Ein kompaktes Zoomobjektiv für die Interieur Fotografie © Magdalena Gruber

Ein kompaktes Zoomobjektiv für die Interieur Fotografie

Alt Bekanntes, neu gesehen

Ein neues Kapitel steht an. Für mich heißt es in Kürze: Umzug! Nach über sechs Jahren in Dortmund geht es für mich nach Krefeld. Wenn man aus einer Stadt wegzieht, lässt man mit Sicherheit nicht nur den Wohnort zurück, sondern auch einige schöne Erinnerungen. Für mich sind es vor allem Erinnerungen an die Zeit meines Fotografiestudiums, in dem ich wahnsinnig viel lernen und die unterschiedlichsten Dinge ausprobieren konnte. Also habe ich mich zurückerinnert, dass ich recht am Anfang meines Studiums, als ich eigentlich noch gar nicht viel mit der Interieur Fotografie zu tun hatte, eine kleine Homestory bei einer Bloggerin in Dortmund gemacht habe. Diese hat damals vor allem für Personen Ü50 geschrieben und hatte einen tollen Einrichtungsstil. Schon damals hat mir das Fotografieren mit ihr zusammen wahnsinnig viel Spaß gemacht und sicher dazu beigetragen, dass mein Interesse an der Interieur Fotografie geweckt wurde. Warum also nicht die Chance nutzen und dem Ende meiner Dortmund-Zeit einen runden Bogen verpassen?

Gesagt, getan. Die liebe Anke hatte Lust, unsere kleine Homestory von damals zu wiederholen, in der Zwischenzeit war auch sie umgezogen, ihre liebsten Einrichtungsteile aber immer noch dabei. Die optimale Gelegenheit auch für mich mal wieder etwas Neues auszuprobieren und mit dem SIGMA 18-50mm F2,8 DC DN | Contemporary zu arbeiten. Normalerweise bin ich ja mit etwas schwererem Gepäck unterwegs und arbeite ausschließlich mit Festbrennweiten. Ein Zoomobjektiv an der kleinen Sony Alpha 6400 bringt aber natürlich seine Vorzüge mit und ich freute mich darauf, nach langer Zeit mal wieder mit einem zu arbeiten.  

Am Tag des Shootings war typisches Winterwetter, grau, regnerisch und kaum Licht vorhanden. Noch dazu, dass die Wohnung im Erdgeschoss liegt, in das tendenziell weniger Licht des Himmels fällt. Nun ist die Sache mit dem wenigen Licht in der Interieur Fotografie natürlich nicht ganz so schlimm, immerhin hat man das Stativ ja sowieso im Standardgepäck dabei und lange Belichtungszeiten ist man ebenfalls gewohnt. Trotzdem ist es schön, dass ein oder andere Bild direkt aus der Hand zu Fotografieren.

Das SIGMA 18-50mm F2,8 DC DN | Contemporary hat eine maximale Offenblende von 2,8, perfekt also um genau diese lockereren Aufnahmen aus der Hand zu machen. Für meinen Stil und mein Gebiet reicht eine Blende 2,8 völlig aus, bei einer noch weiter geöffneten Blende wäre der Schärfebereich zu gering, nicht das gesamte gewünschte Motiv scharf. Meine Raumaufnahmen mache ich gerne mit einer eher weitwinkligeren Brennweite, um möglichst viel ins Bild zu bekommen. Ich habe ja bereits darüber im Beitrag zum Tinyhouse geschrieben – der wenige Platz ist fast immer ein Problem, mit dem man zu kämpfen hat. Umso schöner natürlich, wenn eine Optik hier einen gewissen Spielraum lässt. Ich nutze hier meist die Blende 11, um alles knackig scharf zu haben. Statt wie normalerweise dann mein Objektiv zu wechseln, um Detail-Shots zu machen, hatte ich dieses Mal den Vorteil, einfach nur die Brennweite an meinem Objektiv zu ändern. Ich nutze hier gerne eine mittlere Brennweite, um eine natürliche Sicht auf das Objekt zu erzielen und es etwas vom Hintergrund abzuheben. Das klappt mit einer Blende von 2,8 und einer Brennweite von 50mm sehr gut! Ich muss sagen, ich habe durchaus wieder Gefallen am flexiblen Arbeiten mit einer Zoomoptik gefunden. Eine Sache weniger umbauen zu müssen, bedeutet im Endeffekt auch, mehr Zeit und Auge für das eigentliche Motiv zu haben und sich hier ganz darauf einlassen zu können. 

Vielleicht habt ihr euch auch schon mal gefragt, wie ihr eure Wohnung trotz wenig Platz in Szene setzen könnt. Es bietet sich an, erst mal nur eine schöne Ecke ins Visier zu nehmen, für die man auch einen guten Standpunkt zum Fotografieren finden kann. Wenn ich mir solche Ecken suche, schaue ich als Erstes, wie die Objekte angeordnet sind. Ich möchte das Interieur möglichst so lassen, wie es ist, um die Atmosphäre nicht zu verändern. Dennoch ist es fast immer notwendig, kleine Veränderungen zu machen, auch abhängig davon, wo die Kamera positioniert ist und welche Perspektive sie auf das Motiv hat. Überschneidungen von Objekten schaue ich mir genau an und positioniere sie entsprechend. Sie schaffen Tiefe im Bild und erzeugen spannende Kompositionen. Bei Gruppierungen eignen sich z.B. Dreier-Gruppen besser als Zweier-Gruppen, unterschiedlich große und geformte Objekte lassen sich besser zu spannenden Gruppen komponieren. Beim Fotografieren selbst ist es wichtig, ganz ruhig an die Sache heranzugehen und sich auf das Motiv einzulassen.

Im Gegensatz zur People Fotografie habt ihr hier keinen bestimmten Moment oder Gesichtsausdruck, den ihr verpassen könntet, sondern seid aktive, ruhige Gestalter des Bildes. Gerade mit weniger Erfahrung ist hier ein Zoomobjektiv wie das SIGMA 18-50mm F2,8 DC DN | Contemporary eine super Möglichkeit, mit unterschiedlichen Brennweiten und deren Wirkung im Bild zu experimentieren und so herauszufinden, was am besten zum eigenen Stil und Motiv passt.

Für mich war es ein schöner Abschluss meiner Zeit in Dortmund, noch einmal diese kleine Homestory zu wiederholen, zu meinen Anfängen zurückzukehren und wieder mal eine neue Technik auszuprobieren, die sehr flexibles Arbeiten und eine hohe Qualität ermöglicht.

Eingesetztes Objektiv:

 
Magdalena Gruber
Interieur Fotodesignerin

Magdalena ist freiberufliche Fotodesignerin in Dortmund. Während ihres Fotografiestudiums hat sie ihre Faszination für den Raum entdeckt und fotografiert seither am liebsten Innenräume. Ob Menschen im Bild sind spielt eine untergeordnete Rolle, denn auch der leere Raum zeichnet ein ausdrucksstarkes Bild seiner Bewohner:innen und deren Geschichte. Klare Linien, natürliches Licht und ein dokumentarisch minimalistischer Blick sind ihr Mittel durch Räume Geschichten zu erzählen. 

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