Das „Alltags Ultra-Tele-Zoom“: SIGMA 100-400mm F5-6,3 DG DN OS | Contemporary
Ich möchte euch heute die neueste Ergänzung meines SIGMA Objektiv Line-ups vorstellen, welches mich jetzt seit über einem halben Jahr auf meinen Reisen begleitet und was ich wirklich zu schätzen gelernt habe: das SIGMA 100-400mm F5-6,3 DG DN OS | Contemporary.
Wenn man beginnt sich für die Fotografie mit einem Tele-Zoom-Objektiv zu beschäftigen fallen oft die Anwendungsbereiche Tier-, Sport- und Landschaftsfotografie. Ich kann jedoch sagen, dass dank der kompakten Bauweise des Objektivs man öfters zu dieser Linse greifen wird als man denkt. Dank des geringen Gewichts von 1160 g und kompakten Packmaßes stellt sich weniger die Frage, ob man noch ein Tele bei der Wanderung einpackt. Dies wirkt sich auch vorteilhaft auf das Reisen mit Kamera im Allgemeinen aus.
Ich habe beispielsweise für einen mehrwöchentlichen Aufenthalt auf den Kanaren nur einen Wanderrucksack und einen Fotorucksack gepackt. Trotz dessen hatte ich dabei nie das Gefühl etwas vergessen zu haben. Anhand dieser Reise möchte ich euch meine unterschiedlichen Einsatzgebiete des Objektivs noch einmal verdeutlichen.
Zum einen sind die Kanaren dank der ganz jährlich gemäßigten Temperaturen ein Wanderparadies und haben dank der Vulkanischen Entstehungsgeschichte auch vielfältige Landschaften zum Fotografieren. Da die Inselgruppe im Atlantik weit vom Festland entfernt liegt lässt sich das Wetter oft nicht präzise vorhersagen. So kommt es vor, dass morgens der Himmel noch wolkenverhangen ist, zum Abend dann die Wolkendecke aufreißt und die Inseln in ein goldenes Licht getaucht wird. Zudem sind die Berge dort höher als man denkt. Auf Teneriffa befindet sich mit 3715 Metern der Pico del Teide, Spaniens höchster Gipfel und der dritthöchste Vulkan der Welt. Es lohnt sich also ein Tele immer griffbereit zu haben, denn den Gipfel sieht man von allen umliegenden Inseln bei klarem Wetter.
Im Verlauf des Tages ließ sich gut abschätzen auf welche Höhe die Wolken herabfallen würden und so konnte ich mir zum Sonnenuntergang immer die passenden Wanderungen raussuchen, um von oben auf das Wolkenmeer zu blicken.
Die Vielseitigkeit der Inselgruppe können sich aber auch Tierfotografen zunutze machen, denn in den umliegenden Gewässern leben bis zu 26 unterschiedliche Walspezies. Diese finden dank der warmen Wassertemperatur hier ein vielseitiges Nahrungsangebot. Natürlich sind diese Tiere trotzdem menschenscheu und um diese mit der Kamera einzufangen benötigt man einen starken Tele-Zoom-Bereich. Auch hier schlägt sich das SIGMA 100-400mm F5-6,3 DG DN OS | Contemporary an einer hochauflösenden Kamera sehr gut, denn dank des schnellen und zuverlässigen Autofokus erwischt man die markanten Schwanzflossen in den meisten Fällen auch gestochen scharf. Wichtig um ein Objekt, wie ein Tier freizustellen ist natürlich auch die Blende und das Bokeh. Auf dem Papier klingt eine Blende von F5-6,3 nicht gerade optimal, jedoch darf man die Wirkung einer langen Brennweite nicht außer Acht lassen. Für mich war die Unschärfe des Hintergrundes auch bei Blende 6,3 noch angenehm weich. Natürlich muss man bedenken, dass so auch weniger Licht auf den Sensor gelassen wird, jedoch sind moderne Kameras in der Lage dies mit einer guten ISO-Performance auszugleichen.
