Über Stock und Stein mit der SIGMA fp L
Wann hast du das letzte Mal so richtig viel Zeit draußen verbracht? Bist für ein paar Stunden raus aus der Stadt, um nur noch die Blätter rascheln und die Vögel singen zu hören?
Bei mir kommt das Draußensein zurzeit auf jeden Fall etwas zu kurz. Der Terminkalender ist voll, der Bildschirm ruft und irgendwann dann das Sofa. Dabei tut es so gut sich von frischer Luft aufwecken zu lassen.
Aber meine Kamera hat die Eigenschaft, mich zwischendurch dann doch vom Schreibtisch wegzuzerren, damit ich meine Nase in den Wind halten kann. Die Fotografie hat das so an sich: sie motiviert dich immer wieder raus zu gehen, um die kleinen und großen Dinge festzuhalten. Warum? Ich mache das, damit ich mir in 90 Jahren sagen kann: „Maike, du krasser Feger. Was hast du eigentlich alles für atemberaubende Landschaften gesehen?“
Womit verbindest du diese „atemberaubenden“ Landschaften gerade?
Und? Hast du auch direkt an imposante Berge oder raue Küsten gedacht. Ich muss zugeben, ich schon. Aber wir können nunmal nicht alle in den Alpen oder an der Riviera wohnen, gell? Von mir aus ist beides jedenfalls elendig weit weg. Aber was wir hier in Deutschland glücklicherweise fast alle vor der Tür haben ist der Wald. Ich bin mir sicher, dass niemand von uns weit fahren muss, um unter Buchen, Birken und Fichten zu stehen.
Vor ein paar Wochen durfte ich das kleine Megapixelwunder, die SIGMA fp L testen. Die Kamera glänzt nicht nur mit einer hohen Auflösung, sondern auch mit der Tatsache, dass sie einfach super klein und super leicht ist – ich bin Fan, weil dann ist mehr Platz für Snacks im Rucksack. Gepaart mit dem SIGMA 24mm F3,5 DG DN | Contemporary und dem SIGMA 65mm F2 DG DN | Contemporary aus der SIGMA I-Series sowie mit dem SIGMA 24-70mm F2,8 DG DN | Art bin ich zum Diemelsee ins Sauerland gefahren. Der See ist umgeben von bewaldeten Hügeln, über die der Diemelsteig führt – ein angenehmer Wanderweg, um ein paar Stunden Natur zu genießen und sich die Beine zu vertreten.
Wo Berge, Seen und Küsten sehr dankbare Motive und vergleichsweise leicht zu fotografieren sind, ist der Wald etwas anspruchsvoller – jedenfalls geht es mir so. Grün, Gelb, Schatten, Baumstämme, unzählige Blätter, sehr dunkle Flecken, sehr helle Flecken. Das kann einen schnell überwältigen. Gerade im Sommer, wenn das Licht besonders grell ist.
Aber was macht man nun, wenn man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht? Was fotografiert man dann?
Ich konzentriere mich in so einem Fall gerne auf die Details. Das ist ja auch das Wunderbare an der Landschaftsfotografie: sie lässt dich Dinge sehen, auf die du vorher vielleicht gar nicht so richtig geachtet hättest. Schau einmal genau hin, wie das Licht durch die Blätter fällt und wie dadurch die kleinen Nerven zum Vorschein kommen, wie elegant Farn wächst, oder wie Äste und Wurzeln geformt sind. Oder halte Ausschau nach den kleinen Bewohnern des Waldes. Wenn mich das große Ganze zu sehr verwirrt, dann gehe ich auf jeden Fall gerne näher ran und erkunde das Unterholz.
Da kommt das SIGMA 24mm F3,5 DG DN | Contemporary übrigens sehr praktisch daher. Das kleine, robuste Weitwinkelobjektiv hat eine so geringe Naheinstellgrenze (sprich: ich kann sehr nah an das Motiv heranrücken, und das Objektiv fokussiert immer noch einwandfrei), dass man auch noch die kleinsten Details scharf abbilden kann – und das alles mit einem sanften Bokeh. Zusätzlich ist so ein Weitwinkel natürlich unabdingbar für Wälder, ein Ort wo alles sehr nah beieinander ist und hoch nach oben ragt. Die Brennweite von 24mm hilft uns dabei alles auf ein Bild zu packen: von Wurzel bis Baumkrone.
Probiert auch mal mit offener Blende zu fotografieren und nutzt die entstehende Unschärfe als kreatives Element. Wählt ihr zum Beispiel Gräser oder Pflanzen für euren Vordergrund und setzt die Bäume in den Unschärfebereich dahinter, dann bleibt die Waldatmosphäre trotzdem erhalten, ist aber bei Weitem nicht mehr so überwältigend. Andersherum funktioniert das genau so gut! Setzt ihr Gräser, Farn, Pflanzen in den unscharfen Vordergrund, habt ihr eine angenehme Überleitung zum baumbewachsenen Hintergrund.
Dabei muss das entstandene Foto nicht perfekt sein. Und hey, was ist schon perfekt? Mir ist es viel wichtiger, dass mich das Bild zu eben genau dem Moment zurück transportiert und dieselben Emotionen in mir erweckt, die ich hatte, als es entstanden ist. Da ist es auch egal, ob ein Goldener Schnitt beachtet wurde oder nicht. Hauptsache das Foto begeistert (mich und vielleicht sogar andere)! Denn wenn ich begeistert bin, habe ich auch mehr Lust mit meiner Kamera auf Schlür zu gehen.
Wie mit jeder Art der Fotografie, spielen wir auch in der Landschaftsfotografie mit Licht und Schatten und wie oben schon erwähnt, kann das im Wald zwischendurch ganz schön anstrengend sein. Deshalb ist es meist lohnenswerter sich früh Morgens auf den Weg zu machen oder zum Abend hin, wenn das Licht sanfter ist und eine tiefe Ruhe in der Natur liegt.
Die Fotos sind übrigens während eines Videodrehs mit SIGMA entstanden. Falls ihr also sehen wollt, wie ich mit der SIGMA fp L durch das Sauerland stapfe, dann kommen hier ein paar Bewegtbilder:
Maike Wittreck packt seit ihrer ersten großen Reise ans andere Ende der Welt immer wieder das Fernweh. Neuseeland war mit seinen schneebedeckten Bergen und blauen Gletscherseen der reinste Spielplatz für Landschaftsfotografie und somit war eine Leidenschaft geboren. Auch die Liebe zum Wandern wurde dort entfacht. Seitdem hält sie nichts allzu lang im Haus. Die rohe, ungezähmte Natur ist ihr Zufluchtsort, wenn das Leben verrückt spielt. Diesen Zufluchtsort möchte sie durch ihre Fotografie mit anderen Menschen teilen und sie zum träumen einladen.