Im Gespräch mit Katharina Traub © Katharina Traub

Im Gespräch mit Katharina Traub

Katharina Traub ist Foodbloggerin, Kochbuchautorin und Foodfotografin, die mit schönen Bildern und gesunden Rezepten ihr Hobby zum Beruf gemacht hat. Sie liebt es, Gerichte stilvoll und emotional in Szene zu setzen. Im vergangenen Jahr hat sie bei den SIGMA Days einige Workshops zum Thema Foodfotografie geleitet und ihr Wissen und ihre Erfahrungen an interessierte Teilnehmer weitergegeben. In unserem Interview hat sie uns nicht nur ihre drei besten Tipps für ein gelungenes Foodfoto verraten, sondern auch erzählt, warum sie die Zeit der Corona-Krise auch als Chance sieht.

___________________________________

Hallo Katharina! Wie geht es dir? Wie hast du die vergangenen Monate während der Corona-Krise erlebt und wie hat sich die Situation auf deine fotografische Arbeit ausgewirkt?

Hallo! Mir geht es sehr gut, denn meine Familie und ich sind gesund durch diese doch sehr ungewöhnliche Zeit gekommen. Auch wenn es beruflich natürlich nicht ganz einfach war, so ist Gesundheit doch eben das Wichtigste.

Ich habe diese Zeit aber auch als kreative Pause genutzt. Das heißt, dass ich viele Ideen ausprobiert und gesammelt habe. Einfach auch mal ganz frei gearbeitet habe. Außerdem habe ich viel Neues ausprobiert und tatsächlich ein Manuskript für eine neue Buchidee erstellt, die inzwischen auch Zustimmung bei einem Verlag gefunden hat und bis nächstes Jahr umgesetzt wird. Insgesamt nehme ich aus kreativer Sicht die also Zeit positiv mit.

Wie bist du eigentlich zur Fotografie bekommen? Aus einem Hobby wurde ja irgendwann ein Beruf. Wie kam das?

Ich habe schon immer gerne fotografiert. So richtig aktiv wurde ich erst vor ca. 10 Jahren, als ich vor allem meine Rezepte auf Instagram teilen wollte. Meine erste Kamera war gebraucht und wirklich sehr günstig. Schnell bin ich damit auch an meine kreativen Grenzen gekommen und habe aufgerüstet. Damit kamen dann auch nach und nach Anfragen für Zusammenarbeiten. Doch ich war nie ganz zufrieden mit meinen Bildern. Ich habe immer weiter geübt, immer weiter geschaut, wie meine Vorbilder fotografieren, immer mehr Bücher gelesen, Videos geschaut und Blogs gelesen. So habe ich mich immer weiter verbessert und so kamen auch immer mehr Anfragen für Zusammenarbeiten. Mein Hobby hat sich so relativ schnell zum schönsten Beruf der Welt entwickelt.

Hat sich dein Stil mit der Zeit entwickelt? Wie würdest du ihn heute beschreiben?

Den eigenen Stil zu finden war wirklich schwierig und hat sehr lang gedauert. Ich habe immer wieder Neues ausprobiert. Dunkle Sets, helle Sets, bunte Sets, usw., bis ich letztendlich gemerkt habe, dass ich vor allem helle Sets schön finde mit Tageslichtoptik. So wirken die Bilder schön hell, ansprechend und sind ideal für die Foodfotografie. Ich mag auch dunkle Bilder mit einem sehr stimmungsvollen Licht und setze auch das gelegentlich gerne um. Grundsätzlich finde ich mich aber immer wieder bei meinem Stil wieder: weiß, hell, freundlich, fast schon minimalistisch, mit klarem Fokus auf das Hauptmotiv.

Was zeichnet für dich ein wirklich herausragendes Foto aus?

Für mich zeichnet ein herausragendes Foto aus, wenn es auf den ersten Blick ein gewisses Gefühl auslöst. In der Foodfotografie möchte ich beim Betrachter sehen, dass er sofort erkennt, was auf dem Bild abgebildet ist und Frische schmeckt, Appetit bekommt, einen gewissen Geschmack auf der Zunge hat oder Erinnerungen wach werden.

Mit welchem Objektiv fotografierst du derzeit am liebsten? Was darf für dich auf keinen Fall in der Fototasche fehlen?

Ich liebe mein SIGMA 85mm F1,4 DG HSM | Art. Es ist wirklich fantastisch und einfach perfekt für die Foodfotografie. Daneben darf das SIGMA 50mm F1,4 DG HSM | Art nicht fehlen, denn ich finde es den perfekten Allrounder.

Verrätst du uns deine drei besten Tipps für ein gelungenes Foodfoto?

Grundsätzlich sollte man viel probieren um ein Bild zu machen, das man selbst gelungen findet. Denn je nach Stil sieht ein Bild immer anders „gut“ aus. Grundsätzlich finde ich aber drei Dinge wirklich hilfreich

  1. Das Essen sollte immer im Mittelpunkt stehen. Zu viel „Drumherum“ an Dekoration lenkt oft ab und lässt ein Bild unruhig werden
  2. Krümeln und kleckern! Foodfotos wirken so richtig lebendig, wenn das Set auch etwas verkrümelt ist oder das Messer auch wirklich zum Schneiden verwendet wurde und dann mit im Set liegt. Toll ist es auch, wenn dabei
  3. die Lebensmittel zu sehen sind, die auch im Gericht sind. Erdnüsse bei Erdnusskeksen, Parmesanstückchen bei einem Nudelgericht, Eierschalen und Mehl bei einem Kuchenbild.
Wie wird es jetzt bei dir weitergehen? Was möchtest du als Fotografin in naher Zukunft erreichen?

Mein nächstes Projekt werden zwei Bücher zum Backen mit Sauerteig sein. Ich freue mich schon sehr auf die Umsetzung, da ich gemeinsam mit meinem Bruder den gesamten Inhalt beitragen werde. Das heißt alle Texte, Bilder und Rezepte kommen aus eigener Hand.

Alles Weitere lasse ich einfach auf mich zukommen. Ich bin gespannt, was dieses turbulente Jahr noch so bringt und hoffe, dass ich es weiterhin so positiv mitnehmen kann.

Welchen Rat möchtest du unseren Lesern hier noch mit auf den Weg geben?

Versucht die Zeit, in der man vielleicht nicht so viel unternehmen kann, als Chance zu sehen. Probiert doch auch mal die Foodfotografie aus, schnappt euch eure Kameras und legt los. Denn jeder kann fotografieren. Ich habe auch mit wenig Equipment angefangen und nach und nach die Leidenschaft der Foodfotografie für mich entdeckt.

___________________________________

Vielen Dank für das Interview, Katharina! Wer noch mehr über Katharina Traub erfahren will, sollte sich auf jeden Fall ihre Website www.famedfoods.de oder ihren Instagram-Account @kathykochtgesund ansehen!

Alle Bilder dieses Beitrags in der Übersicht

 
Katharina Traub
Foodbloggerin

Katharina Traub ist Foodbloggerin, Kochbuchautorin und Foodfotografin, die mit schönen Bildern und gesunden Rezepten ihr Hobby zum Beruf gemacht hat. Gerade die Foodfotografie hat es ihr besonders angetan und sie liebt das stilvolle, schlichte und emotional ansprechende Umsetzen leckerer Gerichte.