Drei Blickwinkel, ein Werkzeug - Sigma BF © Jean Noir

Drei Blickwinkel, ein Werkzeug – Sigma BF

Teil 1: Immer dabei – Die Kunst, Familie im echten Leben zu fotografieren

Fotografie bedeutet für mich nicht nur Abbilden, sondern Erleben, Erzählen und Fühlen. Mit der Sigma BF gelingt genau das: drei sehr persönliche Bereiche – Familie, Hochzeiten und emotionale Porträts – lassen sich mit dieser kleinen, leisen Kamera auf eine intime Weise erzählen. Sie ist für mich nicht nur Werkzeug, sondern Teil meiner Geschichte.

Familienfotografie – Die Kamera, die mitlebt 

Es gibt Kameras, die man für Shootings aus dem Regal nimmt. Und es gibt Kameras, die mit einem leben. Die Sigma BF gehört für mich zur zweiten Kategorie. Sie ist leicht, leise, klein und genau deshalb so stark. In meinem Alltag mit meinen Kindern, mit Beruf und Studio ist sie zu meinem ständigen Begleiter geworden: beim Einkaufen, beim Eisladen oder einfach nur am Spielplatz.

Warum? Weil ich mit ihr nicht einfach nur „fotografiere“ – ich erzähle unsere Geschichten. Geschichten, die roh und echt sind. Wenn eines meiner Kinder weint. Wenn meine Frau müde ist. Wenn ich mit meinen Kindern Momente erlebe, die zwischen Chaos und Zauber liegen. Die BF hilft mir, all das festzuhalten – ohne großes Set-up, ohne Erklärungen, ohne Druck.

Kleine Kamera. Große Nähe.

Die BF ist für mich wie eine kreative Verlängerung meiner Beobachtung. Mit einem I-Series-Objektiv wie dem kompakten 35mm F2 DG oder dem 45mm F2.8 DG entsteht ein Setup, das kaum auffällt – weder für mich noch für die Menschen um mich herum. Kein „Oh, ein Shooting“-Gefühl, sondern ein „du darfst du sein“. Die Kamera wird fast unsichtbar und schenkt damit Raum für echte Momente.

Technik bewusst einsetzen – drei Linsen, drei Handschriften

So klein und unauffällig die Sigma BF ist – ihre Kraft entfaltet sie in Kombination mit den passenden Linsen. Dabei arbeite ich im Alltag ganz bewusst mit drei Hauptpartnern aus der Sigma I-Serie: dem 35mm F2 DG, dem 45mm F2.8 DG und dem 90mm F2.8 DG. Jede Brennweite hat ihre eigene Sprache:

  • 35mm: mein Storytelling-Werkzeug. Es zieht die Umgebung mit ins Bild, macht Licht sichtbar, öffnet den Raum und erzählt ganze Geschichten in einer einzigen Aufnahme.
  • 45mm: ein Allrounder, der Nähe schafft, ohne bedrängend zu wirken – ideal für spontane Momente.
  • 90mm: meine klassische Porträtlinse. Klar, direkt, ehrlich – nah genug, um Emotionen einzufangen, und doch mit Distanz, um Intimität zu wahren

Ganz bewusst setze ich manchmal auch die größere 85mm F1.4 DG DN | Art ein. Sie ist schwerer, auffälliger – und genau deshalb zu Hause, in privaten Situationen, das perfekte Werkzeug. Dort nutze ich die Offenblende, um Momente fast greifbar zu machen: das Zungenschnalzen beim Eisessen, das Grinsen zweier Geschwister, die Mau-Mau spielen. Mit ihr entsteht ein Blick, der nicht nur dokumentiert, sondern beobachtet – leise, sensibel, intim.

Alltagstauglich und flexibel – unterwegs mit kleiner Tasche

Wenn ich mit den Kindern unterwegs bin – ob auf dem Spielplatz oder beim Einkaufen – habe ich meine kleine Tasche dabei. Darin steckt fast immer die BF mit dem 35mm F2, meine Linse fürs Geschichtenerzählen. Ergänzt wird sie durch das 90mm F2.8, weil es so kompakt ist und mir trotzdem tiefe, intime Porträts ermöglicht. Und manchmal nehme ich auch die 85mm F1.4 mit, wenn ich spüre, dass ich Momente bewusst mit Offenblende gestalten möchte. So bin ich jederzeit frei in der Entscheidung: Will ich die Umgebung mit einbeziehen und eine Geschichte erzählen – oder will ich ganz nah ran an diese stillen, intimen Augenblicke? Die BF gibt mir die Freiheit, das situativ zu spüren und zu entscheiden.

