Ein Ausflug in die heimischen Wäldern
Unterwegs mit den Liebsten und dem neuen 50mm F1,4 DG DN | Art
Es war der erste Dezembermorgen des Jahres und mein Wecker hatte schon sehr früh geklingelt: ich wollte den neuen Monat mit einer kleinen Wanderung durch das Sollinger Hochmoor begrüßen. Wenn ihr mich fragt, gibt es keinen besseren Weg den Kopf frei zu kriegen. Weit weg von Bildschirmen, Projekten und Deadlines finde ich da draußen eine undurchdringliche Stille, die mir hilft mich geborgen zu fühlen.
Als ich mich auf den Weg machte, ließ mich ein bitterkalter Luftzug erschaudern. Die Kälte haftete sich an jede Stelle meiner Haut, die nicht von Mütze, Schal und Handschuhen bedeckt war, aber es machte mir nichts aus. Es fühlte sich belebend an und als ich die kalte Luft einatmete, fühlte ich meine Müdigkeit ins Nichts verschwinden – ganz ähnlich wie der Holzsteg, dem ich nun folgte und der vor mir vom Nebel verschluckt wurde.
Es herrschte eine vollkommene Stille. Die Welt um mich herum schlief immer noch tief und fest und die Vögel, die das Moor im Frühling und Sommer ihr Zuhause nennen, waren bereits in wärmere Gefilde gereist und überließen uns flügellosen Kreaturen der klirrenden Kälte des Winters.
Schlanke Birken schmückten den Wegesrand und hinter ihnen konnte man im dichten Nebel noch gerade so die Büsche und kleinen Bäume ausmachen, die dort im Moor wachsen.
Wie schön ist die Art und Weise, in der die Natur Szenerien erschafft, die einem Märchenbuch entspringen könnten. Solche Momente mit meiner Kamera festzuhalten ist so besonders. Meine Inspiration für meine Landschaftsfotografie kommt sehr wahrscheinlich vom Lesen und Anschauen magischer Geschichten. Geschichten über geheimnisvolle Kreaturen und weitläufige Länder, die tiefe, manchmal dunkle Geheimnisse hüten. Wenn ich den Herrn der Ringe nie gelesen hätte, wäre meine Art zu fotografieren wohl sehr anders.
Hier und dort findet man kleine Teiche im Moor. Als ich an einem von ihnen vorbeilaufen, höre ich das sanfte Tropfen von Wasser und halte an. Kleine Tropfen fielen von den nun nackten Ästen der Bäume, die über die ansonsten stille Oberfläche des Wassers ragten. Das Geräusch war beruhigend, und eine Weile stand ich einfach nur da, so still wie die Landschaft um mich herum, und sah und hörte einfach nur zu.
Der frühe Morgen verblasste, doch die Umgebung veränderte sich nicht. Nebel und Wolken ließen kein Sonnenlicht hindurch und die Landschaft blieb düster und trist, wenn auch auf eine magische, schöne Weise. Es war, als wolle die Welt noch nicht geweckt werden.
Der Winter hatte die Welt nun fest im Griff – eine Farbpalette aus Grau- und Blautönen beherrschte die Natur, als ich dem Pfad weiter folgte. Doch selbst an einem scheinbar trostlosen Dezembermorgen gab es noch etwas Farbe zu entdecken. Zwischen den Birken lag ein blass-violetter Schleicher aus Heidekraut, so dass es aussah, als stünden die Bäume auf einem lavendelfarbenen Teppich.
Die letzten herbstlichen Blätter klammerten sich immer noch entschlossen an ihren Ästen fest, noch nicht bereit, dem Jahr Lebewohl zu sagen. Bunte Herbstblätter gehören zu meinen Lieblingsobjekten, mit denen ich beim Fotografieren in der Natur spiele. Ich verwende sie, um bunte Bokehs zu erzeugen, indem ich das Objektiv teilweise hinter ihnen verstecke und so einen gelb- oder orangefarbenen Pinselstrich zu meinen Fotos hinzufüge.
Jeder Schritt brachte mich näher an den Waldrand, wo der Nebel am dichtesten war. Die Bäume waren nur noch Silhouetten, die durch den vorbeiziehenden Nebel immer wieder verschwanden. Leise beobachteten sie das Kommen und Gehen an diesem frühen Morgen.
Die Stille, die in der Luft lag, war so schwer, dass ich selbst keinen Ton mehr von mir geben wollte, um Baum und Dickicht nicht zu stören. Ich setzte mich auf einen einsamen Baumstumpf und wärmte meine nun schmerzhaft kalten Hände an einer heißen Tasse Tee. Keine Menschenseele war in der Nähe, ich war ganz allein und für eine Weile konnten mich die Probleme der Welt nicht berühren. Ich konnte einfach nur sein.
