Timeblending – Ein Tag bei den Drei Zinnen
Anfang August hatte ich das Vergnügen zusammen mit einem Kamerateam von SIGMA einen Tag bei den Drei Zinnen zu verbringen um ein kurzes Video über meine Arbeitsweise mit der SIGMA fp L zu drehen. Ich nutze die fp L seit einiger Zeit als Zweitkamera, vor allem immer dann, wenn wenig Gewicht von Vorteil ist. Aber nicht nur weil sie sehr klein und leicht ist, sondern auch weil ich in den meisten Fällen keine ND-Filter brauche. Die fp L kann runter bis ISO 6, was mir die Möglichkeit gibt Belichtungszeiten zu realisieren die mit jeder anderen Kamera nur durch die Verwendung von ND-Filter möglich sind.
Das Ziel dieser Tour war es zwei Timeblendings zu schießen.
Das Timeblending ist eine Technik, die ich nun seit fast 10 Jahren verwende. Als ich damals damit begonnen habe diese Technik zu entwickeln, war es zuerst nur um Nachtbilder ohne das lästige ISO Rauschen zu erzeugen. Dabei werden verschiedene Bilder vom selben Standpunkt aus über einen längeren Zeitraum geschossen. Das erste Bild wird während der blauen Stunde aufgenommen, wenn noch genug Licht auf dem Vordergrund liegt. Dabei liegt der ISO Bereich tendenziell niedriger mit einer eher geschlossenen Blende um F8 bis F11. Dann wartet man ganz einfach bis es dunkel wird und nimmt im zweiten Bild den Nachthimmel und eventuell in einem dritten Bild das richtige Ambiente im Hintergrund auf.
Bald merkte ich allerdings, dass diese Technik auch das Kombinieren vom letzten Licht auf den Bergen (Alpenglühen) mit den meist etwas später auftretenden Farben im Himmel ermöglicht. Grundsätzlich bedeutet Timeblending einfach, dass, wie der Name bereits sagt, die Zeit geblendet wird.
Unseren ersten Stopp machten wir direkt unterhalb der Drei Zinnen beim ersten der drei kleinen Seen.
Hier sollte unser erstes Bild entstehen. Als Vordergrund die Spiegelung der Zinnen im Wasser, in Kombination mit dem Alpenglühen und dem gefärbten Himmel des Sonnenuntergangs.
So entstand das erste Bild fürs Timeblending mit dem SIGMA 14-24mm F2,8 DG DN | Art in dem Moment als das letzte Licht die Zinnen in schönen warmen Farben streifte.
Beim Fotografieren von Spiegelungen versuche ich die Belichtungszeit immer mindestens auf ein bis zwei Sekunden zu setzen. Das hilft dabei, dass die Spiegelung auch wirklich perfekt ist und keine Bewegung des Wassers mehr zu sehen ist. Also kurz ISO runter auf 6 gestellt, Blende auf F13 und 1,7s belichtet. Nun nur noch warten bis der Himmel zu glühen beginnt und ein weiteres Bild schießen.
Obwohl wir nun eigentlich ziemlich schnell zum nächsten Spot kommen mussten um ready für das Bild in der Blauen Stunde zu sein, musste ich doch noch kurz das Objektiv wechseln um mit dem SIGMA 35mm F1,4 DG DN | Art in die entgegengesetzte Richtung die letzten Farben hinter den Bergen zu erwischen. Ich entschied mich dabei für das 35mm um die Dimensionen etwas zu stauchen, damit die weit entfernten Berge mächtiger erscheinen.
Gerade rechtzeitig erreichten wir noch den Ort, welchen wir beim Scouten für unser Nachtbild auserkoren hatten.
Ich wechselte nochmals kurz das Objektiv um mit dem SIGMA 24mm F2 DG DN | Contemporary den Vordergrund für das Nacht-Timeblending zu erstellen.
Bei ISO 250 und F9 genügten 30s noch perfekt um ein optimal belichtetes erstes Bild zu erstellen.
Gegen Ende der Blauen Stunde konnte ich dann auch noch die zweite Belichtung fürs Nacht Ambiente mit ISO 5000 F2 und 10s Belichtungszeit aufnehmen.
Während wir nun darauf warteten, dass die Milchstraße da erschien wo wir sie mittels der Photopills App ermittelten, nutzten wir die Zeit um das Zelt für unser Nachtlager aufzubauen.
Kaum fertig aufgebaut war es auch bereits so dunkel, dass die Milchstraße schon mit bloßem Auge zu sehen war.
Jetzt noch manuell auf die Sterne scharfstellen und dann mit ISO 8000 F2 und 10s eine Belichtung für die Milchstraße erstellen.
Danach ging es ab ins Zelt für den wohlverdienten Schlaf nach einem anstrengenden, aber wunderbaren Tag in einem der schönsten Gebiete Europas.
Dank des Filmteams von SIGMA, habt ihr die Möglichkeit am SIGMA Online Day hinter die Kulissen des Shootings zu blicken. Für alle Ungeduldigen haben wir aber jetzt schon einen kleinen Kurzfilm fertig gestellt, der Lust auf Abenteuer macht:
Der SIGMA Referenz Fotograf Fabio Antenore ist spezialisiert auf Hyperreale Landschaftsbilder. Dabei geht es ihm weniger um ein realitätsgetreues Abbild der Landschaft, sondern vielmehr darum die Gefühle und Schönheit der Natur auf Bild zu bannen um die Betrachter zum Träumen zu bringen. Seine Techniken vermittelt er als „The Landscape Project by Fabio Antenore“ bereitwillig in Workshops und auf Fotoreisen mit verschiedenen Partnern im In- und Ausland.
Alle Bilder dieses Beitrags in der Übersicht
Save the Date // 14.11.2021 // SIGMA Online Day (SOD)
am 14. November 2021 ist es wieder soweit. Freut Euch auf spannende Themen rund um die Fotografie. Ihr wollt mehr zu Fabio Antenores Shooting-Dreh erfahren? Dann tragt euch den SOD fest in Euren Kalender ein. Wir zeigen Euch Einblicke hinter den Kulissen von SIGMA on Location. Des Weiteren wird es Liveshootings, Livetalks und einen Fotowettbewerb geben. Dieses Jahr haben wir außerdem ganz besondere Gäste eingeladen und freuen uns auf exklusiven Input von Leica, Panasonic und Profoto.
Für nähere Informationen besucht unsere Online Day Seite.