Unterwegs in unseren Wäldern mit Maik Lipp © Maik Lipp

Unterwegs in unseren Wäldern

Eigentlich bin ich ja regelmäßig im Wald unterwegs, doch seit Corona und den damit verbundenen Reisebeschränkungen bleibt einem Landschafts- oder Naturfotografen derzeit meist sowieso nichts anderes und so erleben unsere Wälder nicht nur bei Fotografen und Wanderern eine ganz neue Beliebtheit und sind gerade an schönen Tagen ein absoluter Publikumsmagnet.

Vor kurzem waren während des Lockdown unter der Woche sogar alle Parkplätze rund um meinem Haus- und Hof-Wald, am Feldberg im Taunus mit seinem umfangreichen Wanderwegen komplett belegt. Und das nicht ohne Grund, denn man hat hier einfach viele Möglichkeiten, die Natur und den Wald in vollen Zügen zu erleben, zu entspannen, spazieren zu gehen und zu fotografieren.

Oft sind es ja eher nicht die Waldbilder, die in den sozialen Netzten geteilt werden. Das hat sich meiner Meinung nach aber mittlerweile ein Stück weit geändert und so sieht man immer mehr Bilder aus den heimischen Regionen und der benachbarten Natur auf Instagram & Co.

Doch genug der Vorworte – Ab in den Wald. Für meinen kleinen Spaziergang hatte ich diesmal nur das SIGMA 24-70mm F2,8 DG DN | Art mit dabei, was für mich ein wunderbares „Immerdrauf“-Objektiv ist. Kompakt, lichtstark und knackscharf – Was braucht man mehr? Gerade wenn man nicht den halben Hausstand mitschleppten möchte. 

Mit Makrofotografie habe ich normalerweise eher wenig am Hut und dennoch oder gerade deswegen wollte ich mich bei meinem Spaziergang auch mal den kleinen Dingen und Details widmen.

Wer meine Bilder kennt, weiß dass ich ein großer Fan von minimalistischen und eher clean gehaltenen Bildern bin, sodass ich die Details auf meiner Erkundung im Wald ebenfalls sehr einfach und ästhetisch ablichten wollte. Neben der Perspektive und der Bildgestaltung, spielt hier natürlich auch die Nachbearbeitung der Bilder eine große Rolle um z.B. störende Elemente weitestgehend zu reduzieren und so das Hauptmotiv in das beste Licht zu rücken. Hilfreich ist dabei natürlich auch ein lichtstarkes Objektiv um das Motiv schön freizustellen. Das Bokeh des SIGMA 24-70mm F2,8 DG DN | Art erledigt dann den Rest.

Was ich bei der Nachbearbeitung immer sehr schwierig empfinde, ist den richtigen Grünton zu finden, wenn man, wie ich Grün eigentlich überhaupt nicht mag. Es gibt ja Grün und Grün und hier ist der Grad für mich zwischen ‚mag ich absolut nicht’ und ‚einfach mega’ sehr sehr schmal. Keinen Schimmer warum das so ist. Anyway. Wem das ähnlich geht, kann ich nur empfehlen mal mit den Einstellungen und den Farben in der Nachbearbeitung ein wenig zu experimentieren. Ihr glaubt garnicht wie viel zusätzlichen Pepp ihr den Bildern verleihen könnt.

Neben all den kleinen Details wie Blätter, Farne und Zweigen gibt es ja auch noch Pilze im Wald, hat man mir jedenfalls gesagt. Und tatsächlich habe ich nach einiger Suche noch welche entdecken können. Wobei diese wirklich so klein waren, dass man sie auch direkt übersehen konnte.

Ich beneide die reinen Makrofotografen nicht wirklich, denn um diese kleinen Dinger, die meist nicht viel größer als ein Stecknadelkopf sind, ablichten zu können, musste ich tieeeef runter. Noch tiefer – Ja, genau – In den Dreck. Stativ? Fehlanzeige. Hatte ich nicht dabei, da ich ja nur kurz in den Wald wollte. Aus dem Grund wurde es natürlich umso schwieriger und vor allem noch schmutziger, das Ganze ordentlich abzulichten. Gelohnt hat es sich aber trotzdem. 

Wie ihr sehen könnt, kann man Detailaufnahmen auch mit einfachem Equipment und ohne echtes Makroobjektiv machen. Die Naheinstellgrenze sollte natürlich nicht zu groß sein, damit auch die Qualität der Bilder stimmt. Hier kann das SIGMA 24-70 F2,8 DG DN | Art mit geringen 18 – 38 cm aufwarten, was das ganze Vorhaben sicherlich deutlich entspannt. Aber probiert es einfach mal selber aus. 

Tipp: Egal ob ihr nun kleine Insekten fotografieren, Pilze oder andere Details aufnehmen wollt, geht dabei auf Augenhöhe mit eurem Objekt bzw. Hauptmotiv. Denn gerade bei kleinen Objekten spielt die Perspektive eine entscheidende Rolle. 

Da wir auf großen Reisen oder Unternehmungen wohl auch noch einige Zeit verzichten müssen, ist die nahegelegene heimische Natur mit seinen Wälder der ideale Platz um ein paar schöne Motive einzufangen und nicht völlig aus der Übung zu kommen. Und obendrein allemal besser als zwischen Homeoffice und Couch auf das Ende der Pandemie zu warten.

Tipp: Früh morgens ist meist noch wenig los und das Licht on point.

Bis zum nächsten Mal und bleibt gesund!

Euer Maik

 
Maik Lipp
Architektur- und Landschaftsfotograf

Der Frankfurter Maik Lipp ist hauptberuflicher Zahlenmensch mit einer großen Leidenschaft für Architektur und Landschaften. So reist er seit einigen Jahren um die Welt um Architekturhighlights der Metropolen einzufangen und das Erlebnis Natur zu transportieren.

"Es spielt nicht so sehr die Rolle, wie gut ein Foto technisch ist, sondern eher, das Gefühl, das es beim Betrachten entstehen lässt."

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