Pferdefotografie mit dem SIGMA 135mm F1,8 DG HSM | Art
Vielleicht habt ihr es auch: dieses eine Lieblingsobjektiv, welches Euren Stil zu einem großen Teil mit beeinflusst hat. Bei mir ist es das 300mm f2,8. Ein ganz schöner Brocken.
Ich fotografiere Pferde in Kombination mit ihren Menschen. Da sind lange Brennweiten sinnvoll. Pferde haben einen großen Kopf, einen länglichen Körper um diesen ein wenig zu stauchen nutze ich bevorzugt ein Teleobjektiv. Zusätzlich finde ich es schön bei einem Shooting Beobachter zu sein, Anweisungen zu geben, mit meiner Stimme da zu sein, aber auch einfach den Moment auf mich wirken zu lassen.
Schon länger bin ich Fan der Art Serie, nutze zum bloggen schon von Anfang an das SIGMA 35mm F1,4 DG HSM | Art und habe mich umso mehr gefreut nun einmal das SIGMA 135mm F1,8 DG HSM | Art für ein Fotoshooting mit Pferd und Mensch einsetzen zu können.
Für Festbrennweiten habe ich ein absolutes Faible. Ich liebe die Qualität und die Tatsache, dass man sich mit seinem Motiv auseinandersetzen muss. Ich kenne eine noch ältere Version des 135mm und habe dieses besonders für Portraits sehr geliebt.
Doch wie wird es sich in der Zusammenarbeit mit einem Pferd machen. Ihr wisst schon: Der Große Kopf, der längliche Körper. Schaffe ich es mit dieser Optik die Proportionen so einzufangen wie ich es mir vorstelle? Wie es zu meinem Stil passt? Ich war ganz schön gespannt. Auf der einen Seite, ob ich die Optik überhaupt für Pferde mag, auf der anderen Seite, ob es meinen Stil vielleicht sogar noch einmal etwas aufkrempeln würde.
Optisch macht die Brennweite einen sehr hochwertigen Eindruck und ist für die Größe mit 1,1 KG auch relativ schwer. In der Pferdefotografie arbeite ich generell mit kurzen Belichtungszeiten und bin sonst auch mehr Kilos gewohnt. Von daher eh alles kein Thema. Auf zu neuen Ufern!
Getroffen haben wir uns morgens am Rheinufer im November 2018. Es war sehr kalt, aber sonnig. Winterlicht mag ich generell sehr. Shootings sind durch die Kälte für alle Beteiligten anstrengender, aber durch die Kühle auch einfach nur wunderschön und die entstandene Bilder bekommen eine ganz besonders klare Stimmung eingehaucht.
Der Sonnenaufgang ist bei den Bildern schon vorbei, hier war es teils schon 10 Uhr. Annica und ihr Hengst Canto, die ihr hier seht, sind geübt vor der Kamera und auch ich habe schon öfters mit diesem Team gearbeitet. So sind wir ziemlich eingespielt und ich konnte mich gut in das Shooting fallen lassen.
Trotzdem war es im ersten Moment ganz schön ungewohnt so nah ans Motiv ran zu müssen. Es ist eben doch ein Unterschied, wenn man auf einmal nur noch die Hälfte der Brennweite in der Hand hat. Die Proportionen des Tieres sind tatsächlich ganz anders, aber nicht unbedingt anders schlechter. Ungewohnter.
Besonders für Close – up Bilder mag ich die enge zum Team sehr und die Qualität des 135mm ist absolut brillant. Jedes einzelne Pferdehaar ist sichtbar und auch mit den Lichtbedingungen kam die Optik super klar.
Die Freistellung meines Teams, die Töne und auch das Bokéh gefallen mir richtig gut. Ganz offen hatte ich die Blende nicht um Annica & Canto gleichermaßen scharf abzubilden, aber das wäre noch eine Option, die ich das nächste Mal testen könnte.