10 Tipps für wirkungsvolle Schwarzweiß-Fotos © Christopher Schmidtke

10 Tipps für wirkungsvolle Schwarzweiß-Fotos – Landschaftsedition

Lange Zeit waren Schwarzweiß-Fotos aufgrund technischer Limitierungen die einzige Möglichkeit Bilder festzuhalten. Im heutigen Digitalzeitalter, haben Fotografen Möglichkeiten, von denen man zu Analogzeiten nicht einmal zu träumen wagte. Fotos können im Handumdrehen bearbeitet und verändert werden, was dazu führt, dass man in der Regel mit dem Drücken des Auslösers noch lange nicht fertig ist. Für viele Fotografen, fängt dann die Arbeit erst richtig an. Obwohl die heutigen Möglichkeiten es zuließen, Bilder in einer bisher nie dagewesenen Detailtreue und Farbechtheit wiederzugeben, stolpert man immer noch über Schwarzweiß-Fotos. Farbechtheit und Detailtreue sind also nicht immer alles, es geht auch um das Gefühl, welches transportiert wird. In diesem Beitrag möchte ich euch 10 Tipps für wirkungsvolle Schwarzweiß Fotos präsentieren.

Im SW-Modus der Kamera fotografieren

Viele Kameras, wie zum Beispiel auch die SIGMA fp bieten die Möglichkeit direkt im Schwarzweiß-Modus zu fotografieren. Das hilft bei der Visualisierung enorm und man kann direkt vor Ort nachvollziehen, ob das Foto monochrom überhaupt funktioniert. Wenn man dann noch in RAW+JPEG fotografiert, hat man zusätzlich das Rohbild und kann am Rechner zu Hause ganz einfach bearbeiten.

Embrace the darkness

Auch wenn man gemeinhin versucht, möglichst viele Details in seinen Bildern zu bewahren, gehe ich gerne den Weg und lasse bestimmte Bereiche bewusst zulaufen und präsentiere sie als komplett schwarze Fläche.

Das lenkt das Auge des Betrachters auf die wesentlichen Elemente und verleiht den Bildern oft auch eine besondere Stimmung. Diese muss aber nicht immer düster und bedrohlich sein.

Brecht die Regeln

In vielen Tutorials wird von der Drittel-Regel oder dem Goldenen Schnitt gesprochen und obwohl man mit solchen Maßnahmen kompositorisch sehr schöne Fotos erstellen kann, lohnt es sich manchmal, diese Regeln zu brechen und ein Motiv bewusst in die Mitte zu setzen um zum Beispiel die Symmetrie hervorzuheben.

Auch kann man Elemente bewusst am Rande des Bildes platzieren, um eine gewisse Dynamik zu vermitteln.

Die Goldene Stunde ist nicht nur etwas für die Farbfotografie

Die Zeit um Sonnenauf- und untergang eignet sich nicht nur für die Farbfotografie.

Streiflicht oder diffuses Licht funktioniert auch wunderbar mit schwarzweißen Aufnahmen. Hier lohnt es sich, herumzuexperimentieren und zu schauen, welche Auswirkungen das Licht auf die Bilder hat.

Digitales Korn

Die analoge Fotografie erfreut sich aktuell großer Beliebtheit und Hersteller stellen inzwischen sogar wieder neue Filme vor. Nun möchte nicht jeder Fotograf sich auf diesen recht zeit- und kostenintensiven Prozess einlassen, weiß aber den Look der analogen Aufnahmen durchaus zu schätzen.

Puristen schimpfen zwar über digitales Korn, aber erlaubt ist, was gefällt. Schaut, ob eine kleine Portion Korn eurem Bild mehr Ausdrucksstärke verleiht.

Die Vignette

Mit der Schwarzweißfotografie fing alles an, doch steckte im 19. Jahrhundert die Objektivtechnologie noch in den Kinderschuhen. Randausleuchtung war ein Fremdwort und die Linsenkonstruktionen sorgten für teilweise starke Vignettierungen.

Moderne Objektive haben sich weit davon entfernt, doch kann man mit einer behutsamen Vignette als Stilelement den Blick des Betrachters lenken.

Kontraste

Die Schwarzweißfotografie lebt von den Kontrasten. Anders als in der Farbfotografie kann es hier auch gerne einmal etwas mehr sein.

Wie schon in Punkt 2 angesprochen, hat ein tiefes Schwarz Auswirkungen auf die weißen Bereiche und bringt es erst so richtig zur Geltung. Hier lohnt es sich, zu experimentieren und zu schauen, wie sich der Ausdruck des Bildes verändert, wenn der Kontrast angehoben oder abgesenkt wird.

Sucht nach Linien und Formen

Linien und Formen sind das A und O in der Schwarzweißfotografie, da die Farbinformationen wegfallen und man dem Bild so Struktur geben kann.

Hier lohnt es sich, ein bisschen zu üben, denn oft kann man erst im Nachhinein erkennen, ob ein Element die gewünschte Wirkung erzielt oder nicht. Da kann die Schwarzweiß-Vorschau der Kamera oft sehr gut helfen.

Sucht nach interessanten Texturen

Dies gehört, ebenso wie die Tipps zu den Kontrasten und Linien, zu den wesentlichen Bestandteilen eines Schwarzweiß-Fotos.

Die Oberfläche eines Steins oder die Reflexionen auf einer nassen Straße im Gegenlicht können einem Bild direkt eine interessante Stimmung geben.

Passt es zum Thema des Bildes?

Man sollte sich immer die Frage stellen, ob das Bild in Schwarzweiß besser funktioniert als in Farbe. Verzichte ich auf die Farbe in einem letzten verzweifelten Versuch das Bild interessant zu machen oder unterstützt dies tatsächlich den Bildausdruck? Durch das Weglassen von Farbe kann die Bildaussage zwar durchaus verstärkt werden, jedoch ist dies auch kein Allheilmittel.

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