Verschiedene Lichtverhältnisse bei der Hochzeitsfotografie
In meiner Welt der Hochzeitsfotografie spielen Lichtverhältnisse und das Spiel mit dem Licht eine große Rolle. Als Hochzeitsfotografin und Lichtliebhaberin möchte ich euch in diesem Blogpost ein Beispiel meiner Hochzeitsfotografie teilen, in der das Licht die Hauptrolle spielte.
Licht ist für mich nicht nur ein Stilmittel. Ich setze es bei einem Hochzeitstag ganz bewusst ein um eine Szenerie zu unterstreichen. Beispielsweise versuche ich bei Gratulationsbildern und soweit es mir bei der Trauung gelingt auf Gegenlicht oder Schatten zu setzen. Der Grund hierfür ist, dass dieser Teil des Tages für mich eine ruhige und fröhliche Bildsprache erhalten soll und dies durch wenige starke Kontraste zum Ausdruck gebracht werden kann.
In diesem Beitrag möchte ich dir einige Beispiele zeigen, wann ich welches Licht bewusst einsetze, mit welchen technischen Mitteln ich arbeite und wie ich am Hochzeitstag manchmal eingreife um meinen Brautpaaren das Beste Ergebnis zu liefern.
Das Equipment
Kommen wir aber erst einmal zum Equipment:
Neben meinen liebsten Festbrennweiten, dem 35mm F1,4, dem 50mm F1,4 und dem 85mm F1,4 durfte vor ungefähr 2 Jahren auch das 24-70mm F2,8 in meinem Rucksack einziehen und mich zu zahlreichen Hochzeiten begleiten. Mit dem Objektiv ist man einfach super flexibel und kann in jeder Situation einer Hochzeit arbeiten. Ob Detailaufnahmen, Dekoration, Trauung, Gratulation, Gruppen- und Paarshooting als auch den Tanz und die Party- alles fühlt sich zu jeder Zeit flexibel und einfach an.
Die Lichtsituationen
Bild: 67mm – 1/4 – F13 – ISO 50
1. Regen
Bei einer Hochzeit kann man das Wetter und die Lichtverhältnisse des Tages nicht beeinflussen. Es ist kein Shooting welches einfach verlegt werden kann oder welches man einfach nachher hinein bearbeitet. Somit sind wir als Fotografen auch oft dem Thema Regen ausgesetzt. Bei diesem Wetter müssen wir mit wenig Licht arbeiten und unsere Arbeit dem Wetter auslegen. Hier kann auch schon mal ein Blitz helfen. Ich fotografiere nicht nur beim Tanz und bei der Party mit meinem Aufsteckblitz, sondern setze ihn auch Tagsüber ganz bewusst als Stilmittel ein. In Kombi mit meinem 24-70mm F2,8 nutze ich ihn beispielsweise für coole Langzeitbelichtungen oder Detailfotos.
Bild: 70mm – 1/1.000 – F2,8 – ISO 125
2. Wolken und Schatten
Neben Regen kommt auch ein bewölkter Himmel auf uns zu. Meist ist das die Lichtsituation in der viele Fotografen sich sehr wohl fühlen. Einfach drauf los schießen – aber trotzdem sehen viele Bilder aus unterschiedlichen Winkeln dennoch anders aus. Was können wir dagegen tun? Ich nutze neben meiner geliebten App SunSurveyor, in der man den Sonnenstand nach Standort und Zeit ermitteln kann auch gerne einfach meine eigene Hand um das Licht zu testen. Dafür beuge ich meine Handfläche leicht nach vorne und drehe mich im Kreis um die Schattenbildung in meiner Handfläche zu beurteilen. Im Schatten finde ich Bilder im „direkten Licht“ am schönsten. Sie sind am kontrastreichsten und machen ein ebenmäßiges Hautbild. Somit versuche ich auch dies in meine Fotos mit einzubringen. Die gleiche Lichtsetzungsstrategie wende ich bei Schattenplätzen an. Hier ist es wichtig, dass der Hintergrund nicht zu ausgebrannt aussieht. Ich empfehle euch an dem Tag ein paar Testshots zu machen und das Brautpaar danach auszurichten.
3. Sonne
Im aller besten Fall hat unser Brautpaar aber einen strahlend blauen Himmel und Sonne. Hier unterscheide ich in Gegenlicht und direktes Licht
Bild: 61mm – 1/1.600 – F2,8 – ISO 200
Gegenlicht
Gegenlicht ist in dem Fall mein „Go-To“. Es geht einfach immer und spiegelt immer eine Leichtigkeit und Romantik des Hochzeitstags wieder. Gegenlicht nutze ich den ganzen Tag, ob morgens 11.00 Uhr, mittags 15.00 Uhr oder für die Abendsonne. Es gibt mir immer die Möglichkeit von wenig Schattenbildung in den Gesichtern und sieht sehr fröhlich aus. Egal wie hoch die Sonne steht- mein 24-70mm lässt mich hier nie im Stich!
In der Abendsonne verwende ich Gegenlicht als romantisches Stilmittel um Wärme zu vermitteln und dem Paar eine kurze Flucht in die Zweisamkeit des Tages zu gewähren.
Natürlich ich bin auch noch dabei – aber mit 70mm kann ich mich ihnen etwas entziehen und ihnen den Raum geben zu genießen.
Bild: 48mm – 1/800 – F2,8 – ISO 320
Direktes Licht
Direktes Licht und sonnige Aufnahmen verwende ich nur sehr punktiert und vereinzelt. Beispielsweise bei der Dekoration und der Location empfinde ich es generell sehr erfrischend wenn Tische, Besteck und Dekoration von der Sonne geküsst werden.
Tagsüber setze ich direkte Sonne ein um Stimmung zu transportieren. Beispielsweise beim Sektempfang oder bei Spielen. Auch beim Paarshooting darf direkte Sonne nicht zu kurz kommen. Da ich gerne im Storytelling fotografiere, soll es einen roten Faden in meiner Reportage geben. Hier ist es wichtig auch die verschiedenen Stilmittel immer und überall auf den gesamten Tag zu verteilen und einzusetzen.
Fazit
Mein Fazit zum Thema Lichtsetzung bei der Hochzeitsfotografie:
Licht ist unser Spielplatz und die Hochzeitsfotografie unser Abenteuer. In jedem Lichtspiel steckt eine Geschichte und ich hoffe du verlässt den Blogbeitrag nicht nur mit neuer Inspiration sondern auch mit mehr liebe für jede einzelne Lichtsituation.
Bevor du aber gehst, erzähl uns gerne bei Instagram unter unserem Beitrag deine Lichtgeschichte: Welche Lichtmomente lassen dich verzaubern und wie setzt du Licht am liebsten in deinen Bildern ein?
Ich bin schon gespannt auf deine Geschichten!
Erwähnte Objektive:
- SIGMA 50mm F1,4 DG DN | Art
- SIGMA 35mm F1,4 DG DN | Art
- SIGMA 85mm F1,4 DG DN | Art
- SIGMA 24-70mm F2,8 DG DN | Art
Die Autorin
Elena Peters ist Fotografin aus Düsseldorf und liebt emotionale und echte Momente weswegen sie sich auf die Paar- und Hochzeitsfotografie spezialisiert hat, aber sich auch gerne einmal in anderen Bereichen kreativ auslebt. Ausgefallene Menschen mit ihrem ganz eigenen Stil und eigenen Vorstellungen ziehen Elena förmlich an.