Zwischen Kunst und Kamera © Leonie Hinrichs

Zwischen Kunst und Kamera

Wie mich ein Künstlerduo aus Hamburg bei meiner Arbeit inspirierte.

Ob an der Wand der Affenfaust Galerie, in den O2 Music Studios oder auf dem Tennisplatz in Abbey Wood, London, auf dem Roger Federer gespielt hat – die Brüder Christoph und Florin sind mit ihrer Kunst an vielen bemerkenswerten Orten vertreten und hinterlassen stets einen bleibenden
Eindruck.

Zwischen Kunst und Kamera © Leonie Hinrichs

24mm – F4 – 1/160s – ISO200

Ich kann die beiden mittlerweile seit zwei Jahren zu meinen Freunden zählen, und jedes Mal, wenn ich mit ihnen in Kontakt komme, sei es persönlich oder über ihre Kunst, bin ich aufs Neue fasziniert und inspiriert von dem, was sie schaffen. Ihre Arbeiten sind mehr als nur visuelle Eindrücke – sie tragen stets eine tiefere Bedeutung, die man häufig erst auf den dritten oder vierten Blick erkennt.

Dabei ist es nicht nur die handwerkliche Präzision, die mich beeindruckt, sondern auch der Gedanke, der in jeder Linie und jeder Farbwahl steckt. Bei jedem Projekt, das sie umsetzen, gelingt es ihnen, die Wünsche des Kunden mit ihrer eigenen Vision zu vereinen. In ihren freien Arbeiten nehmen sie oft gesellschaftskritische Themen auf, die sie auf eine spielerische, teils humorvolle Weise ansprechen.

Kürzlich hatte ich die Gelegenheit, sie in ihrem Studio zu besuchen, nachdem sie die Verpackung für die neue Somedays Coffee Röstung gestaltet hatten.
Ich hatte meine Kamera dabei, die Sigma fp L mit dem neuen 24-70mm-Objektiv, und nutzte die Gelegenheit, einige Fotos zu machen, während sie die Verpackung zum ersten Mal in den Händen hielten.

Während ich durch das Studio streifte und versuchte die kreative Energie der beiden in meinen Bildern einzufangen, begann ich, über ihre Kunst nachzudenken: Was macht sie aus? Wie lässt sich der Stil von Christoph und Florin beschreiben? Und vor allem, wie kann ich das in meinen
Fotografien widerspiegeln? Solche Fragen stelle ich mir oft, um meine Fotos möglichst authentisch und passend zu gestalten.
Für mich sind ihre Werke wie visuelle Rätsel, die viele verschiedene Ebenen beinhalten. Sie arbeiten mit einer Vielzahl von Elementen, Farben und Strukturen, wodurch eine erstaunliche Tiefe entsteht. Selbst wenn ihre Kunst auf einer Wand gemalt ist, hat man oft das Gefühl, als sei sie mehr
dreidimensional als zweidimensional. Diese besondere Tiefe versuche ich auch in meinen Fotos zu integrieren.

Im Studio beobachtete ich Christoph und Florin bei der Arbeit und ließ mich von ihrem kreativen Prozess inspirieren. Ich versuchte, in meinen Bildern ähnliche Ebenen zu schaffen, indem ich beispielsweise Unschärfe im Vordergrund einsetzte oder mit der Perspektive spielte, sodass die
Fluchtlinien den Betrachter durch das Bild führen. Auch die Anordnung der Elemente in meinen Bildern sollte die gleiche Tiefe und Vielschichtigkeit vermitteln, die ich in ihren Arbeiten sehe.

Dabei spielte auch die technische Seite eine Rolle. Dadurch, dass LED Lampen im Studio hängen und ich mit einer schnelleren Verschlusszeit ein Flackern auf den Bildern verursachen würde, passe ich meine ISO an. Außerdem wollte ich in meinen Bildern eine ähnliche Klarheit und Schärfe
erzielen, wie sie in den Kunstwerken von Christoph und Florin zu finden ist. Deshalb wählte ich eine größere Blende, um möglichst viele Details scharf abzubilden.

Zwischen Kunst und Kamera © Leonie Hinrichs

24mm – F4 – 1/160s – ISO800

Es geht mir darum, den Moment einzufangen, die Stimmung zu transportieren und gleichzeitig den Stil und die Atmosphäre der Kunst der beiden Brüder widerzuspiegeln.

Am Ende geht es nicht nur um die Bilder oder die Technik, sondern darum, wie man die Seele der Kunst, die in jedem ihrer Werke steckt, auch in eigenen Arbeiten zum Leben erwecken kann. Ich hoffe, dass meine Fotos diese Energie und Kreativität einfangen konnten – so wie ihre Kunst mich immer wieder inspiriert und motiviert.

Verwendete Produkte:

Die Autorin

 
Leonie Hinrichs
Restaurant- & Food Fotografin

Zwischen klirrenden Gläsern, flackerndem Licht und dem Geruch leckeren Essens wird meine Kreativität am lautesten. Ich liebe es im Getümmel zu sitzen, Leute zu beobachten und mich von Licht und Schatten inspirieren zu lassen. Ich will Momente einfangen, Emotionen übermitteln und die Schönheit jedes Restaurants, jedes Gerichts oder Drinks zeigen.


Für mich ist Essen keine reine Nahrungsaufnahme. Es verbindet Leute, es erzählt Geschichten verschiedener Kulturen und Traditionen. Es ist ein Moment, wo nur das jetzt zählt, die Menschen um dich herum und die Gespräche die man führt.


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