Landschaftsfotografie – Seelandschaften im Fokus
Hallo, mein Name ist Anna und nachdem ich in meinem ersten Gastbeitrag über das Fotografieren bei Nacht berichten durfte, habe ich dieses Mal mein Augenmerk auf das Fotografieren von Seelandschaften gerichtet. Aus diesen Bildern lässt sich oft mehr herausholen, als nur die Horizontale auf Augenhöhe abzulichten. Gerade diese Landschaft bietet sehr viele Möglichkeiten, ein Bild spannend zu gestalten.
Spiegelungen
In den nächsten Zeilen werde ich ein paar Dinge nennen, auf die ich meinen Fokus lege, um interessante Fotos am See zu machen. Am liebsten arbeite ich mit Spiegelungen. Bäume, die sich dunkel und düster im Wasser spiegeln, oder der gegenüberliegende Berggipfel, der sich im See widerspiegelt, sind tolle Motive, die den Fotos etwas Besonderes verleihen.
Bildausschnitt
Auch mit dem Bildausschnitt und dem Bildaufbau kann man viel bewirken. Ein Klassiker beim Bildaufbau wäre ein Verhältnis von ein Drittel Landschaft, zwei Drittel Himmel. Aber warum sollte man bei der Fotografie des Sees nicht zwei Drittel Landschaft und ein Drittel Himmel wählen und auf diesem Weg den Spiegelungen mehr Raum geben?
Da es bei Landschaftsaufnahmen oft schöner ist, einen weiten Bildausschnitt zu haben, greife ich immer zu einem weitwinkligen Objektiv. Mein Objektiv, mit dem ich am liebsten arbeite und das ich immer im Gepäck habe, ist das SIGMA 17-50mm F2,8 EX DC OS HSM. Damit kann ich weite Teile der Landschaft ablichten und mehr von der Stimmung einfangen.
Liebe zum Detail
Allerdings sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt – vor allem nicht beim Fotografieren eines Sees. Ich mag es zum Beispiel sehr gerne, nur das Wasser mit einer besonderen Spiegelung, zum Beispiel einer Berglandschaft, zu fotografieren und dem Ufer und den Steinen nur ein klein wenig Raum im unteren Bildrand zu geben.
Auch ist es wirkungsvoll, kleine Detailaufnahmen zu machen und mit diesen eine Abwechslung zu den weiter gesetzten Aufnahmen der Landschaft zu erzielen. Das können zum Beispiel besondere Steine, Blumen, Äste etc. sein.
Ich spiele zudem gerne mit der Tiefenunschärfe, die durch die weit geöffnete Blende zustande kommt. Oft fotografiere ich mit Blättern und feinen Ästen eines Baums im Vordergrund. Den Fokus lege ich allerdings auf die dahinterliegende Landschaft, weshalb man die Blätter nur ganz fein erkennen kann. Sie umrahmen das Foto sehr schön und geben ihm das gewisse Etwas. Das Spielen mit der Umgebung ist sowieso eines meiner liebsten Mittel. Steine, die man ins Wasser wirft, geben ein tolles kleines Wellenspiel auf Bildern ab, die Nahaufnahmen des Wassers, in dem sich die Umgebung spiegelt, zu einem spannenden Foto machen.
Licht nutzen
Landschaften wirken bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen ganz anders. Vor allem beim Fotografieren eines Sees machen unterschiedliche Tageszeiten und Wetterbedingungen sehr viel aus. Bei Wolken und Regen wirkt die Landschaft düsterer, das Wasser des Sees ist unruhig. Sehr stimmungsvoll sind außerdem Bilder, die am frühen Morgen oder am Abend aufgenommen werden, wenn die Sonne tief steht und der Himmel kräftig bunt gefärbt ist. Mit einer weiter geschlossenen Blende verstärkt man den schönen Effekt der Sonne noch mehr.
Die goldene und blaue Stunde
Es gibt zwei ganz besondere Zeiten am Tag: Zum einen ist das die goldene Stunde, zum anderen die blaue. Als goldene Stunde bezeichnet man den Zeitraum, wenn die Sonne, bevor sie untergeht, ganz tief steht. Durch diese Lichtstimmung wird die umliegende Landschaft in verschiedene Orange- und Goldtöne getaucht, wodurch alles sehr verträumt wirkt. Ich persönlich bevorzuge hierbei Gegenlichtaufnahmen.
Die blaue Stunde ist kurz nach Sonnenuntergang. Die Landschaft wird in sanftes blaues Licht getaucht. Mehr über die blaue Stunde lest ihr in einem vorangegangenen Beitrag.
Equipment
Beim Fotografieren des Sees möchte ich mich unbedingt frei bewegen können. Deshalb habe ich bewusst auf ein Stativ verzichtet. Möchte man allerdings Langzeitbelichtungen von der Seelandschaft machen, was aufgrund des sich bewegenden Wassers wunderschön aussehen kann, ist ein Stativ unbedingt von Nöten.
Zusätzlich zu meinem Lieblingsobjektiv, das ich schon genannt habe, kommt bei mir das SIGMA 35mm F1.4 DG HSM | Art oft zum Einsatz. Durch die Lichtstärke des Objektivs und die hohe Qualität kann man wunderbare Fotos mit einer sehr schönen Unschärfe machen.
Das sind ein paar einfache Denkanstöße, mit denen das Fotografieren am See mehr Spaß macht und vieles leichter fällt.