Hunde in Action © Regine Heuser

Hunde in Aktion

Hundefotografie ist eine besondere Herausforderung – vor allem, wenn es um Actionbilder geht. Mit dem SIGMA 70-200mm F2,8 DG DN OS | Sports hast du ein leistungsstarkes Werkzeug an der Hand, um diese Momente perfekt einzufangen. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du das Beste aus diesem Objektiv herausholst, die richtige Belichtung findest und sicherstellst, dass deine Actionbilder gestochen scharf sind. Außerdem gebe ich dir wertvolle Tipps zum Bildaufbau, damit deine Fotos nicht nur technisch überzeugen, sondern auch visuell beeindrucken.

Die Ausrüstung

Bei meiner Arbeit als Hundefotografin ist die Auswahl des richtigen Objektivs von entscheidender Bedeutung für die Qualität meiner Aufnahmen.
Ich habe einige SIGMA Objektive im Repertoire und bin jederzeit von ihrer Leistung, Bildwirkung und ihrem Einsatzbereich begeistert. Ich nutze verschiedene Brennweiten, je nachdem an welcher Location ich fotografiere und ob Actionbilder oder Portraits fotografiert werden.

Bild: 200mm – 1/1.600 – F2,8 – ISO 400

Die Wahl des richtigen Objektivs kann einen großen Unterschied in der Qualität der Aufnahmen machen.

Es war zum Aufnahmezeitpunkt bewölkt, das 70-200mm ermöglichte mir, auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch gestochen scharfe und brillante Actionbilder zu fotografieren.

Einstellungen

Kurze Verschlusszeit – Bei Bewegungsbildern ist eine kurze Verschlusszeit von mindestens 1/1000 Sekunde und ein Telezoomobjektiv mit einem Brennweitenbereich von 70 bis 200 mm empfehlenswert, aber auch lichtstarke Festbrennweiten mit großer Brennweite eignen sich gut. Wenn du zum ersten Mal Bewegungsbilder fotografierst, versuche es mit etwas weniger Dynamik. 

Serienbildfunktion – Nutze für Bewegungsbilder die Serienbildfunktion Deiner Kamera. 

Nachführautofokus – Du benötigst den Nachführautofokus. Je nach Kamerahersteller gibt es hierfür unterschiedliche Bezeichnungen (AF-C, AI Servo oder Servo). 

Blende etwas schließen – Für den Anfang empfehle ich, die Blende etwas zu schließen. Geeignete Werte zum Üben sind Blende 4 oder Blende 5.6. Das erhöht die Trefferquote. Der Schärfebereich ist dann größer. 

Wenn du mit einer Offenblende von 2,8 fotografierst und das in Kombination mit einer Telebrennweite von z. B. 200mm ist die Schärfentiefe sehr knapp. Daher empfehle ich, für den Anfang, die Blende etwas zu schließen.

Wassershootings

Wassershootings mit Hunden sind besonders spektakulär. Hier bieten sich unendlich viele Möglichkeiten, die Dynamik des Hundes im Bild festzuhalten. 

Die Herangehensweise ist erst einmal genauso wie bei einem Shooting an Land. Aber du musst mehr auf die Belichtungszeiten achten. Das Minimum ist auch hier 1/1000 Sekunde. Ist genug Licht vorhanden, sind aber kürzere Verschlusszeiten von 1/1250, 1/2000 Sekunde oder kürzer noch besser, um das Wasser gestochen scharf abzubilden. Ich schließe bei einem Wassershooting auch gerne die Blende, weil das zusätzlich zu einer kurzen Verschlusszeit noch mehr Schärfe in das aufspritzende Wasser bringt. Die richtige Wahl der Blende hängt, natürlich immer von der gewählten Brennweite und deiner Entfernung zum Motiv ab. Das bedeutet, dass du durchaus, je nach Aufnahmesituation, die Blende etwas schließen kannst, wenn du mit der Schärfe nicht zufrieden bist.

