Herbst © Antonia Moers

Auf Herbstmotivsuche mit der SIGMA sd Quattro

Wenn ich ein neues technisches Produkt bekomme – egal ob es einen fotografischen Zweck erfüllt oder doch etwas ganz anderes ist, wie ein MP3-Player, Laptop oder Smartphone – freue ich mich immer darauf es endlich auspacken zu können und mich damit auseinander zu setzen. Wenn man jahrelang mit der Nutzung von bestimmten Kameraherstellern vertraut ist, ist es ja leider nach dem Kauf eines neuem Modells kein besonderer Spaß mehr sie auszupacken. Äußerlich verändert sich meist wenig, man stellt seine gewünschten Standardfunktionen ein, wie Sprache, Datum und Zeit, Auflösung usw. Der gewünschte freudige Aspekt tritt erst dann wirklich auf, wenn man die ersten Bildergebnisse hat und den qualitativen Unterschied zu vorherigen Kamera sieht. Ähnliches erfuhr ich mit der SIGMA sd Quattro, nur dass ich in jedem Bereich total überrascht war.

Herbst © Antonia Moers

Die SIGMA sd Quattro ist eine spiegellose Kamerakonstruktion und verwendet Wechselobjektive mit dem SIGMA eigenen SA-Anschluss. Sie ist mit allen SIGMA GLOBAL VISION Objektiven der Produktlinien Contemporary, Art und Sports kompatibel und nutzt die optische Leistung dieser Objektive optimal aus.

SIGMA arbeitet ausschließlich mit einem Foveon-X3-Direktbildsensor. Dieser besitzt drei unterschiedlich tief ins Silizium eingebettete Schichten mit Photodioden, die jeweils einer der RGB-Farben zugeordnet sind. Zusätzlich ist die sd Quattro leicht und kompakt gebaut und durch das Magnesiumgehäuse außerdem spritzwassergeschützt.

Als ich zum ersten Mal die sd Quattro in der Hand hielt, war ich doch sehr überrascht. Die sd Quattro besticht zuerst mit einem außergewöhnlichen, ergonomischen Design, dennoch merkt man auch gleich mit dem ersten Griff, dass die Kamera durch ihre etwas andere Form viel besser in der Hand liegt. Auch die Bedienung der Hauptregler für Blende und Verschlusszeit sind viel einfacher zu bedienen, da sie viel weiter auseinander liegen.

Dann ging die Suche los, wo befindet sich der On-/Off-Schalter? Ich gebe zu, ich musste kurz suchen, aber er liegt so geschickt, dass er beim normalen Handling mit der Kamera nicht stört: auf der Vorderseite der Kamera rechts oben am Rand des Objektivanschlusses. Danach musste ich mich erst mal mit den ganzen Einstellungen beschäftigen. Die Kamera fragte mich natürlich direkt aus, Sprache, Datum & Zeit usw. und dabei wurde ich vom klaren Display positiv überrascht! Da ich natürlich mit der bestmöglichsten Qualität der Kamera arbeiten möchte, habe ich das SIGMA eigene RAW-Format X3F eingestellt. Dann kann es auch schon losgehen!

Herbst © Antonia Moers

Als ich mir überlegt habe, wie ich die sd Quattro am besten austesten könnte, habe ich erwogen, Objekte zu fotografieren, die besonders viel an Formen, Farben, Linien und Strukturen aufweisen. Dafür eignet sich der Herbst perfekt! Natürlich war es für mich, als Portraitfotografin, eine neue Situation keine Person vor der Linse zu haben, sondern sich mit meiner Umgebung und einer neuen Kamera auseinander zu setzen. Ich musste mich erst mal auf mein Umfeld einlassen, jedes Detail wahrnehmen.

Da ich gerne offenblendig fotografiere und wusste, dass die SIGMA sd Quattro dank dem Foveon Sensors mit einer beeindruckenden Auflösung besticht, war es mir wichtig, mein erstes Fotoshooting offenblendig umzusetzen und zu beobachten wie sich die Kamera mit der Schärfeleistung verhält. Dazu habe ich die SIGMA sd Quattro im Kit mit dem SIGMA 30mm F1,4 DC HSM | Art verwendet.

Mein Ursprünglicher Plan war es, hauptsächlich die herbstliche Umgebung im Nebel mit der durchbrechenden Sonne festzuhalten. Ich war zum Sonnenaufgang an meinem Wunschort, der Nebel auch, leider fand die Sonne aber nicht den Weg durch den Nebel. Somit musste ich meinen Plan spontan anpassen und habe mich dementsprechend mehr auf die Flora und Fauna konzentriert. Dafür, dass das SIGMA 30mm F1,4 DC HSM | Art nicht zwingend ein Objektiv für die Makrofotografie ist, habe ich besonders gute Ergebnisse erzielen können.

Gerade bei der Bildbearbeitung und dem vergrößern der Bildansicht auf 100% ist mir aufgefallen, wie gut die Kamera feine Details aufgenommen hat. Das nächste Bild zeigt Euch einen Ausschnitt eines Bildes mit der Ausschnittvergrößerung von 100% und es sind teilweise Details zu sehen, die in der normalen Ansicht kaum auffallen. Gerade bei einer so detailreichen Wiedergabe eignet sich die SIGMA sd Quattro für großformatige Drucke besonders gut!

Herbst © Antonia Moers
Originalausschnitt des Bildes
Vergrößerung
100% Teil-Ansicht des Bildes

Zusätzlich habe ich bewusst eine Aufnahme mit Blende f1,8 und mit Blende f16 fotografiert, um Euch zeigen zu können, wie eine geringe Schärfentiefe durch eine offene Blende die Bildwirkung unterstützt. Gleichzeitig hat das Bild mit Blende 16 zwar eine weniger spannende Bildsprache, dennoch bin ich überrascht wie scharf und detailreich das Bild ist.

Schärfentiefevergleich © Antonia Moers
Fotografiert mit Blende F1,8
Schärfentiefevergleich © Antonia Moers
Fotografiert mit Blende F16

Die SIGMA eigenen RAW-Dateien lassen sich in der Software SIGMA Photo Pro öffnen. Ein paar Tipps zu erfolgreichen Schwarz-Weiß Bearbeitung mit der SIGMA Photo Pro Software findet ihr in folgenden Blogbeiträgen:

Schwarzweiß-Fotografie und SIGMA Photo Pro -Teil 1
Schwarzweiß-Fotografie und SIGMA Photo Pro -Teil 2
Schwarzweiß-Fotografie und SIGMA Photo Pro -Teil 3

Fazit: Gerade bei fotografischen Projekten, bei denen viel Strukturwiedergabe, Tiefenschärfe, Brillanz und Detailgenauigkeit verlangt wird, ist die Kamera genau richtig! Besonders bei großformatigen Prints. Aber auch Liebhaber der offenblendigen Fotografie werden mit der SIGMA sd Quattro auf Ihre Kosten kommen, da sich das zu fotografierende Motiv durch die Verwendung von lichtstarken Objektiven wunderbar von einem schönen, weichen, bokehreichen Hintergrund abhebt.

Alle Bilder dieses Beitrags in der Übersicht