ZEIT UND RAUM – Eine Serie von Fabian Stransky
Wenn wir von Fotografie sprechen hat jeder seine eigenen Bilder im Kopf.
Bilder transportieren Eindrücke, Gefühle, Stimmungen und sie können Geschichten erzählen.
Meine Bilder in diesem Beitrag erzählen von m einen Erfahrungen der vergangenen Monate, dieser außergewöhnlichen Zeit. Die Umstände haben meinem Alltag eine neue Struktur gegeben. Wo zuvor der Großteil meiner Zeit mit Studieren und Arbeiten ausgefüllt war, ist jetzt Stillstand. Eine neue Situation, mit viel Zeit zum Nachdenken, Beobachten und Fotografieren.
Ich wollte meine Umgebung neu kennenlernen.
Ich wollte ein fotografisches Projekt realisieren.
Ich wollte, dass eine Serie entsteht.
Ich wollte fotografieren.
Fotografie ist Sehen.
Die Serie 0606 ist eine Sammlung von Bildern meiner näheren Umgebung. Ich zeige tägliche Banalitäten, die ich als Erinnerungsstücke festhalte. Es sind Ausschnitte und Details von Szenen, die mir begegnen. Motive, denen ich sonst keinerlei fotografische Aufmerksamkeit schenke, rücken in den Mittelpunkt. Die Umsetzung der Serie war für mich eine Herausforderung. Bereits Bekanntes neu zu entdecken kann sich als sehr schwierig erweisen. Die Ästhetik einer Szene zu erkennen setzt voraus, dass man sein Umfeld aufmerksam wahrnimmt. Ich musste mich von meinen Sehgewohnheiten lösen. Obgleich sich nichts an den Räumlichkeiten veränderte, änderte sich sukzessive der Blick auf die Dinge.
Ich möchte meine Erfahrungen teilen und versuchen m eine Herangehensweise zu beschreiben. Bevor ich zu fotografieren begann, formulierte ich einen Arbeitstitel und verfasste in wenigen Sätzen ein kurzes Exposé. Meine Idee war definiert und ich konnte erahnen, nach welchen Bildern ich suchte. Etwa einen Tag lang beobachtete ich, mit kleineren und größeren Zeitabständen dasselbe Motiv wieder und wieder. Ich wollte herausfinden, was die Szene zu einem Bild machte. Mir ging es bei der Beobachtung um den richtigen Moment. Jedes Motiv ist abhängig von den äußeren Umständen. Dabei spielt das Licht eine entscheidende Rolle, wenn nicht »die« entscheidende Rolle. Meine Fotografien zeigen situative Szenen, welche nicht inszeniert oder für das Foto verändert wurden. Ein Bild setzt sich immer aus mehreren Ebenen zusammen. Ich bediente mich diverser Gestaltungsmittel: Perspektive, Ausschnitt, Blende, Zeit, Licht – und fügte diese zu einer Komposition neu zusammen.
Die absolute Freiheit erfahre ich in der Einschränkung.
Für mich stand fest, dass ich Ausschnitte aus alltäglichen Situationen festhalten möchte. Ich wollte keine Übersichten wie bei m einen bisherigen Projekten, ich wollte m ehr Nähe. Für die Serie bot sich einzig und allein eine Tele-Optik an. Das starke Linse, die besonders bei schlechten Lichtverhältnissen optimale Ergebnisse liefert. Das Fotografieren mit einer Festbrennweite ist, nach m einen Erfahrungen, ein bewussteres Arbeiten. Die Brennweite gibt mir vor, wie ich die Motive sehe. Ich würde daher jedem empfehlen, einmal ein Projekt mit nur einer Brennweite zu realisieren. Beim Fotografieren wird man feststellen, dass man sich deutlich mehr bewegt. Der richtige Abstand zum Objekt wird viel aktiver gesucht. Der Kamerastandpunkt und die Perspektive werden bedachter ausgewählt. Deshalb sehe ich den Einsatz einer Festbrennweite nicht als Einschränkung, viel mehr als mögliche Freiheit innerhalb eines bestimmten Rahmens, den ich mir selbst wähle.
Die Technik dient als Mittel zum Zweck.
Es ist groß, es ist schwer und es ist verdammt gut. Mit stolzen 1100 g kommt das SIGMA 85mm F1,4 DG HSM | Art nicht als kleine und leichte Linse daher. Mich persönlich stört das überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil – mir liegt es sehr, da mir das Gewicht und die Größe beim Fotografieren Stabilität bietet. SIGMA liefert mit diesem Objektiv ein funktionales Werkzeug. Es ist lichtstark und beeindruckt mit einer bemerkenswerten Schärfe. Die Schärfeleistung der gesamten SIGMA Art Produktlinie ist erstaunlich und das 85er reiht sich darunter ein. Der Autofokus in Verbindung mit m einer Kamera, Nikon D800, arbeitet präzise. Aber auch im manuellen Modus wird man nicht enttäuscht. Der Fokussierungsring ist leichtgängig und optimal griffig. Das Bokeh gefällt mir durchweg bei allen Blenden. Als Fotograf möchte ich nicht auf mein SIGMA 85mm F1,4 DG HSM | Art verzichten.
Alle Bilder dieses Beitrags in der Übersicht
Seine Ausschnitte der Wirklichkeit zeigen präzise eine Welt, die er von den Sehgewohnheiten löst. Auf streng formale Weise fotografiert er dokumentarisch seine Themen. Subtil lenkt er die Aufmerksamkeit auf das Nebensächliche und rückt sie unmittelbar in den Mittelpunkt seiner Bilder.