Sneaker fotografieren mit dem SIGMA 85mm F1,4 DG HSM | Art
„Welches Objektiv benutzt du, um Sneaker zu fotografieren?“ Diese Frage habe ich in den letzten fünf Jahren sicherlich einige dutzend Male gestellt bekommen. Ganz einfach zu beantworten ist sie allerdings nicht.
Wie so oft kommt es ganz darauf an, was man möchte und was dem persönlichen Geschmack entspricht. Mein Geschmack hat mich zu Beginn meiner Zeit als Sneaker-Fotograf in Richtung der Festbrennweiten und hier insbesondere den leichten Tele-Bereich getrieben. Ich wollte unbedingt ein butterweiches Bokeh haben und davor den Sneaker schön in die Schärfe holen. Nach eingehender Recherche und Bildstudien im Netz entschied ich mich dann für das SIGMA 85mm F1,4 EX DG HSM.
Ich wurde nicht enttäuscht. Die Linse produzierte genau das, was ich wollte: Ein wunderbar weiches Bokeh. So wurde mein Stil Sneaker zu fotografieren durch diese Brennweite geprägt und ich habe das 85er seither immer im Einsatz.
Umso glücklicher war ich dann, als die Optik Ende 2016 dann auch endlich das „Art“-Treatment erhalten hat und in komplett neuem Gewand erschienen ist. Ich konnte es kaum erwarten das brandneue Teil auszuprobieren, denn auch wenn das SIGMA 85mm F1,4 EX DG HSM eine meiner liebsten Optiken ist, so hat es auch einige Schwächen aufzuweisen. Sollten diese nun mit der Art-Version behoben worden sein?
Die Spannung war groß. Bei einem Shooting mit meinem Freund Christopher vom Deadstock Sneakerblog habe ich dann das neue 85er ausgiebig getestet, das Ergebnis seht ihr in den Bildern dieses Beitrags.
Der erste Eindruck des SIGMA 85mm F1,4 DG HSM | Art
Offensichtlich erkennt man direkt, dass das neue SIGMA 85mm F1,4 DG HSM | Art eine ganze Spur größer geraten ist als sein Vorgänger. Das Teil is alles andere als ein Leichtgewicht! Wie von der Art-Serie gewohnt kommt es dafür mit einer tollen Haptik daher und wirkt super hochwertig. Es schreit förmlich „Qualität!“ wenn man es in der Hand hält.Nun aber ans Wesentliche: Wie performt das Glas für Sneaker-Fotos? Ich arbeite mit der Sony A7RII und adaptiere die SIGMA Optik über den Anschluss-Konverter MC-11. Der verhältnismäßig kleine Body der Sony wirkt neben dem Monster von Glas ein wenig fehl am Platz.
Auch in der Hand entsteht so eine leichte Frontverlagerung, das 85er zieht vorne ganz schön nach unten. Mit einem Batteriegriff, den ich mir ohnehin schon länger zulegen möchte, wird das ganze denke ich aber deutlich ausgewogener ausfallen.
Das Fotografieren mit dem SIGMA 85mm F1,4 DG HSM | Art macht einfach nur Spaß! Der Autofokus performt – gemessen an der Größe der Optik – wirklich fix und ist on point. Am Allerwichtigsten ist am Ende des Tages aber natürlich das Ergebnis, also wie sind die Bilder geworden?
Qualität überzeugt
Wie erwartet liefert das 85er ART eine absolute Bomben-Qualität ab! Tolle Schärfe und das wichtigste: Ein Bokeh so zart wie frische raumlufttemperierte Bio-Butter! So hatte ich mir das erhofft.
Neben dem Motiv des Turnschuhs als Ganzes kann man mit der Brennweite übrigens auch toll Details einfangen. Viele Sneaker haben kleine Besonderheiten, die oft super spannend sind und die Geschichte des Schuhs erzählen. Diese zu erkennen und entsprechend in den Fokus zu rücken, macht die Arbeit als Sneaker-Fotograf erst spannend.
Man sollte allerdings schon eine Leidenschaft für die Materie mitbringen, ansonsten kann man sich für solche Dinge wahrscheinlich nur schwerlich begeistern. :)Alles in allem überzeugt mich das neue 85er auf ganzer Linie! Es bringt genau das mit sich, was ich mir erhofft habe.
Wie eingangs erwähnt kann man Sneaker natürlich auch mit anderen Brennweiten fotografieren. Der klassische „Freisteller“-Look wurde über die Jahre auch in der Szene zum Standard, weshalb man sich daran doch einigermaßen satt gesehen hat. Nach wie vor gefällt mir der Look extrem gut, doch muss man immer nach neuen Wegen suchen, spannende Motive zu schaffen.Mittlerweile bin ich auch ein großer Fan davon, eher untypische Brennweiten für die Sneaker Fotografie zu verwenden, beispielsweise das SIGMA 12-24mm F4 DG HSM | Art. Dazu dann aber in einem anderen Beitrag zu einem späteren Zeitpunkt mehr.