Falklandinseln, Südgeorgien und die Antarktis
Im Dezember machte ich mich zu einer sehr außergewöhnlichen Reise auf. Drei Wochen auf dem Schiff mit dem Endziel Antarktis. Zwischenstopps waren die Falklandinseln und Südgeorgien. Letzteres wird auch als die Serengeti des Südens bezeichnet, also eine Fülle an “Wildlife”.
Meine Herausforderung war sowohl Bewegtbild, als auch Fotos zu produzieren, die den Trip kreativ dokumentieren. Aus Gewichtsgründen galt es daher Vollformat-Objektive für Video- und Fotokamera zu benutzen, die ich je nach Bedarf hin- und herwechseln kann.
Daher brauchte ich sowohl einen perfekten Allrounder – das SIGMA 60-600mm F4,5-6,3 DG OS HSM | Sports, als auch Objektive für das gewisse Etwas, die sich im Look von der breiten Masse abheben. Meine Entscheidung fiel schließlich auf das SIGMA 14-24mm F2,8 DG HSM | Art und das SIGMA 85mm F1,4 DG HSM | Art.
Pinguine, 300.000 Brütende Paare = 1 Million Pinguine
Von Dokumentarfilmen und Berichten an Bord habe ich erfahren, dass es in South Georgia Kolonien mit mehreren Hunderttausenden Königspinguinen gibt. Dass ich diese auch selbst sehen werde, glaubte ich erst, als ich 5 Meter davor stand.
An dieser Stelle hat sich mein Plan bezahlt gemacht. Ich konnte mit dem 60-600er genau jene Massen von Pinguinen verdichteten und eine wunderschöne Tiefenschärfe erzeugen. Den Shot, den man bei Foto und Film nicht missen will.
Für ein außergewöhnliches Foto, braucht es mehr, als die aus den Dokumentationen bekannten Motive. Diese besonderen Momente lassen sich nicht planen, aber man kann ja im Rucksack eine Auswahl an interessanten Objektiven bereit halten. Am Rande der Kolonie stand ein allein gelassenes Königspinguin-Küken im Schlamm. Mit der Brennweite von 14mm konnte ich sowohl die ganze Masse an Tieren zeigen, als auch das Kükens zentrieren und dadurch eine klare Bildstruktur für den Betrachter schaffen. Der Effekt wird zusätzlich durch die charakteristischen Tussockgras-Halme im Vordergrund verstärkt.
Die Majestät
Der Mindestabstand zu einem Pinguin in freier Wildbahn wird mit fünf Metern bemessen. Nähert sich der Pinguin jedoch aus Neugier, ist ein geringerer Abstand kein Problem. So hatte ich bei diesem Bild besonders viel Glück. Mit der 14-24mm Optik war ich perfekt ausgestattet und konnte das Tier majestätisch abbilden. Ein 90cm großer König.
Tiefschwarze Augen
Die hohe Dichte an Wildtieren ermöglichte es mir auch mit kreativen Linsen zu arbeiten, ohne ein Motiv zu verpassen. Seelöwen- und Seeelefantenjunge ruhten an vielen Stellen und zweitere näherten sich auch gerne aus Neugier. Durch die Zutraulichkeit der Seeelefanten konnte ich mich auf die Blende 1.4 konzentrieren und den Fokus genau auf die riesigen ausdrucksstarken Augen richten. Für die Tierportraits an diesem besonderen Ort ein einmaliger Look, bei dem durch das wunderschöne Bokeh die Nachbearbeitung gegen Null geht.
Spontane Begegnungen auf dem Zodiac
Um vom Schiff an Land zu kommen, nutzt man die motorisierten Schlauchboote oder auch Zodiacs genannt. Auf den Überfahrten kamen mir oft ohne Vorwarnung spannende Motive vor die Linse , wie Eisberge, Delphine oder Wale. Nach einem langen Tag in der Antarktis, umfuhren wir auf dem Weg vom Land zurück auf das Schiff spontan einen Eisberg, auf dem eine Gruppe Adeliepinguine halt gemacht hatten. Wir näherten uns auf wenige Meter dem Eisberg. Hier machte sich das SIGMA 14-24mm F2,8 DG HSM | Art bezahlt, da ich den Eisberg bei sich ständig bewegenden Boot und dem sich verändernden Entfernungen perfekt in den Rahmen setzen konnte. Ich entschied mich für eine sehr weite Einstellung, um den Eisberg nicht knapp an die Bildränder zu pressen. Auf diese Weise konnte ich ebenfalls die vielseitige Landschaft mit den Bergen und Gletschern abbilden.
Deception Island
Eine Vulkaninsel am Rande der Antarktis, in dessen Krater sich eine verlassene Walfangstation befindet, an der sich zusätzlich Pinguine im Wasserdampf tummelten. Dieser Ort hatte wahrhaftig etwas mystisches. Hier möchte ich zwei Bilder herausgreifen. Die Totale vom Krater, für die ich mit meiner 14-24mm Brennweite auch keine Panoramafunktion benötigte. Ein düsteres Foto, das an jene brutale Zeit anmutet, in der – wie aus Erzählungen – das gesamte Wasser rot von Walblut eingefärbt war.
Bild Nummer zwei ist mein persönlicher Favorit, geschossen mit dem SIGMA 60-600mm F4,5-6,3 DG OS HSM | Sports. Ein Eselspinguin, der im Wasserdampf steht, erzeugt durch den aktiven Vulkan. Den Hintergrund bilden riesige rostende Öltanks, in denen früher das Walfett kochte.
Abschließend sei noch einmal das 60-600mm hervorgehoben.
Filmen war bei diesem Auftrag Priorität. Daher steckte dieses Objektiv die meiste Zeit auf meiner Filmkamera und hat mir eine Diversität an Aufnahmen ermöglicht. In Aktion hatte mich das Objektiv bereits überzeugt. Mit Stativ, Kamera und 2700g Linse konnte ich auch weite Wege zurücklegen und war stets flexibel, sollte sich ein Tier doch unerwartet annähern. Eine Situation, die mir z.B. bei einer 400mm Festbrennweite schon zu schaffen machen würde. In der Postproduktion war ich dann sowohl bei Film, als auch bei den Fotografien sehr positiv überrascht.
Sowohl bei Schärfe als auch beim Farbumfang konnte ich keine qualitativen Kompromisse feststellen, die man vielleicht diesem Brennweitenbereich erwarten würde. Auch die staub- und spritzwassergeschützte Bauweise des Objektivs ließ mich ruhig an den Job herangehen. Auf Südgeorgien und in der Antarktis kann der Wind jederzeit in weniger als 30 Minuten um 20-30 Knoten umschlagen. Hierzu kommt Regen, Schnee und teilweise auch Sand.
Bei einer Schifffahrt in der Südpolregion gibt es ständig Motive, die vom fahrenden Schiff festgehalten werden können. Eisberge, Sturmvögel und schwimmende Pinguine gehören vor allem dazu. Somit war ich auch an Deck mit dem enormen Brennweitenbereich stets für die sich schnell ändernden Situationen bereit.
Video:
In einigen Monaten wird über die Reise eine Doku erscheinen, bis dahin ein paar Ausschnitte als Teaser: