
Fashion- und Portraitfotografie
mit den Objektiven 50mm F1.2 DG DN | Art und 28-105mm F2.8 DG DN | Art
Wer meinen früheren Artikel aus dem Jahr 2022 über meine Reise nach Los Angeles gelesen hat, weiß das ich über die Jahre hinweg immer wieder Berührungspunkte mit SIGMA hatte. Von der SIGMA DP2 und DP 3 Merill bis hin zu Portrait- und Zoomobjektiven, die ich unter anderem auf der PHOTOPIA in Hamburg testen konnte.
Eines haben alle SIGMA Objektive gemeinsam. Sie sind hervorragend gebaut, haben eine fantastische Abbildungsleistung und fügen sich dank der Zugehörigkeit von SIGMA in der L-Mount Alliance nahtlos in die Reihe hochwertiger Objektive ein, die für die LUMIX Kameras zur Verfügung stehen.

Zwei absolute Klassiker unter den Objektiven sind das 50mm und das 28-105mm. Jeder Fotograf hat damit schon Erfahrungen gemacht. Und es sind in meinen Augen „Evergreen“-Objektive, also Objektive, die niemals aus der Mode kommen. Natürlich hatte ich mit dem 50mm F1.4 und dem 24-105mm F4.0 von Panasonic Erfahrungen mit diesen Brennweiten … aber was nun kam, war eine völlig neue, extrem positive Erfahrung. SIGMA hat hier wirklich Außergewöhnliches geleistet.
Beide Objektive können unterschiedlicher nicht sein und dennoch eint sie die hervorragende Verarbeitung und die Bedienbarkeit. Für mich wichtige Punkte, wenn es um Schnelligkeit beim Shooting geht. Zum Einsatz kamen die Objektive an der Lumix S5II und der LUMIX S1R.
Grundsätzlich stelle ich mein Display auf SW, um die Kontraste, Hell-Dunkel-Werte besser beurteilen zu können. Da ich JPG und RAW abspeichere, muss ich mir über die Frage SW oder Farbe jetzt noch keine Gedanken machen. Noch ein wichtiger Punkt, der nicht unerwähnt bleiben sollte. Beide Objektive fühlen sich beim Shooting an, als wären sie schon seit Jahren an der Kamera im Einsatz. Die Eingewöhnungsphase ist gleich null.
Bild: 50mm – 1/400s – F1.2 – ISO 1.250
Auch meine Anforderungen bei den Shootings hätten nicht differenzierter sein können: Dauerlicht, Blitz, dunkle Sets im Wechsel mit hellen Sets. Statische Motive und solche mit viel Bewegung. Durchweg Situationen, die ein Höchstmaß an Präzision für den Autofokus bedeuten.
Stellvertretend diese Bilder hier aufgenommen im Studio mit LED-Dauerlicht. Alle mit dem 50mm F1.2 DG DN | Art.
Beim ersten Bild bewegte sich mein Modell Constanze sehr schnell und mir war wichtig, eine Reihe von Bildern zu schießen, die das Gesicht, aber auch die Bewegung der Haare einfangen.

Ich wechsle sehr gerne die Lichtsituation während eines Shootings, um möglichst viel unterschiedlichen Output zu erhalten. Da ist es natürlich sehr angenehm und komfortabel, wenn sich das Objektiv meiner Art zu fotografieren anpasst. Hier kann ich ohne nachzudenken meine Ideen umsetzen und muss die Idee nicht den Fähigkeiten des Objektivs anpassen.


Im Falle des 50mm F1.2 heißt das: Ich bewege mich schnell um das Modell herum, passe Ausschnitte und Licht an. Hier ist es natürlich essenziell, wenn das Objektiv schnell und akkurat den Fokus setzt. Wichtig! Bitte teilt eurem Modell immer mit, was ihr im Sinn habt, natürlich auch den Bildausschnitt, so kann sie sich noch besser auf das Posing und/oder den Ausdruck konzentrieren. Ich informiere mein Modell immer über die Aktion/Bewegung, die gewünscht oder gefordert ist, vor allem wenn es spontan eine gute Situation gibt, die außerhalb des vorher abgesprochenen Sets, bzw. Moods ist.
Auch wenn ihr gerne dynamische Shots macht, um außergewöhnliche Aufnahmen zu bekommen, sprecht in Grundzügen ab, wie „dynamisch“ euer Modell werden darf und in welchem Bereich es sich bewegen soll. Das gibt eurem Modell und euch die Sicherheit, tolle Aufnahmen zu bekommen, und ihr müsst den Flow nicht ständig mit Korrekturen und neuen Anweisungen unterbrechen.
Das 28-105mm im Vergleich erlaubt es mir, sehr unterschiedliche Bildgestaltungen von ein und derselben Situation innerhalb kürzester Zeit zu realisieren, und Dank der durchgehenden Blende von 2.8 kann ich die ISO Zahl auch immer in einem moderaten Bereich halten, speziell beim Einsatz von Dauerlicht.


