Kunterbunte Homestory im nachhaltigen Holzhaus © Magdalena Gruber

Kunterbunte Homestory im nachhaltigen Holzhaus

In den vergangenen anderthalb Jahren konnte man den Eindruck gewinnen, dass sich viele, die im städtischen Raum wohnen, immer mehr nach dem Grün der Natur sehnen. Einige hat es zu Wanderungen oder sogar zum Wohnen aufs Land gezogen, für andere ist und bleibt der Reiz der Stadt immer noch größer als das ruhige Landleben. Dass sich das Großstadtgewusel aber durchaus auch mit dem Wunsch nach „Wohnen im Grünen“ vereinbaren lässt, zeigt das wunderbare Heim der Düsseldorfer Interior Designerin Simone Reuter. Mit ihrer Familie wohnt sie in einem zentrumsnahen Einfamilienhaus, das in nachhaltigem Holzrahmenbau im Hinterhof klassischer Wohnbauten errichtet wurde. Ich durfte Simone besuchen und eine kleine Homestory ihrer Oase fotografieren.

Im Interior Bereich sind oft extrem minimalistische, eher monochrome Einrichtungen in hellen Tönen zu sehen. Simone hat sich ganz bewusst dagegen entschieden und bei der Gestaltung ihres Hauses auf jede Menge bunte Farben und unterschiedliche, natürliche Materialien zurückgegriffen. Fast alles an Mobiliar und Einrichtung hat sie dabei selbst gebaut oder zumindest ihre persönliche Note dazugegeben. Gerade durch das Zusammenwohnen mit ihren Kindern war ihr wichtig, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich auch die Kleinsten wohlfühlen. Während die helle Holzdecke von oben für Gemütlichkeit sorgt, bringen zahlreiche Pflanzen eine frische Natürlichkeit in den Wohnraum und schaffen einen nahtlosen Übergang zwischen innen und dem üppig grünen Garten. Beim Blick aus den Wohnzimmerfenstern entsteht so der Eindruck, man stünde direkt draußen – Wohnen im Grünen eben! Unzählige kleine Details und persönliche Gegenstände runden das kunterbunte Gesamtkonzept ab.

Diese Farben- und Formenpracht auf dem Bild richtig einzufangen ist nicht allzu einfach. In der Interior Fotografie wirkt das, was im realen Setting von sich aus schon perfekt ist, oft zu viel oder wuselig. Kaum vorstellbar, in was für einer Kleinstarbeit oftmals Millimeter für Millimeter Deko, Gegenstände und Pflanzen arrangiert werden, um sie perfekt in Szene zu setzen. Ohne Stativ und Laptop geht hier gar nichts! Durch die große Tiefenschärfe und entsprechend geschlossene Blende sind oft extrem lange Belichtungszeiten notwendig, für die stabiles Stativ und solider Getriebeneiger unerlässlich sind. Am schönsten wird das Ergebnis, wenn vor Ort Belichtungsreihen von einem Motiv geschossen und die einzelnen Bilder am Ende zusammenrechnet werden. Dadurch wird am Ende ein hoher Dynamikumfang im Bild erzielt und sowohl Lichter als auch Schatten bringen noch Zeichnung mit. Bekannt auch als HDR, muss das Bild aber nicht immer den klassischen „HDR Look“ haben, sondern die Methode kann auch ganz dezent und natürlich eingesetzt werden – schließlich kann unser Auge weit mehr Helligkeitsschattierungen erfassen als eine Kamera.

Beim Fotografieren von Räumen, insbesondere natürlich bei Wohnräumen, ist man außerdem oftmals mit wenig Platz konfrontiert. Daher ist bei mir immer mein SIGMA 20mm F1,4 DG HSM | Art mit im Gepäck, um trotz beengter Situation den Raum so gut wie möglich erfassen zu können. Gibt der Platz es her, so wie es bei dieser Homestory der Fall war, dann verwende ich am liebsten aber meine SIGMA 35mm F1,4 DG HSM | Art Brennweite. Im Gegensatz zu den extremeren Weitwinkel Objektiven fluchten hier die Linien deutlich weniger. Ein natürlicher Seheindruck entsteht, der mir für meinen dezenten Bildlook am liebsten ist. Für Portraits und Details im Raum wechsle ich zu einer längeren Brennweite. Das lichtstarke SIGMA 85mm DG F1,4 HSM | Art ist hier eine perfekte Wahl. Die Kombination von langer Brennweite und offener Blende ermöglichen es, den Fokus ganz auf die jeweilige Person oder Details im Raum zu lenken.

Kunterbunte Homestory im nachhaltigen Holzhaus © Magdalena Gruber

Ich bin rundherum zufrieden mit meinen Homestory Ergebnissen. Meine Objektiv Kombi und die perfekte Location machten nicht nur eine Menge Spaß, sondern ich konnte wie bei jedem Shooting auch viel dazulernen. Dieses Mal stand ganz im Fokus des perfekten Arrangierens der Bildmotive.

 
Magdalena Gruber
Interieur Fotodesignerin

Magdalena ist freiberufliche Fotodesignerin in Dortmund. Während ihres Fotografiestudiums hat sie ihre Faszination für den Raum entdeckt und fotografiert seither am liebsten Innenräume. Ob Menschen im Bild sind spielt eine untergeordnete Rolle, denn auch der leere Raum zeichnet ein ausdrucksstarkes Bild seiner Bewohner:innen und deren Geschichte. Klare Linien, natürliches Licht und ein dokumentarisch minimalistischer Blick sind ihr Mittel durch Räume Geschichten zu erzählen. 

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