Die Kanaren sind aber nicht nur für ihre Artenvielfalt und warmen Temperaturen bekannt, auch viele Astronomie Begeisterten wissen die oft sternenklaren Nächte und geringe Luftverschmutzung zu schätzen. Bei Astro-Fotografie denkt man oft sofort an weitwinklige Aufnahmen der Milchstraße, jedoch kann auch hier ein Tele zum Einsatz kommen. Ich hatte in einer der letzten Nächte auf Teneriffa Vollmond und diesen kann man natürlich mit einer langen Brennweite auch bildfüllend fotografieren. Es ist war ein simples Motiv, jedoch kein minder schönes. Natürlich ist bei einer Aufnahme in einer solchen lichtschwachen Umgebung ein Stativ Pflicht. Da ein Teleobjektiv dank seiner längeren Bauform den Schwerpunkt des Kamerasetups mehr nach vorne verlagert ist ein wackelfreies Bild umso schwieriger. Mit dem 100-400mm kann man dies mittels einer optional erhältlichen Stativschnelle umgehen, jedoch in meinem Falle, mit wenig Wind konnte ich eine scharfe Aufnahme auch mit der Kamera am Stativ erzielen.
Für mich als Outdoor affinen Menschen, der gerne und viel wandert und dabei seine Kamera oft griffbereit am Rucksack trägt hat sich der separate Lock-Button als sehr nützliches Feature herausgestellt. Damit wird sichergestellt, dass sich der Zoomring nicht eigenständig ausfährt und damit auch die Länge des Objektivs auf eine eher hinderliche Länge wächst.
Natürlich kann man mit dem Objektiv nicht nur hervorragend Fotografieren, auch das Freihand-Filmen geht dank des dreistufigen optischen Bildstabilisators erstaunlich leicht von der Hand. So erzielt man auch ohne Gimbal mit einer ruhigen Hand erstaunlich wackelfreie Aufnahmen. Zusätzlich kommt noch hinzu, dass sich dank des geringen Filterdurchmessers von 67mm auch herkömmliche ND- oder Pol-Schraubfilter an dem Objektiv verwenden lassen.
Zur allgemeine Verarbeitungsqualität kann ich nach mehrmonatiger Benutzung in verschiedenen Witterungsbedingungen nur sagen, dass ich hier kaum ein Unterscheid zur Art-Serie von SIGMA feststellen konnte. Der verarbeitete mattschwarze Kunststoff fasst sich nach wie vor gut an und verleiht dem Objektiv auch eine hochwertige Optik. Damit wirkt das Objektiv weder zu leicht noch zu schwer. Das Metallbajonett ist gut verarbeitet und mit einer Gummidichtung vor Staub und Spritzwasser geschützt. Der Zoom-Ring ist an der richtigen Stelle positioniert und auch angenehm groß. Der Fokus-Ring ist etwas kleiner, aber auch nicht zu leicht- oder schwergängig verstellbar.
Mein Fazit zu dem SIGMA 100-400mm F5-6,3 DG DN OS | Contemporary für Sony E-Mount nach gut einem halben Jahr Nutzung fällt deshalb durchgängig positiv aus. Dank seiner kompakten Bauform und geringem Gewicht stellte sich bei mir nie die Frage, ob ich ein Tele-Zoom-Objektiv mitnehme, sondern ich konnte mich voll und ganz auf das Einfangen des richtigen Moments konzentrieren. Dies gelang mir dank des zuverlässigen Autofokus und der hervorragenden Abbildungsqualität in fast jeder Situation. Zu einem Preis von knapp 1000 € bekommt man hier von SIGMA eine Linse, die eigentlich auch den Name SIGMA-Art hätte tragen dürfen. Bei der Konkurrenz von Sony zahlt man für eine vergleichbare Linse mehr als das doppelte. Mein Anwendungsbereich reichte von Landschafts- und Architekturfotografie bis hin zur Tier- und Dokumentationsfotografie. Für jeden der auf der Suche nach einem relativ günstigen Einstieg in eine längere Brennweite sollte sich das SIGMA 100-400mm F5-6,3 DG DN OS | Contemporary auf jeden Fall einmal anschauen.
Aufgewachsen in einer ländlichen Gegend entdeckte Johannes Hulsch bereits früh die Schönheit der Natur für sich. Mit der alten Kamera seines Vaters begann er seine ersten Schritte im Bereich der Landschaftsfotografie. Dabei beschränkte er sicher vorerst auf das Gebiet des Erzgebirges. Mit zunehmendem Erfolg seiner Bildern in den sozialen Medien begannen sich auch die Reisen auf Deutschland und Europa auszuweiten. Mittlerweile ist er selbständig als Landschaft- und Reisefotograf in Leipzig ansässig und nimmt seine Follower mit auf seine Abenteuer rund um den Globus. Jedoch gilt für ihn nach wie vor das Motto: „Für ein gutes Foto muss man seinen Blick nicht in die Ferne schweifen lassen, die schönsten Dinge findet man meistens direkt vor der Haustür, da man sich dort auskennt wie kein zweiter.“