Das dynamische Duo © Christopher Schmitdke

Das dynamische Duo – 24mm und 50mm

Unterwegs mit zwei Festbrennweiten auf den Azoren

Es gibt Brennweiten, die man einfach mag. Bei mir sind es neben dem 24mm, das 50mm im Vollformat. Das Nifty-Fifty. Ein 50mm F1,7 von Minolta war mein Einstieg in die Welt der Festbrennweiten und bis heute nutze ich diese Objektive sehr gerne. Der Bildwinkel von 56 Grad wirkt auf mich sehr harmonisch und durch die leichte Enge kann man sich etwas kreativer bewegen, als mit einem Weit- oder Ultraweitwinkel.

Wenn ich die 50mm in der Landschaftsfotografie nutze, kann ich nicht wie bei einem 24er die komplette Szenerie in all ihrer Pracht einfangen, sondern muss mich auf bestimmte Bereiche konzentrieren. Und hier beginnt das Spiel der Komposition. Ich kann unscharfe Elemente in den Vordergrund setzen, um dem Bild Tiefe zu verleihen oder ich kann Dinge anschneiden, wenn sie mein Motiv lediglich einrahmen sollen.

Für eine Reise wäre mir nur eine 50mm Festbrennweite jedoch etwas zu wenig. Manchmal will man dann doch ein schönes Panorama aufnehmen und ein anderer Blick bzw. Bildwinkel ist immer spannend. Man weiß ja auch nie, was einem so vor die Linse kommt. Ich habe mich für das 24mm F1,4 DG DN | Art entschieden, was, wie das neue 50mm F1,4 DG DN | Art, eine hervorragende Abbildungsleistung mitbringt.

Kleiner Tipp für die Reisefotografie: Arbeitet mit dem, was euch gegeben wird.

Manchmal bekommt man Dinge vor die Linse, die man auf den ersten Blick nicht auf seinem Bild haben möchte. Störende Elemente sozusagen. Das können Leitungen, Mülleimer oder dergleichen sein. Stattdessen würde ich empfehlen, sofern es sinnvoll ist, mit diesen Dingen zu arbeiten. Versucht nicht, eine Perspektive zu wählen, in welcher die Leitungen nicht zu sehen sind, falls ihr dadurch eine ’schwächere‘ Komposition bekommt. Überlegt, was die wirkungsvollste Komposition oder Perspektive ist und schaut dann, wie das eventuell doch mit den ’störenden Elementen‘ harmoniert. Sollte der Mülleimer am Ende doch zu präsent sein, kann man immer noch die Helligkeit reduzieren oder die Farbe anpassen. Ist alles nicht verboten.

Ich bin nun kein Pixelzähler, habe aber durchaus Präferenzen, was meine Objektivauswahl angeht. Ein Bild muss mich ansprechen, die Kombination aus Schärfe und Bokeh sollte harmonisch sein und da haben mich die beiden Objektive überzeugt. Unterwegs auf den Azoren, mitten im Atlantischen Ozean, durften sich beide Objektive zwischen Regenwald, Wasserfällen und beeindruckenden Felslandschaften beweisen.

Wenn ich die Möglichkeit habe, fotografiere ich gerne mit offener Blende. Dabei ist ein harmonisches Bokeh durchaus wichtig. Außerdem zieht es mich oft in den Morgen- oder Abendstunden raus zum Fotografieren, da ist die hohe Lichtstärke der beiden Festbrennweiten sehr willkommen. Ich fotografiere zwar manchmal auch vom Stativ aus, aber irgendwie macht es dann doch mehr Spaß, wenn man sich freier bewegen kann und Bildkompositionen schneller ändern kann.

Kleiner Tipp zur Komposition:

Versucht, in euren Bildern auf die Linienführung zu achten. Mir sind immer die Bildecken wichtig und ich mag es, wenn dort Linien ansetzen, die einen förmlich in das Bild zum Subjekt hineinführen. Das können Straßen, Flüsse oder auch Leitungen sein.

Die Azoren sind bekannt für ihr unbeständiges Wetter und ich bin jemand, der seine Kameras und Objektive primär als Werkzeuge betrachtet. Sie müssen funktionieren und sollten nicht beim ersten Anzeichen von Regen oder Schnee ihren Dienst quittieren. Auf den Inseln gibt es zahlreiche beeindruckende Wasserfälle, die ich auch unbedingt festhalten wollte und da ist es sehr schwer komplett trocken zu bleiben. Wassertropfen finden irgendwie immer den Weg zum Equipment und da ist eine gewisse Wetterfestigkeit absolut von Vorteil.

Generell kann ich sagen, dass ich mit den beiden Brennweiten durchaus flexibel war und ein Zoom-Objektiv nicht wirklich vermisst habe. Das Plus an Lichtstärke und Freistellung, welches die beiden F1,4er bieten, hat genau gepasst.

Verwendete Objektive:

Der Autor:

 
Christopher Schmidtke
Landschaftsfotograf

Christopher Schmidtke fotografiert hauptsächlich Landschaften und diese gerne dann in Schwarzweiß und mit alten analogen Kameras. Als Teil des Marketing-Teams der SIGMA (Deutschland) GmbH nimmt er aber auch gerne aktuelle Kameras und Objektive in die Hand und erkundet damit die Umgebung. #grainisgood

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