Haustiere fotografieren – Teil 1
Obwohl Haustiere immer in unserer Nähe sind und jederzeit fotografiert werden können, kann es äußerst herausfordernd sein, gute Fotos von ihnen zu machen. Dies trifft besonders dann zu, wenn sowohl ihre Schönheit als auch ihr Charakter eingefangen werden sollen. Aufnahmen, die dem Betrachter die Welt der Tiere ein Stück näher bringen, setzen den richtigen Umgang mit Tieren und Kenntnis über Bildgestaltung, Licht und Fotoausrüstung voraus. In diesem Teil der SIGMA Artikelreihe widmen wir uns dem ersten Punkt, dem richtigen Umgang mit Haustieren beim Fotografieren.
Haustiere erkennen und reagieren auf menschliche Gefühle und sind angespannt, falls man es selbst auch ist. Gestresste Hunde und Katzen schauen mit weit geöffneten Augen und nach hinten gelegten Ohren in die Kamera, was selbstverständlich äußerst schlechte Voraussetzungen für schöne Fotos sind. Der erste und wichtigste Schritt beim Umgang mit Tieren ist daher immer: Entspannen und sich mit viel Geduld wappnen.
Die innere Schönheit im Fokus
Aber auch bei entspannter Gefühlslage sollte man nicht gleich zum Fotografieren übergehen. Zuerst sollte gut überlegt werden, was das Haustier einzigartig macht. Ist es eine ganz eigene Persönlichkeit, eine interessante Angewohnheit oder vielleicht ein geradezu menschlich anmutender Gesichtsausdruck? Auf dieses Besondere sollte der Fokus gelegt werden, um den Charakter des Tiers einzufangen.
Da es die meisten Vierbeiner bevorzugen zu spielen oder zu faulenzen, sehen sie oft gelangweilt aus, wenn sie für die Kamera posieren müssen. Möchte man schöne, authentische Momente festhalten, ist es deshalb besonders wichtig, mit den Tieren zu spielen und sie beim Spielen und Interagieren miteinander nicht zu stören. So wird das Shooting zu einer spaßigen Angelegenheit für Fotograf und Tier.
Gelegenheit macht Fotos
Glück ist bekanntlich, wenn Vorbereitung auf Gelegenheit trifft. Und bei Haustierfotografie ist es in der Tat so, dass Planung die Chance deutlich erhöht, besonders schöne Fotos aufzunehmen. Trotzdem kann es zielführend sein, aus dem Bauch heraus zu fotografieren und auch dann auszulösen, wenn es das Tier am wenigsten erwartet und es ungewiss ist, ob das Foto gut werden wird.
Gelegentlich bedarf es einer Belohnung, um desinteressierte Vierbeiner zum Mitmachen zu überreden. Diese kann von Tier zu Tier unterschiedlich sein. Manche Haustiere geben sich mit Streicheleinheiten oder ihrem Lieblingsspielzeug zufrieden, andere wiederrum sind kleine Materialisten, die nur Leckerli als Zahlungsmittel akzeptieren.
Ebenso wichtig wie das Wissen über gestalterische und technische Aspekte der Haustierfotografie, mit denen wir uns im zweiten Teil der SIGMA Artikelreihe befassen werden, ist der richtige Umgang mit Tieren. Der Schlüssel zu gelungenen Haustieraufnahmen liegt in einer entspannten und geduldigen Herangehensweise, der Kenntnis über das Tier und seinen Charakter, Spiel- und Belohnungsprinzipien und einer Prise Spontanität.