Street Photography in Japan mit dem SIGMA 35mm F1,4 DG HSM | Art
Ohne große Erwartungen oder Pläne, einer groben Reiseroute und meiner Kamera im Gepäck habe ich mich ins Flugzeug nach Tokyo gesetzt. Vorgenommen habe ich mir nur eines: Fotografisch möchte ich über meinen Schatten springen und Neues ausprobieren.
Ich wollte ein Lebensgefühl einfangen und Japan durch meine Augen zeigen. Sowie ich es erlebe. Echte Situationen einfangen, die nicht jeder sieht, die kleinen Momente des Alltags, die uns schmunzeln lassen, nachdenklich stimmen oder vielleicht traurig machen.
Dort angekommen wurde ich allerdings erstmals von einem kleinen Kulturschock erfasst. Plötzlich sieht man überall nur noch asiatische Schriftzeichen, ganz viele Menschen auf einem Haufen und alles wirkt hektischer als man es von Deutschland gewohnt ist. Egal wie sehr man sich im Vorfeld vorbereitet hat – an das Gewusel der asiatischen Großstädte muss man sich erst mal gewöhnen! Aber ich war von Anfang an begeistert.
Kennt ihr das, wenn ihr das erste Mal in ein Land reist und von wirklich allem und jedem fasziniert seid? All die Neuen und ungewöhnlichen Eindrücke – an gefühlt jeder Straßenecke muss man stehen bleiben, um etwas mit der Kamera einzufangen oder einfach nur, um zu staunen.
Und genau das war in Japan der Fall, dort herrschen irgendwie andere Regeln, es werden andere Dinge als wichtig oder als höflich erachtet. In vielerlei Hinsicht gibt es in der japanischen Kultur Regeln, die wir hier in Europa so nicht kennen oder verstehen.
Japan ist bunt, komisch, laut und schrill. Zumindest außerhalb der U-Bahnen, wo in der Regel lautes Sprechen und Telefonieren tabu ist.
Japan ist geordnet, modern und sauber. Es gibt Viertel mit Hochhäusern, an denen riesige, bunte Leuchtreklamen angebracht sind und dir abends entgegen strahlen. Wer schon mal in New York war, kann sich das ungefähr vorstellen wie am Times Square, nur sieht in Japan ein ganzes Viertel so aus. Geschäfte mit so viel Krimskrams wie sonst wahrscheinlich nirgendwo auf der Welt.
Das Wichtigste für mich beim Reisen ist es, die Menschen und die Kultur des jeweiligen Landes kennenzulernen und zu verstehen. Und dabei hilft mir die Kamera. Das Fotografieren entschleunigt. Es lässt mich achtsamer werden. Und zum stillen Beobachter.
Besonders bei der Street Photography sollte man unbeobachtet bleiben, nicht aufdringlich sein und niemandem ein unbehagliches Gefühl geben, indem man die Kamera auf ihn richtet.
Damit all diese Dinge gegeben sind, ist es wichtig, sich zu hundert Prozent auf das Kamerasystem und die Objektive, die man nutzt, verlassen zu können. Mittlerweile fotografiere ich seit mehreren Jahren mit dem SIGMA 35mm F1,4 DG HSM | Art und kenne dieses Objektiv in- und auswendig. Ich weiß ganz genau, welchen Bildausschnitt ich einfange, auch wenn ich nicht durch den Sucher schaue, so gut wie alle Bilder aus Japan, sind aus der Hüfte geschossen worden.
Das 35er hat während dieser Reise nicht ein einziges Mal die Kamera verlassen. Für mich ist es das perfekte Objektiv für Streetphotography, wenn es darum geht Menschen nah, echt und so authentisch wie möglich in ihrem Alltag zu zeigen.
Während des Fotografierens in Tokyo zeigte sich mir noch eine andere Seite von Japan. Die nicht so schrill, laut und bunt ist. Die Seite, bei der die Japaner nachdenklich, schüchtern, melancholisch, irgendwie auch manchmal ein bisschen traurig erscheinen. Wo man vielleicht ein wenig die Probleme und Sorgen von manch einem erahnen kann.
Deswegen sind die Bilder aus der Reportage sehr kontrastreich. Farbe und Schwarz Weiß. Schrill und farbenfroh, glücklich und lebensfroh, zielstrebig und gesellschaftorientiert, nachdenklich und traurig.
Und das ist es, wie ich Japan erlebt habe und was sich in meinen Fotos widerspiegelt. Ein Land voller Verrücktheiten, Kontraste, Ordnung und Struktur. Und wahrscheinlich wird sich dieses Bild mit jedem weiteren Besuch wieder ein Stückchen wandeln.