Es lag ein Zauber in der Luft, den ich nicht recht fassen konnte. Dem Wald wohnte an diesem Morgen etwas Wundersames inne. Die Art von Magie, die nur die Natur hervorzaubern kann und die einem immer wieder bewusst macht, dass unsere Existenz auf diesem Planeten in der Tat sehr trostlos wäre, wenn wir nicht den Wald, die Hügel, die Berge oder das Meer als Zufluchtsorte hätten. Ich wünsche mir, dass meine Fotos einen kleinen Unterschied machen. Ich möchte, dass die Menschen innehalten, über ihre Lebensweise nachdenken und herausfinden, auf welche Weise sie zu einer gesunden Umwelt beitragen und wie sie diese wertvollen und empfindlichen Ökosysteme besser schützen können.
Als ich mich umsah, blieben meine Augen an den kleinen Dingen hängen. Wenn mich die Fotografie eines gelehrt hat, dann ist es, die Schönheit von eben diesen Dingen zu schätzen: von Morgentau auf einem Grashalm, die elegante Art, wie Farn wächst, die Details eines moosbewachsenen Waldbodens. Manchmal verlieren wir uns so sehr in all’ den imposanten Landschaften, die es da draußen gibt, dass wir völlig vergessen, dass es ohne diese winzigen, oft übersehenen Dinge, den Rest gar nicht geben würde. Aus Moos und Pilzen entstehen Bäume.
Über das Objektiv:
Die kleinen Details in den Kunstwerken der Natur rauben mir genauso den Atem, wie ein hoher Berg oder eine hoch aufragende Steilwand. Manchmal vielleicht sogar noch ein bisschen mehr. Am faszinierendsten finde ich den Waldboden, denn er wirkt immer wie eine eigene kleine Welt. Eine Welt, in der sich Gnome zu Hause fühlen würden. Eine Welt, in die ich mich gerne hinein schrumpfen würde, nur um unter Kleeblättern zu spazieren oder unter dem Hut eines winzigen Pilzes, Schutz vor dem Regen zu finden. Meine Fotos lassen mich in diese Welt eintauchen und ein gutes Objektiv macht sie noch realistischer, weil es so viel mehr erfasst, als das menschliche Auge sehen kann: Das 50mm F1,4 DG DN | Art ist ein Objektiv, das diese Welt so lebendig einfängt.
Wenn man draußen unterwegs ist und die Natur zusammen mit seiner Kamera genießt, kann sich das Licht sehr schnell ändern. In der einen Sekunde erleuchtet die Sonne alles um einen herum und in der nächsten ziehen dunkle Wolken auf, was schnell zu einer fotografischen Herausforderungen werden kann, wenn das Objektiv nicht lichtstark genug ist. Das 50-mm-Objektiv ist dank seiner hellen, weit geöffneten Blende von F1,4 sehr gut für Situationen mit wenig Licht geeignet und meistert auch düstere Wälder mit Bravour.
Eine Blende von F1,4 ist vielleicht nicht die erste Wahl, wenn man an Landschaftsfotografie denkt, aber ich liebe es, mit dem weichen Bokeh des 50 mm F1,4 DG DN | Art zu spielen. Es schafft verträumte Hinter- und Vordergründe, so dass das Objekt, auf das man die Aufmerksamkeit des Betrachters lenken will, wunderschön in den Fokus gerückt wird und alle Ablenkungen sanft verwischt werden.
Ich möchte Dich also ermutigen, die Landschaftsfotografie neu zu denken. Fordere Dich selbst heraus, indem Du eine Festbrennweite verwendest und eine Blende nutzt, die Du normalerweise nur für Porträts reservierst. Ich verspreche dir, dass dir so eine ganz neue, magische Welt offenbart wird.
Verwendete Objektiv: 50mm F1,4 DG DN | Art
Die Autorin
Maike Wittreck packt seit ihrer ersten großen Reise ans andere Ende der Welt immer wieder das Fernweh. Neuseeland war mit seinen schneebedeckten Bergen und blauen Gletscherseen der reinste Spielplatz für Landschaftsfotografie und somit war eine Leidenschaft geboren. Auch die Liebe zum Wandern wurde dort entfacht. Seitdem hält sie nichts allzu lang im Haus. Die rohe, ungezähmte Natur ist ihr Zufluchtsort, wenn das Leben verrückt spielt. Diesen Zufluchtsort möchte sie durch ihre Fotografie mit anderen Menschen teilen und sie zum träumen einladen.