Vom Garten ins Glas – Kleines Phi
Flackerndes, gedimmtes Licht, das Geräusch von aneinanderprallenden Eiswürfeln und der Geruch von Spirituosen – Ein Ort, an dem meine Kreativität am lautesten wird. Die richtige Stimmung in einer Bar einzufangen ist nicht einfach. Schwieriges Licht, teilweise helle Spots im sonst dunklen Raum, wenig Platz und alles passiert recht schnell. Man muss schnell reagieren und sich vor allem auf sein Equipment verlassen können. Für mich als Restaurant- und Food Fotografin ist es sehr wichtig flexibel und schnell arbeiten zu können. Ich kenne mein Equipment genau und brauche nicht viel, ich brauche nur zuverlässige Objektive und Kameras, die mir gestatten Momente und Emotionen einzufangen. Ich war schon immer sehr minimalistisch ausgestattet und hatte noch nie das Gefühl, dass ich mehr Objektive brauche, um besser arbeiten zu können.
Mein all-time Favorite ist das SIGMA 35mm F1,4 DG HSM | Art und das SIGMA 24-70mm F2,8 DG OS HSM | Art. Beide Objektive sind für mich perfekt um nicht nur schönes Essen oder Drinks als Stilllife aufzunehmen, sondern ich schaffe es auch die Umgebung, die Stimmung und Emotionen einzufangen. Vor allem das 24-70mm hat sich als treuer Freund und Begleiter meines letzten Jahres entwickelt. Mit diesem Objektiv habe ich auch die Bilder aus diesem Beitrag geschossen. Als ich vor 6 Jahren anfing als Food Fotografin zu arbeiten, habe ich, klassischer Weise, mit einem 100mm Macro angefangen. Mehr als schön präsentiertes Essen sollte da nicht mit drauf. Viel Unschärfe, klarer Fokus. Aber mir fehlte etwas. Nach und nach ich fing an meinen Stil zu verändern, probierte vieles aus, fing an mit Gastronomen zu arbeiten und wurde immer mehr Fan von Weitwinkel Objektiven. Es lässt mehr Dimensionen zu, mehr tiefe und somit mehr Spielraum um meine gewünschte Stimmung ins Bild zu transportieren.
Das Kleines Phi ist nicht nur meine Stammbar in Hamburg, sondern auch guter Freund und treuer Kunde. Wir arbeiten schon länger zusammen und ich kenne das Phi seit Geburtsstunde an. Ich liebe die Stimmung dort, das Team und natürlich die Drinks. Alles sieht nicht nur verdammt gut aus, es steckt auch viel Wissen und Liebe dahinter. Was ich vor allem an unserer Zusammenarbeit schätze ist, dass mir freie Hand gelassen wird. Ich darf mich jedes Mal austoben und kann mich kaum noch halten, weil ich, selbst nach 6 Jahren, jedes Mal aufs Neue etwas entdecke, was mich begeistert. Ich könnte hundertmal die Zubereitung von einem Drink fotografieren, das Team während es glücklich und zufrieden den Shaker shaked oder es mir schön präsentiert und in einen schönen Lichtspot gestellt wird.
Das Beste ist, dass ich für all diese unterschiedlichen Momente, nur ein Objektiv brauche. Das 24-70mm lässt mich aus nächster Nähe das Zubereiten der Cocktails festhalten, den ganzen Raum mit all seinen Stimmungen einfangen oder ein cooles Portrait vom Barkeeper machen.
Ich habe mich lange gefragt, wie für mich die perfekte Zusammenarbeit aussehen könnte. Wer meine Kunden sein sollen und welche Konzepte und Ideen ich unterstützen will. Das Kleines Phi ist genau so etwas!
In seinem Garten wachsen Beeren und Kräuter, die Philip, der Besitzer, dann einkocht, einlegt, destilliert, zerkleinert, schockfrostet oder einfach als Dekoration auf deinen Drink legt. Er setzt sich mit jeder Zutat auseinander, hat ein unfassbares Wissen was man alles mit Spirituosen, Kräutern und Beeren anstellen kann. Ich kenne sonst keine Bar, die so kreativ ist, so vieles selbst herstellt und das mit Lebensmitteln aus dem eigenen Garten, hinter der eigenen Bar.
Ich will mit meinen Bildern genau solche Konzepte unterstützen. Ich will die Leidenschaft, die in den Lokalen steckt, einfangen und in meinen Bildern weitergeben. Wenn ich beim Betrachter das Gefühl auslöse, genau diesen Drink in genau dieser Bar JETZT haben zu wollen, dann habe ich alles richtig gemacht. Dann habe ich das Gefühl dem Gastronomen und seinem Lokal gerecht zu werden und meinen Job richtig gemacht zu haben.
Alle Bilder dieses Beitrags in der Übersicht
Zwischen klirrenden Gläsern, flackerndem Licht und dem Geruch leckeren Essens wird meine Kreativität am lautesten. Ich liebe es im Getümmel zu sitzen, Leute zu beobachten und mich von Licht und Schatten inspirieren zu lassen. Ich will Momente einfangen, Emotionen übermitteln und die Schönheit jedes Restaurants, jedes Gerichts oder Drinks zeigen.
Für mich ist Essen keine reine Nahrungsaufnahme. Es verbindet Leute, es erzählt Geschichten verschiedener Kulturen und Traditionen. Es ist ein Moment, wo nur das jetzt zählt, die Menschen um dich herum und die Gespräche die man führt.