Im Gespräch mit Max Draeger © Max Draeger

Im Gespräch mit Max Draeger

Max Draeger ist ein freiberuflicher Bergsport- und Abenteuer-Lifestyle-Fotograf und allein seine Berufsbezeichnung verrät, dass seine tägliche Arbeit alles andere als langweilig ist. Auf unserem Blog hat er uns schon die ein oder andere Geschichte erzählt und wir waren immer wieder aufs Neue beeindruckt, unter welchen Extrembedingungen er fotografiert. Wir haben uns mit ihm darüber unterhalten, auf was er sich am meisten in der Zeit nach Corona freut, welches Objektiv seiner Meinung nach in keiner Fototasche fehlen darf und warum man manchmal einfach etwas riskieren sollte.

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Hallo Max! Wie geht es dir? Wie hast du die vergangenen Wochen erlebt und wie hat die Corona-Krise deine Arbeit als Fotograf beeinflusst?

Servus! Danke der Nachfrage – Mir geht’s gut! Ich hoffe euch ebenfalls! Tja, die letzten Wochen waren wirklich speziell und so richtig daran gewöhnt hab ich mich ehrlich gesagt auch noch nicht…

Die Corona-Krise hat meine Arbeit bisher ziemlich stark beeinflusst, da wie bei vielen Kollegen alle Shootings für die Wintersaison abgesagt wurden. Eigentlich sollte ich jetzt von einem mehrwöchigen Skitourentrip durch Norwegen und nicht über meine Heimquarantäne berichten.

Wie hast du die freie Zeit der vergangenen Wochen für dich genutzt? An was hast du gearbeitet?

Die ersten Wochen habe ich viel Zeit investiert, um mein Archiv aufzuräumen und noch das Edit von einem offen Projekt abgearbeitet, sowie eine kleine Indoor Sportportraitserie mit meiner Freundin fotografiert. Da ich normalerweise selten mit Blitzlicht arbeite war das eine willkommene Herausforderung.

Ansonsten hab ich die letzten Wochen extrem viel Zeit ins Training investiert. Alpine Touren und vor allem Skitouren waren ja keine Option, das Laufen und Radfahren am Hausberg, sowie das Krafttraining im Schlafzimmer aber schon. Somit ist zumindest von dieser Seite sichergestellt, dass ich im Sommer fit bin, sowohl für anspruchsvolle Touren, als auch intensive Shootings.

Worauf freust du dich am meisten, wenn sich die Situation wieder entspannt hat?

Am meisten freu ich mich ehrlich gesagt auf lange, ausgefüllte Bergtage mit guten Freunden. Der Austausch und die gemeinsamen Erlebnisse fehlen doch sehr. Aber ich bin heilfroh in dieser Zeit nicht allein zu wohnen, auch wenn man sich nach ein paar Wochen vielleicht doch mal ein wenig auf die Nerven geht…

Seit wann arbeitest du eigentlich als Fotograf und wie bist du zu dem gekommen, was du heute tust? Hast du eine klassische Ausbildung gemacht oder wurde aus einem Hobby einfach irgendwann ein Beruf?

Tatsächlich ist aus einem Hobby mein Beruf geworden. Einfach wars aber wirklich nicht…

Die Fotografie hat mich quasi schon immer interessiert, wirklich von klein auf. Tatsächlich war es aber bis zum Abitur einfach immer nur ein spannendes Hobby, sowie auch das Bergsteigen, Klettern und Skifahren. Mein erstes Geld mit der Fotografie hab ich mir aber schon bei einem Schülerjob verdient, indem ich über drei Jahre für einen Fossilienhändler Produktbilder gemacht habe.

Nach einer zweimonatigen Islandreise in meinem „freien Jahr“ nach dem Abitur habe ich dann meinen Plan Maschinenbau zu studieren über den Haufen geworfen und meine Eltern überredet noch ein Jahr in die Fotografie zu investieren, an meinem Portfolio gearbeitet und angefangen mein Netzwerk zu erweitern. Eine Ausbildung im Bereich Fotografie oder gar ein Studium hat mich nie so richtig interessiert, mein Weg war eher immer „Learning by doing“, übrigens auch aus unternehmerischer Sicht. Einen kleinen akademischen Abstecher hab ich dann doch noch gemacht, allerdings im Bereich Marketing. Überzeugt hat mich das nicht wirklich und schließlich hab ich alles auf eine Karte gesetzt und bin nach wie vor äußerst happy mit der Entscheidung und dankbar so früh den passenden Beruf gefunden zu haben.

