Ballett- und Zirkusfotografie on Location

Für mein aktuelles Fotoprojekt im Berliner Regierungsviertel hatte ich die Gelegenheit, das Sigma 17-40mm F1.8 DC | Art für Fuji X-Mount bei einem Outdoor-Shooting mit zwei sehr unterschiedlichen Künstlern zu testen: Annalena, eine professionelle Balletttänzerin und Oscar, Cirque Du Soleil Artist mit seinem Cyr Wheel. 

Die Architektur rund um das Marie-Elisabeth-Lüders Haus bietet etwas Seltenes: Sie wirkt reduziert, aber nie kalt. Die klaren Linien und massiven Strukturen lassen viel Spielraum für kreative Bildkompositionen – besonders im Zusammenspiel mit körperlicher Bewegung. 

Bild: 32mm – 1/500 – F5 – ISO 500

Die Herausforderung bestand darin, die Form und Dynamik des Cyr Wheels mit der Geometrie der Architektur zu verbinden. Gar nicht mal so leicht. Das sich in hohem Tempo drehende, menschengroße Rad ist in seiner Bewegung schwer vorhersehbar, das Foto muss also wenn, ein Schnappschuss sein. Schnell merke ich, der Bildaufbau profitierte hier vom Weitwinkel des Sigma-Objektivs. Das Zoom bietet hier einen großartigen Vorteil: Ich kann mich ganz auf das Fokussieren und Scharfstellen des Bildes konzentrieren, ohne mich selbst dabei bewegen zu müssen. 

Besonders im unteren Brennweitenbereich ließen sich weite Perspektiven einfangen, die sowohl Bewegung als auch Raum sichtbar machten – ohne dass der Künstler in der Komposition unterging. Viel mehr bereichert er diese: Die runde Form des Cyr Wheels steht im Kontrast zu den geraden Linien der Architektur. Ein zusätzlicher Kontrast entsteht durch Oscar im Cyr Wheel selbst, denn er ist entweder ebenfalls eine gerade oder eine zusätzliche runde Linie in der Gesamtkomposition.

Bild: 40mm – 1/2.000s- F2.5 – ISO 160

Die Offenblende von F1.8 half dabei, gezielt Körperlinien freizustellen und ein sehr dezentes Bokeh zu erzeugen, auch wenn der Look insgesamt bewusst klar gehalten wurde. Besonders praktisch war die Flexibilität beim Wechsel zwischen weiteren und engeren Bildausschnitten – ohne das Objektiv wechseln zu müssen. Für meine Fotografie ideal, denn ich kann sowohl viel von der Architektur zeigen, als auch ästhetische Tanzportraits im selben Zug anfertigen.

Ein weiterer spannender Aspekt für mich als Tanzfotografin ist das Spiel mit dem Weitwinkel. Richtig eingesetzt kann ich hier Arme und Beine künstlich verlängern. Das Bild wirkt verzerrt, aber trotzdem elegant. Ein Mittel, das man auch in der Fashionfotografie häufig wiederfindet.