Kreative Akzente mit Prismen

Wer meine Arbeiten kennt, weiß: Prismen sind seit vielen Jahren Teil meiner Bildsprache. Heute setze ich sie reduzierter ein, weil mein Fokus stärker auf dem Storytelling liegt – aber gerade mit den 90mm und der 85mm nutze ich sie immer wieder, um einem Bild zusätzlich Tiefe oder einen magischen Flair zu verleihen. Ein Prisma, zwei Hauptlinsen, und die BF – mehr brauche ich oft nicht, um sowohl Authentizität als auch kleine kreative Experimente in Einklang zu bringen.

Technik als Werkzeug für Authentizität

Besonders liebe ich den Look direkt aus der Kamera: Die internen Farbfilter verleihen den Bildern einen leicht retro-analogen Charakter, der perfekt zu meiner Bildsprache passt. Der

Schwarz-Weiß-Look erzeugt eine zeitlose Atmosphäre – mit Struktur, sanfter Körnung und einer Reduktion aufs Wesentliche. Es geht nicht um technische Perfektion, sondern um das Gefühl. Und genau deshalb wird die Technik zum stillen Helden.

Tipps für unterwegs

  • Licht sehen, nicht bauen: Ich nutze vorhandenes Licht – Fenster, Laternen, reflektierende Wände.
  • Manueller Fokus für bewusstes Sehen: Entschleunigung durch bewusstes Fokussieren.
  • RAW + interner Look: RAW und JPG parallel – der „Out of Cam“-Look inspiriert oft schon.
  • Weniger ist mehr: Eine kleine Tasche, ein Body, ein Objektiv. Kein Stativ, kein Wechsel.
  • #Immer griffbereit: Handgelenk, Rucksack oder Auto – nie in der Vitrine.

Mehr als ein Projekt – ein Vermächtnis

Das Fotografieren mit der BF ist für mich mehr als ein Projekt. Es ist mein persönliches Tagebuch. Ich fotografiere nicht, um der Welt Bilder zu liefern, sondern um für uns als Familie Erinnerungen zu schaffen. Für meine Kinder, für Janna, und auch für mich selbst. Ich weiß, wie schnell Kinder wachsen und wie flüchtig viele Situationen sind. Es ist mir unglaublich wichtig, dass diese Momente nicht einfach verschwinden, sondern dass sie bleiben. Und genau das ist mein wichtigster Gedanke: Das ist mein Vermächtnis an meine Kinder. Irgendwann, in vielen Jahren, werden sie auf diese Bilder schauen und sagen können: Das hat Papa für uns erschaffen. Diese Erinnerungen hat er für uns bewahrt. Die Sigma BF ist deshalb für mich weit mehr als eine Kamera. Sie ist mein Momentesammler, mein drittes Auge und mein zweites Herz. Mit ihr bewahre ich Erinnerungen, die mir emotional alles bedeuten. Sie hilft mir, Momente einzufangen, die wir nie vergessen wollen und macht sichtbar, was unser Leben wirklich ausmacht.

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Der Autor

 
Jean Noir
Peoplefotograf

 "Ein stiller Dialog zwischen Seele und Kunst"

Jean Noir ist mehr als Fotograf – er ist Geschichtenerzähler, Lichtsuchender, Grenzgänger zwischen Wirklichkeit und Empfindung. Seine Arbeiten entstehen dort, wo Technik auf Intuition trifft und Bildsprache zu Gefühl wird. Im Mittelpunkt steht nicht das Festhalten flüchtiger Augenblicke, sondern das Sichtbarmachen innerer Wahrheiten. Seine Portraits und Editorials sind keine Aufnahmen – sie sind Begegnungen 

Ob in seinen Jan Noir Studios, auf Reisen oder in Workshops: Jean Noir schafft Räume, in denen Echtheit Platz findet. Seine Bilder sind leise Gespräche zwischen Mensch und Kamera – kraftvoll, unperfekt und voller Seele.

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