Im Gespräch mit Stefan Beutler © Stefan Beutler

Im Gespräch mit Stefan Beutler

Stefan Beutler fotografiert schon über 15 Jahre Menschen. In all den Jahren sind nicht nur viele Bilder zusammengekommen, sondern auch viele Geschichten, denn jeder Mensch hat seine eigene Geschichte, die Stefan mit seiner Fotografie festhalten will. Er arbeitet fast ausschließlich offenblendig und mit Tageslicht, was seinen Bildern einen sehr reduzierten, natürlichen Look verleiht. Wir haben uns mit ihm darüber unterhalten wie er zur Fotografie gekommen ist, welche seiner Bilder ihn auch heute noch stolz machen und welches sein größtes Ziel für die Zukunft ist.

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Hallo Stefan! Wie geht es dir? Wie hast du die vergangenen Wochen erlebt?

Hallo Zusammen,

Es geht mir soweit gut. Ich bin im Moment glücklich, noch einen festen Job zu haben der mein monatliches Einkommen sichert. Die vergangenen Wochen waren bzw. sind hart und wir alle sind ein Teil einer Epoche, die weitgreifende Veränderungen gebracht hat und noch bringen wird. Künstler jeglicher Art kämpfen ums Überleben und ich finde es großartig, welche Solidarität herrscht und diese Künstler unterstützt werden.

Du gibst ja auch Workshops, aber diese mussten aufgrund der aktuellen Situation vorerst alle abgesagt werden. Was hast du stattdessen in deiner freien Zeit gemacht?

Abgesagte Workshops und zudem auch noch 4 Wochen Urlaub in einer Zeit, wo Kontaktsperre herrscht bzw. geherrscht hat. Worst Case als Fotograf. Ich habe mich, wie so viele, mit der Renovierung der Wohnung als auch mit meinem Auto beschäftigt.

Wie bist du eigentlich zur Fotografie gekommen?

Seit ich ein Kind war, war Fotografie immer Bestandteil meines Lebens. Zur Lehrzeit waren eine gebrauchte Canon A1, zur Gesellenzeit eine Canon T90 meine Begleiter. Aber ich habe eher geknipst. Dunkelkammer etc. war alles vorhanden, aber erst mit der Digitaltechnik habe ich mich intensiver mit der Fotografie beschäftigt und es ist seitdem (2004) auch nicht mehr zu trennen. Ich habe sehr viel probiert und getestet bis ich den Menschen als Motiv für mich entdeckt habe.

Hast du Vorbilder, die dich inspirieren? Wenn ja, wen?

Vorbilder ist vielleicht nicht der richtige Begriff. Es gibt unzählige, herausragende Fotografen, deren Bilder ich schätze. Sowohl im digitalen als auch im analogen Bereich. Aber meine Favoriten waren und sind noch immer Peter Lindbergh, Herb Ritts und Andreas Bitesnich.

Was zeichnet deiner Meinung nach einen guten Fotografen aus?

Es ist schwer diese Frage pauschal zu beantworten. Meine persönliche Meinung? Ein guter Fotograf ist, wenn er den Moment, das Foto sieht, wenn es passiert. Das Foto zwischen den Fotos. Wenn er mit seinen Bildern Emotionen und/oder Geschichten transportiert.

Gibt es ein Bild, von dem du schon ewig träumst, aber noch nie in den Kasten bekommen hast?

Da meine Bilder immer spontan entstehen und ich mir im Vorfeld keine Idee bzw. ein fertiges Bild im Kopf habe, gibt es dieses Bild (noch) nicht.

Auf welche deiner Arbeiten bist du persönlich besonders stolz bzw. welches deiner Bilder schaust du dir selbst immer wieder gerne an?

Ich bin ein extrem selbstkritischer Mensch und hinterfrage meine Arbeiten permanent. Ich schaue mir sehr viele Fotos von mir gerne an, aber dann, weil ich den Tag und die Emotionen des Tages neu erlebe….nur bei ganz wenigen Bildern bin ich überzeugt. Das bzw. die Bilder, die mich am meisten stolz machen, ist das Fallschirm- und das Tuchbild am Meer mit Victoria, das Fallschirm- und das Stuhlbild am Meer mit Kyra.

Welches SIGMA Objektiv darf in deiner Fototasche niemals fehlen und warum?

Ich war und bin ein Riesenfan vom 85mm Objektiv. Jetzt, an der Sony ist es das SIGMA 85mm F1,4 DG HSM | Art. Dieses Objektiv bietet mir und meiner Art der Fotografie die beste Möglichkeit aus Freistellung, Distanz zum Modell und Brillanz.

Wie wird es jetzt bei dir weitergehen? Was möchtest du als Fotograf in naher Zukunft erreichen?

Das größte Ziel für mich ist es, einen Bildband zu erstellen. Dieses Ziel hatte ich bereits, als ich 2004 intensiv mit der Fotografie begonnen habe.

Welchen Rat möchtest du unseren Leserinnen und Lesern noch mit auf den Weg geben?

Versucht die Fotos mit dem Herzen, nicht mit der Technik zu machen. Konzentriert euch auf die Person, nicht auf euer Werkzeug, denn ich erwarte, dass ihr euer Werkzeug beherrscht!

Seid mit Leidenschaft im Hobby und transportiert diese Leidenschaft. Dann werdet ihr Leidenschaft ernten und es werden gute und überzeugende Ergebnisse geerntet.

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Vielen Dank für das Interview, Stefan! Wer noch mehr über Stefan Beutler erfahren will, sollte sich auf jeden Fall seine Website stefan-beutler.de oder seinen Instagram-Account @stefan_beutler ansehen!

Alle Bilder dieses Beitrags in der Übersicht

 
Stefan Beutler
Peoplefotograf

Fotograf seit 2004 und der Schwerpunkt ist die Menschenfotografie. Für mich zählt der Moment. Jeder hat etwas zu erzählen. Jeder hat seine Geschichte und ich möchte Fotos machen, worin sich der Mensch wiederfindet. Meist bei verfügbarem Tageslicht, immer Offenblendig. Sehr reduziert, sehr natürlich gehalten.

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