
Lernen aus der Praxis – Wertvolle Erkenntnisse für besseres Filmen auf Reisen
Mein Name ist Max Maerschalck, und in den letzten zwei Jahren hatte ich das Privileg, für Sigma Deutschland mehrere Videoprojekte umzusetzen. In dieser Zeit habe ich mich nicht nur als Filmemacher weiterentwickelt, sondern auch mit jedem neuen Projekt wertvolle Lektionen gelernt, mein Storytelling verfeinert und meine Herangehensweise an unterschiedliche Locations optimiert.
Beim Dreh des Videos Unsere Reise auf Mallorca lernte ich, durch gezielte Kamerabewegungen Szenen dynamischer wirken zu lassen und gleichzeitig weniger auf den Einsatz eines Gimbals zu setzen. Dies ermöglichte es uns, innerhalb einer Woche deutlich mehr Material zu sammeln als bei früheren Projekten. Der sogenannte „Handheld Look“ erzeugt eine besondere Immersion, die bei zu stark stabilisierten Aufnahmen verloren gehen kann.
Gleichzeitig begann ich bewusst damit, meine Kamera durch entsprechendes Zubehör schwerer zu machen, wodurch die Verwacklungen natürlicher erschienen. Das heißt aber nicht, dass ihr euren Gimbal sofort verkaufen solltet. Stattdessen sollte vor jeder Szene die Frage im Vordergrund stehen: “Welches Gefühl soll vermittelt werden, und wie kann die Kameraführung dazu beitragen?„



Im Beispiel des Mallorca-Videos war das Ziel, die Protagonisten abenteuerlich erscheinen zu lassen. Eine hektischere Kamerafahrt verleiht den Szenen mehr Dynamik und schafft gleichzeitig einen spannenden Kontrast zu ruhigeren Momenten, in denen die Protagonisten innehalten, um die Kamera zu zücken oder die Landschaft zu bewundern.
Während des gesamten Drehs habe ich hauptsächlich das 24-70mm F2.8 DG DN II | Art verwendet, das mich mittlerweile seit vier Jahren bei jedem meiner Projekte begleitet. Dank seines flexiblen Brennweitenbereichs von 24mm bis 70mm deckt es 95 % meiner Anforderungen ab und ist für meine Reisen unverzichtbar geworden.
Letztendlich spare ich durch diese Herangehensweise Zeit und Stress – zwei unschätzbare Faktoren beim Filmen auf Reisen.



Die Message nicht aus den Augen verlieren
Obwohl ich bei dem Projekt Kontraste in den Alpen einfangen oft selbst vor der Kamera stand, war ich durch die enge Zusammenarbeit mit dem Team stark in die Umsetzung der Szenen involviert. Hier war es besonders entscheidend, das richtige Gefühl zu vermitteln, da das Video meine Begeisterung für das Fotografieren und Filmen in den Alpen zeigen sollte.



Wie es das Schicksal wollte, stellte uns Mutter Natur vor Herausforderungen: Plötzliche Wetterumschwünge zwangen uns dazu, einige Szenen in anderen Locations zu improvisieren und die Story leicht anzupassen.
Dennoch blieb der Leitfaden des Videos bestehen: Es beginnt unten im Tal und führt den Zuschauer Schritt für Schritt zum Gipfel – eine symbolische Reise, die zeigt, dass die besten Aufnahmen oft schwer zu erreichen sind. Trotz unvorhersehbarer Bedingungen war es essenziell, den Kern der Botschaft nicht aus den Augen zu verlieren. So ersetzten wir beispielsweise Szenen in einem idyllischen Dorf durch Aufnahmen auf einem Wanderweg in der Nähe unserer Unterkunft. Diese Aufnahmen nutzten wir dann um eine zuvor gedrehte Sequenz zu erweitern.
Das gesamte Video wurde ausschließlich mit dem 28-45mm F1.8 DG DN | Art gefilmt. Dank der durchgängigen Blende von F1.8 konnten wir selbst tief in der blauen Stunde noch perfekt belichtete Szenen aufnehmen. Als langjähriger Nutzer des 24-70mm-Objektivs war ich beeindruckt, dass ich während des Drehs nie das Bedürfnis verspürte, über die Brennweiten dieses neuen Objektivs hinauszugehen. Zudem erwies sich der interne Zoom als ideal für die schwierigen Wetterbedingungen in den Bergen – selbst starker Regen konnte uns nicht vom Filmen abhalten.



Fazit
Die letzten zwei Jahre mit Sigma haben mich als Filmemacher geprägt und mir wertvolle Erkenntnisse über Storytelling, Kameraführung und den gezielten Einsatz von Equipment vermittelt. Die bewusste Wahl der Kamerabewegung kann das emotionale Erlebnis eines Films erheblich beeinflussen, während die Flexibilität im Umgang mit unerwarteten Herausforderungen essentiell für eine erfolgreiche Produktion ist. Mit dem richtigen Equipment und einer klaren Vision lassen sich selbst unter schwierigen Bedingungen beeindruckende Ergebnisse erzielen. Ich freue mich darauf, diese Erfahrungen in künftigen Projekten weiterzuentwickeln und neue filmische Herausforderungen zu meistern.
Verwendete Objektive:
Der Autor
Als Videograf und Content Creator fokussiert sich Max auf authentisches, visuell ansprechendes Storytelling.
Bei seinen Projekten weltweit kombiniert er klare Bildsprache mit durchdachter Komposition, um Videos zu schaffen, die Emotionen transportieren und im Gedächtnis bleiben.
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