Gibt es Vorbilder, die dich in deinem Werdegang besonders inspiriert haben oder dies auch noch heute tun?

Gerade zu Beginn habe ich wirklich viel Inspiration, aber vor allem auch Motivation aus der Arbeit von Fotografen wie Jimmy Chin, Mattias Fredrikkson und Christian Pondella gezogen. Die Liste könnte ich noch ein gutes Stück fortsetzen, das was aber alle irgendwie verbindet ist die Kompetenz dort noch richtig gute Bilder zu machen, wo andere schon lange nicht mehr hinkommen. Alle drei sind nicht nur super Fotografen, sondern eben auch Athleten. Das hat mich schon immer fasziniert.

Mittlerweile schau ich mir aber auch gerne Arbeiten aus völlig anderen Bereichen an und versuche Ideen in „meine Welt“ zu übertragen.

Welches SIGMA Objektiv darf deiner Meinung nach in keiner Fototasche fehlen und warum?

Sagen wir so: Wenn ich nur ein Objektiv mitnehmen kann (was aus Gewichtsgründen gar nicht so selten vorkommt, beispielsweise beim Klettern) dann vertraue ich auf das SIGMA 24-70mm F2,8 DG OS HSM | Art. Dem Standard 😉 Damit kann ich einfach super flexibel arbeiten, auch wenn ich meinen Standpunkt nicht frei wählen kann. 24mm reichen um die Umgebung zu zeigen und mit 70mm kann man auch schön freistellen. Blende 2,8 in Verbindung mit einem sehr guten Bildstabilisator reicht auch um bei Tagesanbruch oder in der Dämmerung scharfe Bilder zu machen. Meistens ist es ja gerade dann besonders interessant.

Gibt es ein Bild, von dem du schon ewig träumst, aber noch nie in den Kasten bekommen hast? Oder eine bestimmte Shootingidee, die du auf jeden Fall umsetzen möchtest, sobald das wieder möglich ist?

Die gibt es tatsächlich und geistert schon seit über drei Jahren in meinem Kopf herum. Dieses Jahr wäre es fast so weit gekommen… Ich zeig Euch dann die Bilder wenn es soweit ist und tatsächlich funktioniert hat. Technisch ist es nämlich nicht ganz trivial, mehr will ich aber noch nicht verraten 😉

Welchen Rat möchtest du unseren Lesern hier noch mit auf den Weg geben?

Fotografiert was euch Spaß macht, Motive die euch bewegen und für die ihr eine tiefe Leidenschaft habt. Die besten Bilder entstehen, wenn es unbequem und fordernd ist. Manchmal muss man auch ein bisschen was riskieren…

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Vielen Dank für das Interview, Max! Wer noch mehr über Max Draeger erfahren will, sollte sich auf jeden Fall seine Website maxdraeger.com oder seinen Instagram-Account @maxdraeger_visuals ansehen!

Alle Bilder dieses Beitrags in der Übersicht

 
Maximilian Draeger
Sportfotograf

Maximilian Draeger entdeckte mit 14 Jahren seine Leidenschaft für die Berge, als ihn sein Freund Jakov in die bayerischen Voralpen mitnahm. Egal ob Wandern, Mountainbiken, Trailrunning, Klettern, Bouldern, Hochtouren oder Skifahren - Die Leidenschaft für die Berge ist seitdem ungebrochen und bestimmt sein Leben seit Jahren maßgeblich. Sich im alpinen Terrain zu bewegen ist dabei für den jungen Münchner mehr als nur Sport: "In den Bergen lebt man im hier und jetzt. An keinem anderen Ort erlebe ich dieses Gefühl der Freiheit und Zufriedenheit."

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