Ich behandle meine Aufnahmen so, dass zwei Drittel des Bildes schon am Set fertig sind. Das letzte Drittel vollzieht sich dann bei der finalen Bearbeitung. Die Idee dazu habe ich aber schon meistens während des Shootings. Fotografiert wurde hier ebenfalls mit nur einer LED Lichtquelle (rechts), bzw. Fensterlicht (links). Das 28-105mm stellt trotz extrem unterschiedlicher Beleuchtung immer schnell und präzise den Fokus auf die Augen ein. Ich benutze generell den Augenfokus und belichte immer auf das Gesicht.

Bild: 50mm – 1/400s – F4.5 – ISO 800
Gleiches Shooting, aber diesmal mit dem 50mm Objektiv. Allein die Tatsache, dass das 50mm F1.2 kompakt und vergleichsweise leicht ist (verglichen mit anderen lichtstarken 50mm Objektiven), macht die kreative Nutzung gerade bei Shots mit sehr offener Blende (1.2) zu einem Kinderspiel.
Dieselbe Location, aber diesmal wieder mit dem Dauerlicht und einer anderen Position und einem anderen Beleuchtungswinkel. Auch hier befand sich mein Modell permanent in Bewegung.
Bild: 50mm – 1/125s – F4.5 – ISO 100
Aber auch beim Thema Blitz liefert das 50mm F1.2 ab. Die präzise Zusammenarbeit mit der LUMIX DC-S1R macht auch bei reinen Beauty-Shots richtig Spaß.
Die Arbeit mit Modellen setzt voraus, dass ihr eure Kamera gut kennt und beherrscht. Nichts ist nervenaufreibender (für euch und das Modell) als eine Unterbrechung, weil man eine Funktion nicht kennt, oder das Traumset in Wirklichkeit doch nicht so traumhaft wirkt wie gedacht. Hier gilt: Ruhe bewahren und auf gar keinen Fall dem Modell suggerieren, man hätte das nicht im Griff. Einfach eine kurze Pause ansetzen, dann weiß das Modell Bescheid und wartet nicht auf Anweisungen. Man selbst hat die Möglichkeit, die Einstellung an der Kamera oder am Lichtset zu überprüfen, und dann geht es konzentriert weiter.

Fazit:
Fotografie ist kein gerader Weg, der irgendwann einmal endet. Fotografie bietet so viele Möglichkeiten und Variationen, den eigenen Stil, die eigene Vorgehensweise zu bestimmen. Gutes Handwerkszeug ist dafür meines Erachtens unerlässlich. In SIGMA habt ihr einen tollen, innovativen Partner, egal um welches fotografisches Bedürfnis es sich handelt. Und egal, mit welchem System ihr arbeitet.
Verwendete Objektive:
Der Autor
Geboren und aufgewachsen in München, begann Martin Dürr seine Karriere als Illustrator, Designer und 3D Artist, wo er für internationale Unternehmen arbeitete, bis er Anfang 2014 in die Portrait- und Modefotografie einstieg. Basierend auf seinen Erfahrungen hat er seinen eigenen, einzigartigen Fotostil entwickelt, für den er bekannt ist. Ohne auf ein bestimmtes Genre fixiert zu sein, lässt er seiner Kreativität freien Lauf und fotografiert in unterschiedlichen Stilen von abstrakt bis opulent, immer mit dem Ziel, Bilder zu schaffen, die dem Betrachter lange im Gedächtnis bleiben. Seit 2018 ist er Markenbotschafter für Panasonic LUMIX und betreibt zusammen mit seiner Frau Kerstin eine Fotografie Workshop Schule in der Nähe von München.
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