Weiß in Weiß – Monochrome Fotografie
Weiß in Weiß? Weiß auf Weiß? High-Key oder doch Monochrom? Im Endeffekt trifft doch alles auf diese Aufnahmen zu. Eine der größten Herausforderungen bei der Fotografie ist es, weiße Gegenstände vor/auf einem weißen Hintergrund zu fotografieren. Die größte Schwierigkeit bei dieser Art von Aufnahmen ist es, dass es zu einer Überbelichtung kommen kann oder die unterschiedlichen Bestandteile des Bildes unterschiedliche Weißnuancen besitzen und es deswegen zu einem Farbstich bei einzelnen Elementen kommen kann.
Die High-Key Fotografie beschreibt einen Bildstil in der modernen Fotografie, welches hauptsächlich aus hellen, weißen Farbtönen, weichem Licht und niedrigen Kontrasten, also kaum Schwarzanteile (Key) besteht. Um im Studio ein technisch einwandfreies High-Key zu erstellen, ist eine per Belichtungskorrektur abgestimmte Studiobeleuchtung notwendig. Sollte trotzdem etwas nicht perfekt belichtet sein, kann man heute, dank der digitalen Bildbearbeitung den Effekt nachbearbeiten oder sogar komplett Konstruieren bis zu einem gewissen Grad.
Da ich bei meiner Serie auf die klassische Studiobeleuchtung verzichtet habe und nicht alle meine Gegenstände rein Weiß sind, würde ich jetzt darauf verzichten diese Serie als High-Key Serie bezeichnen, sondern eher als Motive Weiß in Weiß oder in Monochrom.
Ja, Monochrom kann man diese Serie auch nennen! Bei dem Wort Monochrom denkt man automatisch an Schwarz-Weiß Aufnahmen, was auch durchaus richtig ist. Allerdings ist die exakte Wortdefinition von Monochrom; einfarbig. Und diese Serie ist nahezu einfarbig, da ein paar Grautöne notwendig sind, um die einzelnen Elemente voneinander abzugrenzen.
Dadurch, dass ich diese Serie ohne Studiolicht fotografiere, muss ich darauf achten, meine Gegenstände vor einer weichen Lichtquelle zu platzieren, z.B. einem großen Fenster. Gerade in dieser winterlichen Jahreszeit, wo es kaum direkte Sonneneinstrahlung gibt, ist es recht einfach weiches Licht zu erhalten. Natürlich muss man dabei auch aufpassen, dass man selber nicht im Weg steht und einen Schatten auf das Motiv wirft. Ein Aufheller kann einem auch sehr weiterhelfen, besonders wenn es sich bei dem Motiv um eine Person handelt. Dadurch, dass der Aufheller noch das vorhandene Licht indirekt Reflektiert, handelt es sich, je nach Beschichtung die man beim Aufheller wählt, um eine weiche Lichtquelle, die noch etwas Licht ins Auge bringt.
Um die bereits erwähnte Gefahr der Überbelichtung zu umgehen, ist es empfehlenswert die Aufnahmen während der Erstellung leicht unter zu belichten. Die Belichtungskorrektur ist hierbei auch sehr hilfreich. Da bei indirektem, diffusen Licht eine ganz andere Lichtintensität vorhanden ist, als bei einer Studiobeleuchtung, muss die Stärke der Unterbelichtung der Aufnahmesituation immer individuell angepasst werden.
Besonders schwierig ist es, wenn man eine Person in einem Raum fotografiert, wo künstliches Licht, sowie Tageslicht vorhanden ist. Diese beiden Lichtarten haben eine unterschiedliche Kelvinzahl und dementsprechend ist es nicht leicht da ein Bild ohne Farbstich zu erstellen. Da hilft nur ein Bildbearbeitungsprogramm bis zu einem gewissen Grad weiter, oder die Umwandlung der Aufnahme in Schwarz-Weiß.
Für die Aufnahmen habe ich einmal eine lichtstarke Festbrennweite, das SIGMA 35mm F1,4 DG HSM | Art verwendet, sowie das SIGMA 24-70mm F2,8 DG OS HSM | Art, welches mir durch den Zoom viel mehr Flexibilität während des Fotografierens ermöglichte.
Die gelernte Fotografin Antonia arbeitet im Marketing Team der SIGMA (Deutschland) GmbH und unterstützt zusätzlich mit ihrem fotografischen Fachwissen und neuen, inspirierenden Ideen. Nach 10 Jahren als Studioleitung und Fotografin in einem Portraitstudio setzt sie heute gerne aufwändige Projekte verschiedener Stilrichtungen um und fotografiert am liebsten Portraits, Familienaufnahmen und Hochzeiten in der Natur.