Arktisreise mit dem SIGMA 150-600mm F5-6,3 DG DN OS | Sports © Michael Ginzburg

Arktisreise mit dem SIGMA 150-600mm F5-6,3 DG DN OS | Sports

Seit Wochen arbeite ich nun täglich mit dem SIGMA 150-600mm F5-6,3 DG DN OS | Sports. Für mich und meine Arbeitsweise ist es durchaus ein eher ungewöhnliches Objektiv, bevorzuge ich doch in der Regel innenfokussierte Objektive mit großer und vor allem durchgehender Blende an meinen Nikon DSLRs – Man merkt, mein Wechsel von DSLR auf Spiegellos ist noch nicht lang her und alt eingebrannte Datenblattstigmata müssen noch abgewöhnt werden.
So zum Beispiel die intuitive Abneigung gegen hohe ISO Werte, die bei den Sony alphas ja nun wirklich kein Problem mehr darstellen, zumindest nicht auf dem Level, dass eine variable Offenblende ein relevantes Problem darstellen würde.

Es hat also ein paar Tage gedauert, bis ich richtig warm wurde mit dem Objektiv und mich getraut habe in die vollen zu gehen. Und dann kam der Dual-Action-Zoom – eine Funktion, von der ich nicht wusste, dass ich sie so viel gebrauchen würde und dass sie mir so viel Spaß macht. Gepaart mit spiegellosen Sony Kameras die in ihrer Abbildungsleistung bei hohen ISO Werten und ihrem schnellen Autofokus unglaubliches vollbringen.

Wie Ihr wisst, arbeite ich viel vom Schlauchboot, Klettere auf Gletscher, bin mit Schneemobil und auf Skiern unterwegs und bin nicht dafür bekannt mein Equipment sprichwörtlich in Watte oder buchstäblich Neoprenschutzhüllen zu packen. Bei mir muss es oft schnell gehen und trotzdem muss alles sitzen, auch wenn ich im Klettergeschirr an der Felswand hänge, oder Gewehr und Wanderrucksack trage.

Genau in solchen Fällen kommt mir das SIGMA 150-600mm F5-6,3 DG DN OS | Sports mit einer Sony alpha sehr gelegen. Mit nicht einmal 3Kg für Kamera + Objektiv, ist das Set so kompakt, dass ich es bei fast jeder Aktivität, griffbereit am Körper tragen kann. Das Dual-Action-Zoom ermöglicht mir das schnelle Zoomen, ohne meine Haltehand zwischen Gegenlichtblende und Zoomring umsetzten zu müssen. Selbst, wenn der Bär oder der Vogel auf mich zu kommt, und ich das Frontelement zum Herauszoomen reinschiebe, verfolgt das Fokustracking das Tier zuverlässig weiter. Taucht unerwartet ein weiteres Tier weiter weg auf, kann ich am Frontelement ziehend, blitzschnell hineinzoomen und habe immer noch weder die Hand umgesetzt noch den Blick vom Sucher und Tier abgewandt.

Das 150-600mm F5-6,3 DG DN OS | Sports macht einfach Spaß.
Es ist verdammt viel Objektiv für 1399€.

Angefangen von der optischen Leistung, der Verarbeitung bis hin zu Details wie der Arca Swiss Stativschelle, die mir immer wieder einen Handgriff im Feld erspart – Es verdient einfach seinen Platz in meinem Kit!

Wird es mein SIGMA 500mm F4 DG OS HSM | Sports oder das SIGMA 120-300mm F2,8 DG OS HSM | Sports ersetzten? Nein, natürlich nicht. Aber es ergänzt diese Objektive perfekt; ob beim Spaziergang im Wald, der Bootstour, wo die großen Festbrennweiten wasserdicht, in ihren gepolsterten Koffern verstaut sind und das 150-600mm, bis es etwas zu fotografieren gibt, oder dem Gletscheraufstieg –  das Objektiv habe ich immer griffbereit dabei und kann es auch zur Not unsichtbar im Auto deponieren, ohne zwischen Panik und Toilettenpause an der Autobahn abwägen zu müssen. Es kommt genau da zum Einsatz wo Größe, Gewicht und Flexibilität des Zoombereichs ausschlaggebend sind und nicht die Offenblende.

Wenn ich an meine Anfänge in der Tierfotografie zurückblicke, hätte ich mir damals genau dieses Objektiv gewünscht, denn dann hätte ich sicherlich weniger Fotomomente versäumt, während ich Konverter an und abgeschraubt habe.

 
Michael Ginzburg
Wildlifefotograf

Michael Ginzburg ist Fotograf, Entdecker und Filmemacher. Auf seinen Reisen verschlägt es ihn häufig in die Weiten der Arktis.

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