Mit dem SIGMA 24–70mm F2,8 DG DN | Art unterwegs in Thailand © