Viel Wasser, Caravaggio und 35mm © Christian Zink

Viel Wasser, Caravaggio und 35mm

Als professioneller Unterwasserfotograf liebe ich es, Menschen im Pool oder im Meer zu fotografieren. Meine Kunden kommen aus verschiedenen Bereichen, darunter Schwangere, Hochzeitspaare, Meerjungfrauen und Frauen, die Fashion-Fotos wünschen. Daneben habe ich auch vereinzelt noch freie Shootings. Mein Name ist Christian Zink und ich bin stolz darauf, in der Unterwasserfotografie einige Auszeichnungen und Erfolge erzielt zu haben, wie beispielsweise Platzierungen beim Internationalen Foto Award in Tokio, den Digital Photographer UK Award und den World Grand Prix der Unterwasserfotografie.

Oft streichle ich Körper des Models nur sanft mit Licht. Lichtführung ist das zentrale Element in der Fotografie. Ein großer Einfluss auf meine Arbeit hat der italienische Maler Michelangelo Merisi da Caravaggio, der durch seinen Gebrauch von Licht und Schatten eine starke emotionale Wirkung in seinen Gemälden erzielte. Damals schon existierte so viel Wissen über Licht, Perspektiven und Farben, welches heute leider bei vielen Fotografen in Vergessenheit geraten ist. Ich glaube dass der Fokus vieler Fotografen zu technisch ist und sie mehr auf Linien, Farben, Licht und das Model achten sollten. Dieses Wissen zählt mehr als Technik. Aber die Technik ist die Voraussetzung das Wissen anwenden zu können.

Für meine Arbeit benötige ich hochwertige Objektive, wie zum Beispiel das 35mm F1,4 DG HSM Objektiv. Diese Objektive zeichnen sich durch eine hervorragende optische Qualität aus und minimieren chromatische Aberrationen, die eine Verzerrung der Farben verursachen können. Chromatische Aberrationen entstehen, wenn das Licht unterschiedliche Wellenlängen hat und somit unterschiedlich stark gebrochen wird. Unterwasser ist dieser Effekt ein häufiges Problem. 

Das 35mm liebe ich, weil es eine hohe Lichtstärke, eine sehr gute Schärfe liefert und die Brillanz hat, welche ich suche. Diese ermöglicht es mir, auch bei schlechten Lichtverhältnissen zu fotografieren. Es hat auch eine sehr gute Schärfe und eine angenehme Unschärfe im Hintergrund, was es zu einem hervorragenden Objektiv für Porträts macht.

Viele Unterwasserfotografen schwören auf 15mm Weitwinkel Objektive auch in der Modelfotografie. Sie sind diese Brennweite von ihren Fischfotos gewöhnt. Ich nutze verschiedene Brennweiten und mache dies vom Motiv abhängig. Meine Bilder entstehen bevor ich mit dem Model ins Wasser gehe in meinem Kopf. Damit Unterwasser auch alle wissen, was sie machen müssen, bespreche ich im Vorfeld jedes noch so kleine Detail Überwasser. Fotos aus meinem Portfolio sind selten zufällig.

Beim Fotoshooting im Pool ist Sicherheit ein wichtiges Thema. Jeder Mensch kann einen Oberflächen-Blackout bekommen, selbst in einer Tiefe von 1,35 Metern. Ein Oberflächen-Blackout beschreibt eine plötzliche Ohnmacht beim Auftauchen. Diese tritt nur beim Tauchen ohne Atemgerät auf, wenn der Sauerstoff-Partialdruck im arteriellen Blut eine kritische Schwelle von ungefähr 40 mbar erreicht. Da dies ohne Vorwarnung erfolgt, sollte man im Pool immer mindestens zu Zweit arbeiten. 

Auch ist es eine Herausforderung, ein entspanntes Gesicht und einen ästhetischen Körper im Licht zu zeigen. Technische Fähigkeiten sind wichtig, aber Softskills wie Empathie und Motivation sind bei der Arbeit mit Menschen von großer Bedeutung. Ein „nun Lächle doch mal“ hilft da nicht weiter. Schon gar nicht im Element Wasser. Wer schaut schon entspannt, wenn er unangenehm Wasser in der Nase stehen hat?

Unterwasserfotografie stellt auch technische Herausforderungen dar. Das Farbspektrum ändert sich unter Wasser, Hautfarbtöne sind anders und Reflexionen von Wellen können das Gesicht des Models stören. Daher ist es schwierig, verschiedene Blitze unter und über Wasser gleichzeitig auszulösen. Ich benutze daher verschiedene Lichtwellenkabel und Funkstrecken, um diese Probleme zu lösen. Lichtwellenkabel leiten Licht weiter. Diese kann man z.B. bei PanOceanFoto kaufen. Mit Funkstrecke ist eine Funk-Sender Kombination über Wasser gemeint, wie sie für entfesselte Blitze, also Blitzgeräte, die räumlich von der Kamera getrennt sind, üblich ist. Wie meine Lösung für die Signalumwandlung etc. aussieht, möchte ich hier nicht verraten. Das mache ich aber gerne in meinen Workshops.

Ich biete auch Workshops für Unterwasser Model Fotografie auf Bali und Malta an. Diese Workshops sind besonders für Fotografen mit Erfahrung im Unterwasserbereich geeignet, die lernen möchten, wie man ein Model anweist und Shootings in Tiefen unter 5 Metern sicher durchführt. Wir lernen auch, wie man atemberaubende Fotos in einem Wrack oder bei wenig Licht aufnimmt. Hier spielen lichtstarke Objektive wie das 35mm ihre Vorteile aus. Zuvor fotografieren wir viel außerhalb des Wassers, wie zum Beispiel an einem Wasserfall, am Meer oder in einer Bananen Plantage. Es sind immer Orte, wo man mit Licht und Schatten experimentieren kann.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, damit ich jedem Teilnehmer individuelle Aufmerksamkeit schenken kann. Als Fotograf nehme ich selbst ebenfalls  jedes Jahr an mindestens einem Workshop teil. Wer glaubt so gut zu sein, dass er keine Fortbildung benötigt hört auf gut zu sein.

Wer mit Unterwasserfotografie im Pool beginnen möchte braucht nicht viel. Ein Kameraplastikschutz, eine Kamera mit gutem Objektiv und eine Taschenlampe von oben können der erste Schritt sein. 

Verwendete Objektive:

Der Autor

 
Christian Zink
Unterwasserfotograf

Mein Name ist Christian Zink und ich bin stolz darauf, in der Unterwasserfotografie einige Auszeichnungen und Erfolge erzielt zu haben, wie beispielsweise Platzierungen beim Internationalen Foto Award in Tokio, den Digital Photographer UK Award und den World Grand Prix der Unterwasserfotografie. Einmal im Jahr gebe ich mein Wissen in einem Workshop an Fotografen weiter.

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