Louisa aus dem Bildband "One" © Hans-Jürgen Oertelt

Im Gespräch mit Hans-Jürgen Oertelt

Vergangenen September hat Hans-Jürgen Oertelt seinen Bildband „One“ veröffentlicht. Ein Buch mit 280 Seiten voller ausdrucksstarker Schwarz-Weiß-Fotografien, auf denen aber immer nur ausschließlich ein Model zu sehen ist: Louisa Mazzurana, mit der der Fotograf schon seit Jahren zusammenarbeitet und die er auch gern als seine Muse bezeichnet.

Wir haben mit ihm darüber gesprochen, wie dieser Bildband entstanden ist und was ihn sonst in seiner täglichen Arbeit inspiriert.

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Hallo Herr Oertelt! Ihr Bildband ist ja vor Kurzem erschienen und darin zu sehen ist nur ein Model. Was hat Sie dazu bewogen einen ganzen Bildband mit nur einem Model zu veröffentlichen?

Das ganze ist eine sehr spontane Idee gewesen als wir uns vor über drei Jahren bei einem Kaffee den Bildband von Kate Moss angesehen haben. Zu dem Zeitpunkt war aber klar dass es nur funktioniert wenn wir Bildmaterial über einen längeren Zeitraum sammeln würden. So sind von der Idee zum Buch dreieinhalb Jahre vergangen.

Wenn Sie sich entscheiden müssten: welches ist Ihr absolutes Lieblingsfoto im Bildband und was ist die Geschichte dahinter?

Das ist sehr schwer zu beantworten. Es sind wirklich sehr viele Lieblingsbilder. Wenn ich aber mal eine Doppelseite aus dem Buch nehme, dann gehört diese hier zu meinen Favoriten. Die Bilder sind während eines Workshops in St. Peter-Ording entstanden. Sie zeigen eine wunderbare Stimmung als die Sonne fast unter geht. Man spürt eine Menge Sehnsucht in diesen Bildern. 

Lieblingsbild © Hans-Jürgen Oertelt


Wie sind Sie eigentlich zur Fotografie gekommen? Über eine klassische Ausbildung oder als Quereinsteiger?

Ich habe schon als Jugendlicher mit der Fotografie begonnen und auch schwarz-weiß selbst entwickelt. Es war aber immer nur ein Hobby. Als ich 2004 arbeitslos wurde habe ich mich wieder intensiv mit der Fotografie beschäftigt und die People-Fotografie zu meinem Schwerpunkt gemacht. Die Bilder kamen sehr gut an und somit habe ich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt.

Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben?

Sehr klassisch und zeitlos. Ich versuche Emotionen einzufangen und den Menschen hinter der Fassade zu sehen.

Wer oder was inspiriert und beeinflusst Sie?

Es gibt einige bekannte Fotografen aus der noch analogen Zeit die mich stark beeinflusst haben. Am stärksten aber hat mich Peter Lindbergh inspiriert. Nach dem ich 2003 in Oberhausen eine Ausstellung von ihm gesehen habe hat mich das sehr motiviert auch einmal solche Bilder zu machen.  

Book One © Hans-Jürgen Oertelt

Welches Equipment verwenden Sie?

Ich arbeite aktuell mit der Canon EOS 5D Mk III und diversen Objektiven von SIGMA. Speziell das 70-200mm F2,8 EX DG OS HSM und die lichtstarken Objektive der SIGMA Art-Serie nutze ich sehr gerne.

Welches ist Ihr liebstes / am häufigsten verwendetes SIGMA Objektiv? Warum benutzen Sie es so gern und für was?

Da ich sehr viel draußen mit vorhandenem Licht arbeite und nicht gerne viel Equipment schleppe ist meistens das SIGMA 70-200mm F2,8 EX DG OS HSM im Einsatz. Damit bin ich sehr flexibel und es passt sehr gut zu meinem Bilderstil. Bei kommerziellen Jobs kommt sehr häufig das SIGMA 50mm F1,4 DG HSM | Art zum Einsatz. Es ist perfekt um dem Kunden beste Ergebnisse zu liefern.

Haben Sie 3 Tipps für uns für ein wirklich gelungenes Foto?

Wann ist ein Foto gelungen? Ich sage immer bei freien Arbeiten muss es mir gefallen und bei Auftragsarbeiten dem Kunden.

Wenn es um Menschen geht sind Emotionen für mich ein sehr wichtiges Element. Ein gutes Foto sollte aus der Kamera kommen und nicht aus dem Computer.

Vielen Dank, Herr Oertelt, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben. Wer noch mehr über ihn erfahren will, sollte sich auf jeden Fall seine Website http://www.hjoertelt.com/ ansehen!

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