Wildlife mit dem 70-200mm entlang der Garden Route

Südafrika steht schon seit Ewigkeiten sehr weit oben auf meiner Wunschliste – privat wie auch beruflich. Es liegt auf der Hand: Dem grauen deutschen Winter entfliehen und bei sommerlichen Temperaturen im schönsten Abendlicht fotografieren. 

Bild: 200mm – 1/2.000 – F2,8 – ISO 400

Aber natürlich bietet das Land mit seinen Nationalparks auch die optimale Möglichkeit, ohne große Planung und Vorerfahrung den Tieren nahe zu kommen, die man sonst nur als Kind aus dem Zoo kannte. Wie es der Zufall will, hat SIGMA im Dezember kurz vor meiner Reise das neue 70-200mm F2,8 DG DN OS | Sports vorgestellt. Dieses konnte ich so ausgiebig 4 Wochen jenseits des Äquators testen. Wir planten für unsere Reise also auch einen Tag in den Addo Elephant Nationalpark, der sich im Osten des Landes befindet, ca. 800 km von Kapstadt entfernt und ideal an der „Garden Route“ liegt.

Der Addo Elephant Park ist vor allem für – wer hätte es gedacht – die große Population an Elefanten bekannt. Allerdings erstreckt sich das gesamte Gelände über eine Fläche von über 1600 Quadrat-Kilometern. Dies führt dazu, dass man bei schlechtem Wetter durchaus auch mal eine Stunde lang nur geradeaus fährt und kein einziges Tier sieht. Neben Elefanten kann man hier auch Tiere wie Zebras, Warzenschweine, Wasserbüffel oder Hyänen sehen.

Als wir zum Sonnenaufgang vor dem Eingangstor im Süden stehen regnet es in Strömen. Freunde haben uns gesagt, dass wir auf jeden Fall direkt zur Öffnung um 6:30 vor Ort sein sollen. Das Erste was ich an diesem Tag sehe ist jedoch kein Elefant. Es ist ein Aushang, dass der Park an diesem Tag wetterbedingt erst um 8:30 öffnet. So stehen wir also noch ca. 2 Stunden vor dem verschlossenen Tor im Regen und ich habe ausreichend Zeit mir Gedanken zu machen, was „spritzwassergeschützt“ bei einem Objektiv eigentlich genau bedeutet. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß – ich werde es über den Tag hinweg rausfinden, da es bis auf wenige Minuten eigentlich ununterbrochen regnen wird. Kleiner Spoiler: Das Objektiv wird an diesem Tag mehrere Stunden im Regen verbringen und bis zum letzten Foto einwandfrei seine Dienste verrichten. Spätestens hier nach mache ich mir beim typischen deutschen Niesel-Regen wirklich keine Sorgen mehr um meine Linsen – die können das offensichtlich ganz gut ab.

Bild: 200mm – 1/1.000 – F2,8 – ISO 400

Einziger Vorteil am Wetter und der Uhrzeit – wir fahren pünktlich um 8:30 komplett allein in den Park. Ich hatte meine Kamera nicht mal aus dem Fotorucksack geholt, da quert nach 200 Metern direkt ein Wasserbüffel die Straße. Und spätestens hier wurde uns klar, dass wir uns in unserem Mietwagen, der ca. ein Viertel eines Elefanten wiegt, durchaus auf spontane Begegnungen gefasst machen sollten. 

Bild: 185mm – 1/1.250 – F2,8 – ISO 400

Genauso lief die Begegnung mit unserem ersten Elefanten dann schließlich auch ab: Wir fahren durch den Regen, schauen links, schauen rechts, der Scheibenwischer läuft auf höchster Stufe und plötzlich steht er da – ein ausgewachsener Elefant. Mitten auf der Straße, aus Pfützen trinkend und mit seinen Ohren wedelnd. Zwar habe ich als Kind durchaus mal einen lebenden Elefanten im Zoo gesehen, hier wird mir aber erst so richtig klar, weshalb dieses Tier hierher und nirgendwo anders gehört. Allein durch seine Größe haben wir direkt von Anfang an höchsten Respekt vor diesem Tier, vielleicht sogar auch ein bisschen Angst. 

Der Großteil der Elefanten, die wir an diesem Tag aus unserem Auto beobachten können, beachtet uns selbst nicht wirklich. So passiert es mehrfach, dass einige der 5-Tonnen Tiere mitten auf dem Weg/der Straße laufen und auch nicht wirklich Interesse haben uns mit unserem Kleinwagen passieren zu lassen. Im Revier der Tiere ist man als Mensch nun mal zweitrangig und daher genießen wir die Chance mehrfach, so weit in die Nähe der Tiere zu kommen. 

In Kombination mit der Brennweite von 70-200mm ist dieses Szenario optimal. In einigen Situationen brauche ich die vollen 200mm, um den Elefanten drauf zu bekommen, in der nächsten Situation steht dieser auf einmal wenige Meter neben der Fensterscheibe und ich kann problemlos auf 70mm raus zoomen. Keine Frage: Wenn professionelle Wildlife-Fotografen den Löwen fotografieren wollen, wie er die Gazelle reißt, werden sie wohl nicht ohne die 400+ mm Brennweite auskommen. Für alle restlichen 95%, die im Urlaub aber mal einen kleinen Ausflug in den Bereich der Tierfotografie wagen wollen, ist das 70-200mm in meinen Augen perfekt. Durch die offene Blende von F2,8 kann ich ohne Probleme noch im niedrigen ISO-Bereich fotografieren und gleichzeitig die Belichtungszeit so niedrig setzen, dass ich während der Fahrt aus der Hand fotografieren kann. Der Bildstabilisator begünstigt dieses Szenario um so mehr.

Alles in allem hält das 70-200mm F2,8 DG DN OS | Sports genau das bereit, was ich auf meiner Reise in einem Objektiv gesucht habe. Spaß am Fotografieren, keine Sorgen über zu wenig Licht oder zu viel Regen sowie ausreichend Brennweiten-Spielraum für große und kleine Tiere. So landete schlussendlich vom Elefanten bis zum kleinen Pinguin alles vor der Linse. 

Erwähnte Objektive:

 
Fabian Stoffers
Sportfotograf

Fabian Stoffers lebt und arbeitet als Fotograf in München. Seine Fotografie ist Ausdruck seiner Begeisterung für Sport und Musik. Sie steht für außergewöhnliche Perspektiven, kraftvolles Licht, modernes Design und grafische Kadrierungen. Er liebt kurze Augenblicke großer Emotionen und gewinnt Menschen schnell mit seiner lockeren Art.

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