Eine spannende Herausforderung – Hundefotografie bei Nacht
Nightwalker – Fange magische Momente ohne Blitz ein!
In meinem neuesten Projekt habe ich mich der Herausforderung gestellt, Hunde nachts in der Stadt zu fotografieren – und das ausschließlich mit Available Light. Ohne Blitz habe ich mich auf das Licht verlassen, das von Straßenlaternen, Schaufenstern und anderen städtischen Lichtquellen stammt.
Bild: F1.2 – 1/80s – ISO 640
Die Hundefotografie bietet immer wieder neue Herausforderungen. Mit den Objektiven 50mm F1.2 und F1.4 hast du zwei hervorragende Werkzeuge, um lebendige und eindrucksvolle Aufnahmen von Hunden im urbanen Nachtleben zu machen. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du das Beste aus diesen lichtstarken Objektiven herausholst, die richtige Belichtung findest und mit kreativen Bildkompositionen beeindruckende Fotos ohne Blitz erzielst.
Beide Objektive bieten eine hervorragende Schärfe und Farbwiedergabe, was sie ideal für das Fotografieren von Hunden in der Stadt bei Nacht macht.
Bild: F1.4 – 1/80s -ISO 1.600
Nachts durch die Stadt zu streifen und nach Fotolocations zu suchen, macht mir unglaublich viel Spaß. Die Atmosphäre ist völlig anders als tagsüber und jede Ecke birgt ein neues Potenzial. Besonders reizvoll finde ich dabei, keinen Blitz zu verwenden, was die Herausforderung noch größer und spannender macht.
Bild: F2.0 – 1/100s – ISO 2.000
Dieses Bild entstand im Rheinpark in Köln, wo normalerweise regelmäßig Laternen das Gelände erhellten. An diesem Abend waren sie jedoch alle ausgefallen. So spazierte ich entlang des Rheins , bis ich an einer Bar einen Scheinwerfer entdeckte, der genau das richtige Licht für meine Bildidee lieferte. Nachts zu fotografieren erfordert oft Geduld und Improvisation, aber genau das macht für mich den Reiz aus.
Bei Nachtaufnahmen kann es schnell zu Bildrauschen kommen, was in einem gewissen Maße akzeptabel ist. Dennoch solltest du stets darauf achten, eine gute Bildqualität zu erzielen. Kleinere Mängel lassen sich natürlich auch in der Bildbearbeitung später korrigieren.
Bild. F1.2 – 1/80s – ISO 320
Achte zum Beispiel auf sehr helle Lichtquellen, um mit geringeren ISO-Werten auszukommen und die Qualität deiner Fotos zu verbessern. Schaufenster oder auch Straßenlaternen liefern oftmals genug Licht, sodass ein geringer ISO Wert bei einer weit geöffneten Blende von z.B. F1.4 oder 1.2 absolut ausreichend für ein perfektes Ergebnis ist. Ein gutes Objektiv ist hierbei wichtiger als eine neue Kamera, wenn du solche Aufnahmen machen möchtest. Investiere immer zuerst in ein gutes und lichtstarkes Objektiv.
Das Fotografieren bei Nacht entfaltet seinen besonderen Reiz unmittelbar nach einem Regenschauer, da man dabei wunderbare Spiegelungen und Lichtreflexe auf dem Boden festhalten kann.
Bild: F1.4 – 1/160s – ISO 640
Obwohl das 50mm F1.2 ein außergewöhnlich lichtstarkes Objektiv ist, bedeutet das nicht, dass ich immer bei maximaler Blendenöffnung fotografiere. Eine Blende von F1.2 bietet zwar eine fantastische Fähigkeit, Licht einzufangen und einen wunderschönen Bokeh-Effekt zu erzeugen, kann jedoch auch zu einer sehr geringen Tiefenschärfe führen. Das bedeutet, dass nur ein kleiner Teil des Bildes scharfgestellt wird, was insbesondere bei beweglichen Motiven wie Hunden zu Schwierigkeiten führen kann. Oftmals möchte ich sowohl den Hund als auch die Umgebung im Fokus haben, um den Kontext der Aufnahme zu verdeutlichen. Spiele also etwas mit den Blendenwerten und finde heraus, welche Einstellung für die jeweilige Situation am besten geeignet ist. Durch das Ausprobieren verschiedener Blendenöffnungen kannst du nicht nur die technische Qualität deiner Bilder verbessern, sondern auch deinen eigenen fotografischen Stil entwickeln.
Bild: F1.3 – 1/80s – ISO 1.000
Ich empfehle, beim Freihandfotografieren nicht unter 1/80 Sekunde zu gehen, um Verwacklungen zu vermeiden. Wenn du mit längeren Belichtungszeiten arbeitest, könnte dein Bild unscharf werden, insbesondere bei bewegten Motiven wie Hunden. Für meine Hundefotografie in der Nacht verzichte ich bewusst auf die Verwendung eines Stativs, da die Hunde sich immer etwas bewegen. Dadurch würde eine längere Verschlusszeit, die man mit einem Stativ erreichen könnte, ihre Wirkung verlieren und zu unscharfen Bildern führen.
Bild: F1.4 – 1/80s – ISO 1.250
Resümee
Mit dem 50mm F1.2 und F1.4 steht deinen nächtlichen Abenteuern in der Hundefotografie nichts mehr im Wege. Beide Objektive ermöglichen es dir, die Schönheit und Freude deines Hundes in der urbanen Dunkelheit einzufangen, während sie gleichzeitig eine hohe Bildqualität und kreative Freiheit bieten.
Wichtig zu beachten:
Der Weißabgleich sorgt dafür, dass die Farben in deinen Fotos so natürlich wie möglich erscheinen. Bei Nachtaufnahmen kann es zu unerwünschten Farbverfälschungen kommen, die durch künstliche Lichtquellen verursacht werden.
Jetzt liegt es an dir: Nimm deine Kamera, setze die Tipps um und halte die einzigartigen Momente im Schein der Stadtlichter fest. Ich bin gespannt auf deine Ergebnisse und freue mich, wenn du deine Erfahrungen mit mir teilst! Viel Spaß beim Fotografieren!
Verwendete Objektive
Die Autorin
Regine Heuser ist Tierfotografin und spezialisiert auf Hundefotografie.
Sie hatte schon die Hunde von Wolfgang Joop, Udo Walz, Johann Lafer und vielen anderen Prominenten vor ihrer Kamera. Zudem hat Sie sich als Autorin zahlreicher Fachbücher zur Tierfotografie einen Namen gemacht. Ihre Fotoworkshops sind stark nachgefragt. Kein Wunder, denn jeder Teilnehmer wird auf seinem eigene Kameramodell gecoacht, marken- und systemunabhängig.
Ihr Motto lautet: Raus aus der Automatik. Moderne Kameras bieten immens viele Möglichkeiten, die man auch ausschöpfen sollte.
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