Bild: 200mm – 1/1.000 – F4 – ISO 400

Gefahr vor Überbelichtung

Aufspritzendes Wasser neigt nicht nur bei Sonne zu Überstrahlungen. Wenn du z. B. einen schwarzen Hund im Wasser fotografierst, sind die Kontraste sehr stark. Das kann dazu führen, dass das Wasser viel zu hell wird und extrem überbelichtet wird. Besonders wichtig ist es hier, ein Auge auf das Histogramm zu werfen. Mithilfe des Histogramms kannst du dein Bildergebnis überprüfen und gegebenenfalls korrigieren. 

Ich selbst fotografiere deshalb am liebsten an einem bewölkten Tag. Dann ist es besonders wichtig, dass du ein lichtstarkes und präzises Tele-Objektiv nutzt, insbesondere wenn du sehr dunkle oder schwarze Hunde fotografierst.

Bild: 200mm – 1/1.250 – F4 – ISO 160

Mehrere Vierbeiner auf einem Bild

Zwei oder mehrere Hunde auf ein Bild zu bringen, ist oft nicht ganz einfach. Hier sind erneut die richtigen Kameraeinstellungen und das Wissen um die Schärfeausdehnung je nach Blendenwert sehr wichtig. Unter Umständen kommt hierbei noch das Problem unterschiedlicher Fellfarben. Aufgrund meiner Entfernung zu den Hunden, reichte eine Blende von 4, um beide Hunde scharf abzulichten. Probiere es einfach aus. Wenn du feststellst, dass nicht beide Hunde gleichmäßig scharf sind, schließe die Blende etwas.

Wichtig: Wenn zwei Hunde auf die Kamera zulaufen, sollten diese so nah nebeneinander laufen, dass sie gleichermaßen von der Schärfe erfasst werden. Laufen sie hintereinander mit großem Abstand, ist es nicht mehr möglich, beide gleichermaßen scharf abzubilden.

Tipp: Es gibt Kameramodelle, die über eine Tieraugenerkennung verfügen. Die Tieraugenerkennung stößt aber in der Praxis, besonders bei Actionbildern, auch schon mal an Grenzen. Bei sehr dunklen und schwarzen Hunden mit dunklen Augen gelingt das exakte Fokussieren nicht immer zuverlässig. Auch bei einem Shooting am Wasser kann die Tieraugenerkennung, durch aufspritzendes Wasser irritiert werden. Fokussiere dann einfach mit einem Fokusfeld und deaktiviere die Tieraugenerkennung.

Mit den richtigen Kameraeinstellungen, einem durchdachten Bildaufbau und der beeindruckenden Leistung des 70-200mm, stehen gestochen scharfe Actionbildern von Hunden nichts mehr im Weg. Jetzt liegt es an dir: Nimm deine Kamera, setze die Tipps um und fang einzigartige Momente ein. Ich bin gespannt auf deine Ergebnisse und freue mich, wenn du deine Erfahrungen mit mir teilst! Viel Spaß beim Fotografieren!

Verwendetes Objektiv: SIGMA 70-200mm F2,8 DG DN OS | Sports

Die Autorin

 
Regine Heuser
Tierfotografin

Regine Heuser ist Tierfotografin und spezialisiert auf Hundefotografie.

Sie hatte schon die Hunde von Wolfgang Joop, Udo Walz, Johann Lafer und vielen anderen Prominenten vor ihrer Kamera. Zudem hat Sie sich als Autorin zahlreicher Fachbücher zur Tierfotografie einen Namen gemacht. Ihre Fotoworkshops sind stark nachgefragt. Kein Wunder, denn jeder Teilnehmer wird auf seinem eigene Kameramodell gecoacht, marken- und systemunabhängig. 

Ihr Motto lautet: Raus aus der Automatik. Moderne Kameras bieten immens viele Möglichkeiten, die man auch ausschöpfen sollte.

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