Unterwegs in Lavertezzo © Mark Ford

Unterwegs in Lavertezzo mit den SIGMA Makroobjektiven

Wenn SIGMA eine neue Version eines Makroobjektivs ankündigt, ist dies immer etwas Besonderes. Obwohl ich meistens Makroobjektive mit einer längeren Brennweite verwende, hatte mir doch das SIGMA 70mm F2,8 DG Macro | Art eine wirklich neue Perspektive für das Potenzial eines Makroobjektivs gezeigt, so, dass ich sehr gespannt war, was das neue 105er bieten würde. In der Tat werden regelmäßige Leser des SIGMA-Blogs bereits aus Ines Artikel gesehen haben, dass das neue SIGMA 105mm F2,8 DG DN Macro | Art in Bezug auf Bokeh nicht enttäuscht. Ich wollte das Objektiv jedoch aus einer anderen Perspektive betrachten, einer, bei der Detail und Struktur im Vordergrund stehen würden.

Diejenigen, die meiner Arbeit folgen, werden wissen, dass das Zusammenspiel von Wasser und Stein stets von ganz besonderem Interesse für mich ist und daher war ein Besuch im vertrauten Valle Verzasca eine offensichtliche Gelegenheit, die Linse auf Herz und Nieren zu prüfen.

Eins kann ich schon vorwegnehmen, in Kombination mit einer Sony Alpha 7Rii hat das Objektiv nicht enttäuscht. Ich empfinde den „Fly-By-Wire“ Fokus als etwas, was ein wenig dauert, bis man sich daran gewöhnt hat. Hier gibt es genau wie beim 70mm F2,8 DG Macro | Art keine mechanische Kopplung des Fokusrings mit dem Fokusmechanismus. Dies bedeutet, dass die Änderung des Fokus nicht nur davon abhängt, wie weit der Fokusring bewegt wird, sondern auch davon, wie schnell. Im manuellen Fokusmodus führt dies zu einer wirklich sehr feinen Justiermöglichkeit des Fokuspunktes – absolut perfekt für ein Makroobjektiv. Diese Funktion kann in Kombination mit dem SIGMA USB-Dock UD-11 sogar noch weiter angepasst werden.Ein für mich wirklich guter Punkt beim neuen 105er ist eine große AEF-Taste, die gut unter dem Daumen sitzt, wenn das Objektiv von Hand gehalten wird. Diese kann (in der Kamera) individuell angepasst werden, um beliebige Funktionen auszuführen. Ich fand, dass es im nativen AFL-Modus eine sehr bequeme Möglichkeit ist, den Autofokus zu sperren, um eine endgültige manuelle Anpassung der Komposition zu ermöglichen. Ich war überrascht, trotz dessen, dass kein anderes Objektiv, das ich verwende, diese Konfiguration hat, wie schnell ich die Kamera / Objektiv-Kombination auf diese Weise verwenden wollte. Es trägt maßgeblich zur ohnehin schon sehr guten Haptik bei, sodass ich Kamera und Objektiv auch in der Hand halten wollte, in Situationen wo ich vielleicht mit einer anderen Kombination früher nach dem Stativ gegriffen hätte.

Bei einem Spaziergang über die Steine ​​in Lavertezzo, bei dem das kristallklare Wasser über und um die Felsen fließt, wirken einige Motive wie alte vertraute Freunde, andere wiederum als sähe man sie zum ersten Mal – ein wahrhaft magischer Ort für jeden Naturfotografen. Das sollte tatsächlich interessant werden – wie flexibel würde das 105mm F2,8 DG DN Macro | Art sein? Zwei Tage lang wollte ich kein anderes Objektiv verwenden – dies ist an sich schon immer eine interessante Herausforderung, eine die mich zwang, die Motive aus einem ganz bestimmten Blickwinkel zu betrachten.

Ein paar Aufnahmen vom sich reflektierenden Sonnenlicht im und durch das Wasser und von den Felsen zeigten, dass dies bei einer Vollformatkamera ein hervorragendes Objektiv ist. Scharf und sauber bis in die Ecken. Bei keinem hier gezeigten Bild wurde eine Korrektur von Chromatischen Aberrationen angewandt. Insbesondere zeigte das neutrale graue Gestein keine Anzeichen von grünem oder magentafarbenem Chroma-Rauschen, welches sich in dem Bereich jenseits der fokussierten Bereiche des Bildes entwickelt, was bedeutet, dass die Farben sauber und authentisch bleiben, auch jenseits der scharfen Bildelemente. Dies heißt, dass es sich hier um ein perfekt konfiguriertes und hochvergütetes Objektiv handelt. Nahaufnahmen, natürlich das Heimspiel für ein Makroobjektiv zeigten mir, es ist so scharf wie ein Rasiermesser.

Die komplexen Strukturen eines Quarzgesteins, aufgenommen vom Stativ sind ein typisches Beispiel. Aber wirklich beeindruckt war ich davon, wie viele Details in einem Blatt, welches sanft und halb untergetaucht vorbei schwebte, erfasst wurden, das war etwas, was ich wirklich nicht erwartet hatte. Das Zusammenspiel des hellen Sonnenlichts auf und im Wasser während des Tages, ist eine interessante Herausforderung für jedes Objektiv und bietet viele Möglichkeiten für unerwünschte interne Objektivreflexionen – soweit ich das beurteilen konnte, war dies mit diesem Makro tatsächlich kein Problem.

Natürlich sind einige der Motive, welche man in Lavertezzo findet, vielleicht keine klassischen „Makromotive“, aber auch hier hat das Objektiv alles tadellos gemeistert und lässt die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten erkennen. In der Tat passt es sehr gut in meine Arbeitsweise in solchen Situationen, in denen ich immer danach strebe, das Subjekt vom Kontext der Umgebung zu isolieren und nur selten eine breitere Sichtweise zeige.

Ich hatte jedenfalls viel Spaß mit diesem Objektiv, die Strukturen und Farben im und auf dem Wasser wurden wunderschön reproduziert, die Felsen, die einen so erhabenen Kontrast dazu bilden ebenso, genau wie es sich jeder wünschen würde – einfach wunderbar.

Wenn ihr gerne mehr von Mark Ford sehen möchtet, könnt ihr hier einige seiner Bilder in Originalauflösung sehen, oder besucht ihn auf seiner Webseite.

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Mark James Ford
Naturfotograf

Mark James Ford ist überwiegend im Bereich der Naturfotografie tätig und seine Touren rund um die Welt führt ihn an Orte, welche ihm fotografisch spannend erscheinen, wobei insbesondere Farben und Strukturen sein Interesse wecken. Seine Schwerpunkte sind außerdem die Makrofotografie und ein Stück weit die Landschaftsfotografie. Mark nähert sich seinen Motiven künstlerisch und seine Bilder tragen häufig einen abstrakten Charakter.

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