Snowboardfotografie leicht gemacht

Mein Name ist Sebastian Mittermeier. Ich bin Outdoor-Fotograf aus dem Süden von Deutschland. Ich arbeite viel mit Kunden aus der Outdoor-Branche zusammen und fotografiere Landschaften, Sport und Lifestyle.

Für mich dreht sich alles um das Erlebnis in und mit der Natur. Wenn ich beim Shooten unterwegs bin, ist es für mich wichtig, dass ich nicht die ganze Zeit über mein Equipment nachdenken muss und mich voll darauf verlassen kann. Je vielseitiger das verwendete Objektiv ist, desto besser ist es. Denn oft lässt sich nicht genau vorhersagen, welche Brennweite man braucht und es ist nicht wirklich Zeit das Objektiv zu wechseln.

Vor allem, wenn es um Wintersport geht, wird das noch viel wichtiger, denn im Winter wird es viel schwieriger die eigene Position schnell zu verändern. Da ist es gut, wenn man ein Objektiv zu Hand hat, das einen sehr großen Brennweitenbereich abdecken kann. In meinem Fall war das das neue SIGMA 60-600mm F4,5-6,3 DG DN OS | Sports das speziell für spiegellose Kameras entwickelt wurde. Und das merkt man auch. Man hat nicht das Gefühl 600mm im Kamerarucksack zu haben. Das ist wirklich der Hammer! Ich bin ohnehin ein absoluter Fan von Teleobjektiven.

Stubaier Gletscher

Unser Plan für den Tag war es, mit der ersten Gondel auf den Stubaier Gletscher zu fahren und dort Snowboard-Actionfotos zu machen. Das hieß auf jeden Fall mal früh aufstehen. Auch wenn die Vorfreude groß ist, ist das manchmal der schwerste Part. Aber wenn man dann die ersten Sonnenstrahlen auf den weißen Berggipfeln sieht, ist alle Müdigkeit vergessen. So geht es mir zumindest immer. 

308mm – 1/4.000s – F5,6 – ISO 250

In Stubei angekommen, war ich aber erstmal überrascht, wie wenig Schnee dort liegt. Und das obwohl es das Wochenende zuvor geschneit hatte. Anscheinend war vor dem letzten Schneefall alles noch beinahe grün. Selbst auf über 3000m Höhe waren es vielleicht gerade mal 1,5m. Das würde unsere Spotsuche auf jeden Fall schwieriger machen. Aber gut, man muss mit dem arbeiten, was man hat. 

Ich war auch selbst auf dem Board unterwegs und hatte das Kameraequipment auf dem Rücken. Manch einer denkt sich vielleicht, warum man sich das antut, so vollgepackt auf dem Gletscher unterwegs zu sein, wenn man doch auch einfach nur so Snowboarden gehen kann. Aber für mich gibt es nichts Besseres als mit einer Idee im Kopf rauszugehen und mit Bildern zurückzukommen. Vor allem in einer solchen Landschaft. Mit all den hohen Bergen könnte ich die Kamera sowieso niemals einfach zuhause lassen. Für mich werden die Berge als Motiv nie langweilig werden. Mit den Brennweiten von 60 bis 600 mm war ich mir sicher, dass ich eine schöne Variation an Bildern bekommen kann.

Als Rider waren Gabor und Laurenz mit mir unterwegs. Beide haben viel Erfahrung im Snowboarden und kennen auch das Gebiet auf dem Gletscher sehr gut. Es macht einen großen Unterschied, wenn man mit Leuten arbeitet, die wirklich wissen, was sie tun und die Bedingungen einschätzen können. Es ist ein ständiges Abwägen zwischen dem, was ich als Fotograf im Kopf habe, und dem, was die beiden für machbar halten. Außerdem ist es hilfreich, wenn die Athleten schon Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Fotografen haben und einschätzen können, was am besten auf einem Foto aussieht. So halten einfach mehrere Augen gleichzeitig ausschaut nach Spots und Perspektiven und man kann besser Ideen austauschen. Wichtig ist aber nicht zu vergessen, dass es vor allem darum geht, Spaß zu haben und nicht darum etwas für ein Foto zu erzwingen. Vertraut auf die Meinung der Sportler und findet gemeinsam eine Lösung, mit der alle zufrieden sind. 

Technische Erleichterung bei den Spots

Bei den meisten Spots, die wir gefunden haben, gab es nicht direkt einen Lift, der einen einfach wieder nach oben bringt. Sondern man musste einfach selber wieder nach oben gehen. Dass das auf 3000m mit voller Montur und Snowboard schnell anstrengend wird, kann man sich wahrscheinlich vorstellen. Es kommt also nicht unbedingt gut an, wenn man alles zweimal machen muss, nur weil z.B. das Bild nicht scharf war. Zum Glück hat das neue 60-600mm einen superguten und zuverlässigen Autofokus. Selbst bei Mitziehern mit viel fliegendem Schnee war es kein Problem, scharfe Bilder zu bekommen. Die IOS-Stabilisierung sorgt zusätzlich noch dafür, dass das alles verwacklungsfrei klappt. 

600mm – 1/5.000s – F6,3 – ISO 200

Ich musste für das gesamte Shooting nicht einmal ein Stativ benutzen. Mich persönlich freut das sehr, da ich nicht der größte Fan von Stativen bin. Klar, manchmal kommt man nicht drum herum, aber ich fotografiere einfach lieber aus der Hand. Dabei war auch der Dual Action Zoom sehr hilfreich. Man ist damit so viel schneller als mit dem Zoomring. Gerade, wenn es eben nicht möglich ist dieselbe Situation unbegrenzt oft zu wiederholen ist es echt top, wenn man sehr schnell zwischen den einzelnen Brennweiten variieren kann. Laurenz und Gabor haben es mir auf jeden Fall gedankt, dass sie nicht so extrem oft den Hang hochlaufen mussten.

Wenn man wie wir im Schnee unterwegs ist, kommt es natürlich auch mal vor, dass das Objektiv etwas abbekommt. Bei dem 60-600mm ist das echt gar kein Problem. Denn es ist schmutz- und spritzwassergeschützt. Für mich genau das richtige. Mir ist wichtig, dass ich mich auf das Foto konzentrieren kann und nicht ständig darüber nachdenken muss, ob mein Equipment es nun aushält, wenn ich mich z.B. einfach in den Schnee lege. Gerade als Outdoor-Fotograf kann es immer passieren, dass das Wetter nicht mitspielt. Die besten Bilder bekommt man meiner Meinung nach aber sowieso, wenn man nicht einfach nur einen blauen Himmel hat. Die Fotos sind einfach interessanter, wenn es Wolken gibt und der Himmel dramatischer aussieht.

Fazit

Alles in allem kann ich sagen, dass es ein echt super Objektiv ist. Es ist für den Brennweitenbereich echt kompakt und leicht. Auch für andere Shootings am Berg ist das absolut machbar. Selbst wenn man z.B. mit seinem Equipment wandern muss. Und man muss trotzdem in Sachen Qualität keinerlei Abstriche machen. Das Objektiv ist sehr vielfältig einsetzbar. Es macht richtig Spaß damit die unterschiedlichsten Situationen einzufangen. Ganz egal, ob Action, Landschaft oder Lifestyle. Mit dem neuen Teleobjektiv von SIGMA muss man sich um nichts Sorgen machen.

Ein paar Tipps für dein Snowboardshooting
  • Einfach raus gehen und Spaß haben. Wenn ihr auch Snowboard Fotos machen wollt, kann ich nur empfehlen, nicht einfach gleich das Stativ herauszuholen und darauf zu warten, dass etwas passiert. Natürlich kann man es benutzen, um stabiler zu sein. Aber schnappt euch erstmal die Kamera und lauft herum, bevor ihr das erste Foto macht. Wandert bergauf und bergab, legt euch auf den Boden oder stellt euch hin. Sucht nach Perspektiven, in denen ihr euer Motiv isolieren könnt. Das ist der wichtigste Teil. So habt ihr am Ende bessere Bilder.
  • Die Berge sind natürlich ein toller Hintergrund, aber sie sind auch sehr unruhig für das Auge, wenn man versucht, sich auf einen Snowboarder zu konzentrieren, der durch die Luft fliegt. Je cleaner die Bilder sind, desto besser. Ein Teleobjektiv hilft dabei sehr, denn es hat gar nicht alles im Frame Platz.
  • Habt außerdem keine Angst, Fragen zu stellen. Unterhaltet euch mit den Athleten. Je mehr ihr darüber wisst, was gleich passieren wird, desto besser. Das kann sogar so etwas Einfaches sein, wie der Stance des Riders auf dem Snowboard. Das heißt, ob der rechte oder der linke Fuß vorne ist. Ich weiß, es hört sich logisch an, aber wenn man nicht auf dieses kleine Detail achtet, kann es passieren, dass man eine zwar die perfekte Perspektive hat und dann aber feststellt, dass man zum Beispiel nur den Rücken des Athleten sieht. Wie ich bereits erwähnt habe, sprecht mit den Snowboardern, sprecht darüber, welchen Trick sie versuchen wollen, und arbeitet gemeinsam einen Plan aus.
  • Oh, und bringt Walkie-Talkies mit, wenn ihr könnt. Es ist so viel einfacher, wenn man sich aus der Ferne verständigen kann.

Verwendete Objektive:

On Location Einblicke

Der Autor

 
Sebastian Mittermeier
Freelance Fotograf

Sebastian Mittermeier ist ein Freelance Fotograf aus Süddeutschland mit einer Leidenschaft für Natur, Sport und Reisen. Das spiegelt sich auch in seiner Arbeit wieder. Mit seiner Fotografie möchte Menschen dazu inspirieren, sich selbst ins Abenteuer zu stürzen. Egal, ob vor der eigenen Haustür oder in einem fremden Land. 

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