Mobile Hintergrundsysteme © Anna und Eugen

Mobile Hintergrundsysteme

Mit wenig Licht Intimität schaffen

Vor zwei Jahren hat sich aus der Not eine ganz neue Welt für uns eröffnet.

Als Hochzeitsfotografen waren wir weltweit unterwegs und unser Timetable wurde in vollen Zügen mit dem Begleiten von Hochzeiten als Hochzeitsfotografin und Videograf, dem Bearbeiten der Bilder und Filme, nicht zuletzt Marketing und dem so zeitaufwändigen Social Media ausgeschöpft. Wir hatten uns voll auf eine Richtung fokussiert und hätten natürlich nie ahnen können, dass es von einem Tag auf den anderen vorbei sein könnte. Mit dem ersten Lockdown ist unsere gewohnte Arbeitswelt zusammengebrochen.

Wir hatten unsere Mietkosten für unser Büro, die wir weitertragen sollten, aber kein Einkommen, da die Eventbranche stillstand. Bis heute fühlt man sich leider komplett unsicher, da man nicht weiß, ob eine Hochzeit stattfinden wird.

Nun saßen wir in unserem 50m² altem Fabrikgebäude-Raum, wo wir zuvor unsere Brautpaare begrüßen durften sowie Workshops und kleine Ausstellungen organisiert hatten und überlegten uns, wie wir nun weitermachen könnten. Und daraus entwickelte sich die Idee, die Zeit im Lockdown zu nutzen, um ein zweites Standbein aufzubauen. Wir entschieden uns, ein kleines Loft-Studio in unseren Räumlichkeiten zu realisieren.

Ein Fotostudio? Aber modern, mit Stil, möglichst günstig, praktisch und passend für uns.

Wir hatten einige Erfahrungen schon zuvor mit Porträtfotografie im Studio sammeln können und hatten daher schon eine Liste mit Ideen, was uns wichtig ist.

Die perfekte Lösung für unsere Ansprüche sind nun zwei mobile Wände geworden, die wir selbst aus Holzplatten zusammengebaut haben. Sie sind auf Rädern befestigt und beidseitig zu benutzen. Die Farbe der Wände lässt sich neu streichen – je nach Lust und Laune –, wobei wir in den vergangenen zwei Jahren keinen Bedarf dafür gespürt haben.

Hier sind einige Gründe dafür und Argumente gegen andere Lösungsansätze, die wir gerne mit euch teilen möchten.

Nachhaltigkeit

Zuvor hatten wir mit großen Systemen gearbeitet, bei denen die Leinwand aus dickem Papier bestand. Man musste einige, riesige Rollen aufbewahren. Nach jedem Shooting musste man ein großes, von Fußabdrücken verschmutztes Stück von der Rolle abschneiden und dieses meterweise Tag für Tag entsorgen. Da der Fabrikgebäude-Raum relativ feucht ist, wölbt sich das Papier mit der Zeit. Für einen Fotografen gibt es kaum etwas Schlimmeres, als wenn man im Nachhinein mehr im Hintergrund retuschieren muss, anstatt die Zeit zu nutzen, um sich auf die eigentliche Fotografie zu fokussieren.

Stoffhintergründe stellen ebenfalls keine arbeitserleichternde Lösung dar, da man in Vorbereitung auf das Shooting viel Zeit und Energie in das Bügeln investiert und die Stoffe anschließend immer wieder neu drapieren muss.

Praktikabilität

Die Wände sind leicht und man kann sie auch alleine ohne Probleme bewegen. Es ist praktisch, dass man sich die Wandfarben selbst nach Wunsch mischen kann. Die Wände haben Charakter und eine tolle Struktur, die auch dem Bild sichtlich gut tut. Wir haben es kostengünstig selbst bauen können und würden es tatsächlich immer wieder so machen. Wir haben das Gefühl, damit unendlich frei zu sein und Räume erschaffen zu können, die perfekt zu uns passen.

Natürliches Licht

Wir wollen uns auf keinen Fall darauf beschränken, nur mit Studioblitzen zu arbeiten. Gerade unsere Art von Fotografie beansprucht eine Arbeitsweise, bei der man ein inniges Gefühl entwickeln kann. Je mehr Technik drumherum platziert ist, umso schwieriger wird es, diese Momente zu erschaffen.
Unser Raum bietet nur eine Lichtquelle, die wir zum Fotografieren ohne zusätzliche Blitzsysteme nutzen können und die wir mit der Lösung in Form unserer mobilen Wände nun in vollem Ausmaß ausschöpfen.

In diesem Beitrag zeigen wir euch die Ergebnisse aus unserem allerersten Shooting mit den Leinwänden. Ihr seht ein Pärchen. Beide befinden sich gerade in einer ganz besonderen Phase in ihrem Leben, denn sie erwarten ein Kind. In den nachfolgenden Beispielen zeigen wir einen Auszug aus unserem Shooting, wobei wir besonders die Möglichkeiten und die Stärke eines solchen minimalistischen Settings aufzeigen möchten. Man denkt sich, es ist bloß eine Wand und ein Fenster, doch wenn sich die Wand bewegen lässt, können so viele verschiedene Facetten aufgezeigt werden. Wir finden es besonders schön, dass man durch die kleinen Abstände von Wand zum Fenster sehr intime Räume erschaffen kann, in denen sich die Menschen vor der Kamera ganz ungestört entfalten können. Im Einsatz sind dabei meist das SIGMA 35mm F1,4 DG HSM | Art und noch häufiger das SIGMA 50mm F1,4 DG HSM | Art.

Warum eignet sich die SIGMA-Art Serie besonders gut für unsere Art der Fotografie?

Wir haben nicht viel Platz und wenig Licht. Dafür arbeiten wir oft mit offenen Blenden und intimen Ausschnitten.

Es sind Herausforderungen, die wiederum auch Möglichkeiten darstellen. Wir genießen es, mit dem feinen Licht malen zu dürfen und dabei auch in die Tiefen der Bilder einzutauchen. Uns geht es nicht darum, alles klar zu zeigen, sondern, ganz im Gegenteil, dezent und mit viel Gefühl Akzente zu setzen. Sowohl unsere Bildbearbeitung als auch die Wahl der Brennweiten und Blenden soll im Auge natürlich bleiben und dennoch den Möglichkeiten entsprechen und Beschränkungen, mit denen wir zu tun haben, standhalten. Wenn man mit viel Schatten arbeitet und starke Kontraste umspielt, ist es besonders wichtig, dass man sich auf die Schärfe verlassen kann. Wir finden es immer wieder beeindruckend, wie sich die Sigma Art-Serie in den schwierigsten Situationen beweist. Wir können fast schon blind drauf vertrauen und uns dem Inhalt und dem künstlerischen Moment hingeben.

Erwähnte Produkte:

Die Autoren

 
Anna und Eugen
Hochzeitsfotografen

Wir sind Anna und Eugen von Anuanet Studio und sind seit über 10 Jahren erfolgreich als crossmediale Künstler gemeinsam am Werk. 

Webseite |Instagram: Hochzeitsfotografie und Film / Studio

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