© Fabian Stoffers

Sportshooting in der Olympiahalle

Sportfotografie mit dem neuen 20mm F2 DG DN | Contemporary

Vor einigen Tagen kam SIGMA mit einer spontanen Anfrage auf mich zu. Es ging um ein neues Objektiv, eine „spannende Brennweite“ und um die Suche nach einem geeigneten Projekt für diese Brennweite.

Zu Beginn des Jahres plane ich meistens einige „freie Shootings“. Wem dieser Begriff nicht unmittelbar etwas sagt – ein freies Shooting ist letztlich ein selbst produziertes und finanziertes Projekt, in dem man ohne Einfluss durch Kunden oder Agenturen arbeitet, neue Ideen und Locations ausprobiert und seinem Portfolio etwas „Frische“ verleiht.

Um ehrlich zu sein – als SIGMA mir die Brennweite des neuesten Objektivs aus der I-Series verriet, war ich mir kurz unsicher, ob das überhaupt mit einem meiner geplanten Projekte ansatzweise funktionieren könnte. Wer es bis jetzt noch nicht im Titel gelesen hat – es geht um das neue SIGMA 20mm F2 DG DN | Contemporary. Einen kurzen Moment später hat mich jedoch sofort die Neugier und das Verlangen nach einer neuen Herausforderung gepackt. Schließlich ist genau das die Essenz eines freien Projekts – einfach mal Neues probieren um sich damit weiter zu entwickeln.

Auf der Suche nach einer hohen, weiten und für ein weitwinkliges Objektiv geeigneten Location, bin ich auf eine Eventhalle im Münchner Norden gestoßen. Besonders gefiel mir die beidseitige Fensterfront, vor allem aber das einfallende Licht am frühen Morgen. Über eine App ließ sich recht schnell der Zeitpunkt bestimmen, in dem die Sonne im idealen Winkel in die Halle fallen würde.

Vom ersten Moment an, in dem ich das SIGMA 20mm F2 DG DN | Contemporary in der Hand hatte, hat mich vor allem die Haptik begeistert. Das Objektiv ist komplett aus Aluminium gefertigt, durch die Bauweise jedoch trotzdem leichter und kompakter als vergleichbare Optiken in diesem Brennweiten-Bereich. Gerade in stressigen Situationen habe ich nicht immer die Zeit, ein Objektiv fein-säuberlich mit allen Deckeln zu schützen und anschließend im richtigen Fach des Rucksacks zu verstauen. Neben der Bildqualität kommt es mir dabei vor allem auf die Bauweise an, die es erlaubt, ein Objektiv als Werkzeug für seine Arbeit zu nutzen und nicht wie rohe Eier behandeln zu müssen. Hier wurde ich definitiv nicht enttäuscht. Die Blende kann manuell über den Blendenring am Objektiv gesteuert werden, über die Automatik-Funktion ebenso auch durch die Bedienung an der Kamera. Ohne es aktiv provoziert zu haben, würde ich mich soweit aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass das Objektiv-Gehäuse im normalen Fotografen-Alltag quasi unzerstörbar ist. 

Das Licht am Morgen des Shootings hätte für die Situation nicht besser sein können. Die  von schräg hinten einfallende Sonne erzeugte wunderbare Kontraste, mit etwas Haze (Nebelmaschine) wurden die Sonnenstrahlen in der Halle noch besser sichtbar. Neben weitwinkligen Aufnahmen, in denen die Gesamtsituation gut sichtbar wurde, wollte ich für die Serie auch nähere Aufnahmen machen, in denen ggf. Fehler wie weitwinklige Verzerrung oder chromatische Aberrationen im Gegenlicht besser sichtbar werden.

Das offensichtlichste Kriterium ist natürlich die Bildqualität. Ich habe die Optik in Kombination mit einer Leica SL2 getestet, 47MP verzeihen schließlich nichts. Und um ganz ehrlich zu sein, ich könnte diesen Absatz hier ohne Problem beenden und sagen: Test bestanden. Ich habe das Objektiv nicht im Labor getestet, nicht probiert ab welcher Blende die Schärfe über 500 Linienpaaren zentral liegt oder wann eine Vignettierung auftritt. Ich habe es genutzt, wie ich jedes andere Objektiv auch nutze – bei größter Offenblende, bei Gegenlicht, mit Tracking-Autofokus und stets mit Staub auf der Linse. Selbst in 100% Ansicht während der Nachbearbeitung ist mir dabei kein Merkmal aufgefallen, was ich irgendwie bemängeln könnte. Das Objektiv macht seinen Job, und diesen verdammt gut! Die hohe Auflösung des Sensors in Kombination mit der hohen Abbildungsleistung des Objektivs sorgen dafür, dass man ohne Probleme auch nähere Ausschnitte aus dem Bild zuschneiden kann. In Kombination mit der großen Offenblende von F2 wird man hierbei sogar mit weichem Hintergrund-Bokeh belohnt.

Das Objektiv hat mir sehr gut gefallen, ähnlich wie meine bisherige Lieblings-Linse (das SIGMA 35mm F1,4 DG HSM | Art) fördert und fordert es den Fotografen aktiv zu werden, auch mal nah ran zu gehen statt zu zoomen, neue Blickwinkel zu finden und konservative Regeln über Bord zu werfen. Fotografie entwickelt sich schließlich stets weiter, Sätze wie „Portraits DARF man nicht mit einem Weitwinkel machen“ werden zur Herausforderung und mit den Objektiven der I-Series stellt SIGMA die perfekten Werkzeuge her, um diesen Herausforderungen gewachsen zu sein.

Erwähnte Objektive:

 
Fabian Stoffers
Sportfotograf

Fabian Stoffers lebt und arbeitet als Fotograf in München. Seine Fotografie ist Ausdruck seiner Begeisterung für Sport und Musik. Sie steht für außergewöhnliche Perspektiven, kraftvolles Licht, modernes Design und grafische Kadrierungen. Er liebt kurze Augenblicke großer Emotionen und gewinnt Menschen schnell mit seiner lockeren Art.

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