Durch die verschneite Sächsische Schweiz
Eine gefühlte Ewigkeit wartete ich darauf, die Landschaft der Sächsische Schweiz im Winterkleid erleben zu dürfen. Und dann verkündete der Wetterbericht seine Vorhersage. Es sollte ein komplettes Wochenende Schnee geben, ich wurde also erhört.
Einen letzten Blick auf die Webcams vor Ort wagte ich gegen 06:00 Uhr, bevor ich mich dazu entschied, loszufahren. Auf meinem Plan standen locker fünf bis sieben Spots. Bisher war ich immer nur mit meiner APSC Kamera und dem 16mm unterwegs. Das 16mm ist perfekt als Landschaftsobjektiv für APSC, aber hier zwischen den Felsen fehlten mir gelegentlich ein paar Millimeter an Weitwinkel. Mittlerweile bin ich auf Vollformat umgestiegen und hatte das 16-28mm dabei. Meine Neugier, welche neue Welt sich mir damit eröffnen würde, wuchs mit jedem weiteren Kilometer, dem ich näherkam.
Die Schneedecke auf dem Parkplatz war komplett unberührt. Ich hatte die Gegend also ganz für mich alleine. Was will man als Fotograf mehr? Ich zog die Schnürsenkel meiner Wanderstiefel fest, schnappte mir die Ausrüstung und zog los. Die ersten Meter waren noch nicht sehr spektakulär, aber als die ersten Treppen auf mich zukamen, wusste ich, jetzt geht’s gleich los. Ich zückte die Kamera und fing an, die Umgebung festzuhalten.
Die Lichtverhältnisse an diesem Tag hätten perfekter nicht sein können. Der Himmel wirkte wie ein riesiger Deffusor, dank einer einheitlich grauen Wolkenschicht. Da es trotzdem noch ziemlich dunkel war, wählte ich in den meisten Fällen eine Verschlusszeit von 1/200 Sek. und eine Blende ab 3,2.
Die Aussichten waren gigantisch. Drei Stunden war ich hier auf knapp zwei Kilometern unterwegs, bevor ich mich dazu entschied, weiterzufahren.
An der nächsten Location angekommen, freute ich mich besonders auf den Aufstieg. Mit dem Weitwinkel konnte ich die schmalen und steilen Felsspalten perfekt einfangen. Immer wieder blitzte der Gedanke in meinem Kopf auf, nur nicht ausrutschen.
Auf dem Berg angekommen fegte mir eine straffe Brise um die Nase. Die feinen Schneeflocken verwandelten sich plötzlich in fiese Hagelkörnchen, die gegen mein Gesicht schossen. Ein absoluter Härtetest für die Ausrüstung. Auch wenn man es auf den Bildern nicht wirklich erkennen kann und die Winterlandschaft eine traumhafte Stille rüberbringt: Es war verdammt ungemütlich. Für Kamera und Objektiv aber kein Problem, Test bestanden.
Der Weg hier oben war nicht ohne. Gerade das letzte Stückchen hatte es in sich. Eine steile in Fels gehauene Treppe, welche die schneebedeckten Stufen nur erahnen ließ, ließ mich etwas verzweifeln. Zum Glück hing eine Metallkette an der Seite, an der ich mich hochziehen konnte. In solchen Momenten verstaue ich die Kamera lieber im Rucksack. Normalerweise ist der Weg nicht sonderlich schwer, aber mit einer ordentlichen Portion Schnee und Eis geht man ihn dann doch bedachter. Kurz darauf stellte ich fest, die Mühe hatte sich gelohnt.
Die Sächsische Schweiz hat für alle “trittsicheren“ Fotografen auch im Winter einiges auf Lager. Ich besuchte an diesem Wochenende außerdem die Bastei mit ihren vielen Aussichten drumherum. Im Schnee kommen die einzelnen Felsen noch besser zur Geltung und die Gegend ist nicht so sehr überlaufen wie in den Sommermonaten. Die Motive sind so vielfältig, dass ich euch empfehle, neben einem Weitwinkel ein zusätzliches Tele mit einzupacken.
Fazit
Das 16-28mm ist eine perfekte Ergänzung zu meinem 28-70mm und dem 100-400mm – genau das, was ich immer gesucht habe. Ich habe die Linse an APCS, sowie an Vollformat getestet und muss sagen, ein Kauf lohnt sich. Ich bin meistens in dunklen Wäldern unterwegs und die 2,8 Offenblende liefert trotzdem sehr gute Ergebnisse, ohne dass ich in der Qualität Abstriche machen muss.
16mm – 1/200s – F4 – ISO 1.250
Erwähnte Produkte: