsam am Horizont, als wir unser Nachtlager aufschlagen und die kurze Hose muss schnell einer Langen weichen. Es wird doch empfindlich kalt werden zwischen all den Schneefeldern, die sich noch auf dem grasigen Gipfel halten …
Mittlerweile haben sich die Wolken rund um die umliegenden Gipfel verzogen und so bleibt der erhoffte farbenfrohe Sonnenuntergang leider aus. Was mit Sicherheit nicht ausfällt ist dafür unsere wohlverdiente Portion Pasta, die wir auf dem Gaskocher zubereiten. Ach ja, da war ja noch die Sache mit dem vergessenen Löffel… Am Ende tut es auch eine Plastikabdeckung vom Kamera-Akku – halb so wild!
Für die Aufnahmen beim Kochen verwende ich ausschließlich dasSIGMA 14-24mm F2,8 DG HSM | Art und profitiere in der Abenddämmerung von der Lichtstärke des Objektivs. Durch das starke Weitwinkel kann und muss ich ganz nah dran – eine großartige Möglichkeit für dynamische Bilder, die auch die bildgewaltige Umgebung zeigen.
Die Nacht ist unruhig, irgendwie finden wir keine wirklich bequeme Position zum Schlafen und der Mond ist wirklich hell. Ich bin also überhaupt nicht böse, als morgens um 5:00 Uhr der Wecker klingelt, damit ich auf keinen Fall den Sonnenaufgang verpasse. Das Alpenglühen und die ersten Sonnenstrahlen entschädigen für den schlechten Schlaf und abgesehen von einem schönen Bild, nehme ich vor allem jede Menge Energie für die kommenden verregneten Tage mit ins Tal. Für mich kann der Sommer kommen!