Ton in Ton - Eine fotografische Reportage von Fabian Stransky © Fabian Stransky

Ton in Ton – Eine fotografische Reportage von Fabian Stransky

Durch die Glasbausteine fällt weiches Licht aus dem Hinterhof in das Atelier. Die elektrisch betriebene Töpferscheibe steht vor dem großen Fenster. Der Drehteller surrt leise und gleichmäßig. Die Geschwindigkeit der Rotation wird durch zaghaftes Antippen eines Fußpedals reguliert. Warme Luft strömt aus einem Heizlüfter in den kühlen Raum. Drei Holzregale bieten Platz für die trocknenden Tongefäße. Vor dem Fenster, auf einem Hocker, vor der Töpferscheibe, sitzt Tami Hasselbring, ihre Arbeitsmaterialien griffbereit in unmittelbarer Nähe. Zwei schwarze Gefäße sind links und rechts auf dem Töpfertisch angeordnet. In dem einen Werkzeug, in dem anderen kaltes, klares Wasser.

»TON IN TON« ist ein Beitrag von Fabian Stransky mit Zitaten von Tami Hasselbring.

Ihre Faszination für die traditionellen Kunsthandwerke wie Buchbinden, Siebdrucken oder Weben begleitet Tami bereits von ihrer Schulzeit an bis hin zu ihrem Studium. Nach einigen Jahren als Grafikdesignerin sucht sie nach einem Ausgleich zu der Arbeit am Computer. Während der freiberuflichen Tätigkeit als Grafikdesignerin entdeckt sie für sich das Arbeiten mit Ton.

»Das Bedürfnis nach etwas Eigenem von Hand geschaffenen war groß: den Ton berühren, fühlen, wie er sich unter meinen Händen verwandelt.«

Tami möchte mit ihren Händen Objekte schaffen, die zum Vergnügen beitragen.

»Wir sollten uns die Zeit nehmen, ob beim Essen oder bei einem Kaffee, das zu bewundern was vor uns liegt. Zu sehen, zu berühren, zu schmecken und zu teilen. Ich liebe die Idee, dass meine Keramik unsere täglichen Rituale bereichern kann«

Jedes Stück, das Tami entwirft und produziert, zeichnet sich durch minimale Designästhetik aus. Reduziert auf das Wesentliche entstehen puristische Keramiken.

»In meiner Arbeit suche ich nach der Einfachheit und spiele mit der natürlichen Farbe des Tons. Ich liebe das rohe Material, das durch klare Linien und Volumen hervorgehoben wird, berührt von der Subtilität der Glasur. So lasse ich meistens einen großen Teil eines Objekts unglasiert, damit man den Unterschied der Oberfläche spüren kann. Es ist schön, einen Kontrast in der Textur zu haben.«

Während ich beobachte und fotografiere stelle ich fest, dass ihre Arbeit mit Ton viele Gemeinsamkeiten mit meiner Fotografie aufweist. Die Prozesse spielen jeweils eine wesentliche Rolle. Angefangen mit den bewussten Entscheidungen für Materialien und Technik, bis hin zur eigens entwickelten Ausführung und Komposition. Parallelen zweier Handwerke, die mich gleichermaßen faszinieren.

»Das Arbeiten mit Ton bietet viele Prozesse, von denen jeder seinen eigenen Rhythmus hat und die ich sehr schätze: die Vorbereitung von Ton, das Recyceln von Ton, die verschiedenen Bewegungen und Handgriffe, um ihm Form zu geben, seine Arten des Brennens und der Chemie von Glasuren.«

Konzentriert sitzt Tami an der Drehscheibe. Ton ist ein sehr sensibles Material, deshalb erfordert es viel Ruhe und Feingefühl.

»Töpfern ist für mich eine Art Meditation. Ich vergesse alles um mich herum. Es ist der Moment, in dem ich mich nur auf mich selbst konzentriere. Dies ermöglicht mir intuitiv zu arbeiten. Jede kleine Berührung durch eine kurze Unaufmerksamkeit oder Ungeduld kann in einem Desaster enden. Diese Herausforderung motiviert mich.«

Die Serie »TON IN TON« zeigt in 9 Bildern einen gefühlvollen Ausschnitt der Arbeit von Tami Hasselbring. Es ist eine Reportage mit ruhigen Stillleben und ausdrucksstarken Porträts entstanden.

Mein Equipment:

Objektiv:
SIGMA 35mm F1,4 DG HSM | Art
SIGMA 85mm F1,4 DG HSM | Art

Kamera:
Nikon D800

Als Fotograf möchte ich mit gutem Equipment arbeiten. Deshalb muss ich mich voll und ganz auf meine Ausrüstung verlassen können, um frei und ungehemmt zu fotografieren. Mein eigener Workflow steht an erster Stelle. Für die Arbeit bei diesem Projekt habe ich mich für zwei Objektive aus der Art-Serie entschieden. Zwei klassische Brennweiten, die ich immer wieder gerne für meine Serien nutze. Das SIGMA 35mm F1,4 DG HSM | Art und das SIGMA 85mm F1,4 DG HSM | Art. Zwei ausgezeichnete Festbrennweiten, die auf mehreren Ebenen überzeugen. Die Leistung der Schärfe ist bei beiden besonders hervorzuheben. SIGMA gibt FotografInnen mit diesen Objektiven ein ideales Werkzeug an die Hand. Die Lichtstärke von Blende F1,4 erlaubt viele kreative Möglichkeiten. Es war definitiv die richtige Entscheidung, beide Objektive für die Serie zu verwenden.

 
Fabian Stransky
Fotograf

Seine Ausschnitte der Wirklichkeit zeigen präzise eine Welt, die er von den Sehgewohnheiten löst. Auf streng formale Weise fotografiert er dokumentarisch seine Themen. Subtil lenkt er die Aufmerksamkeit auf das Nebensächliche und rückt sie unmittelbar in den Mittelpunkt seiner Bilder.

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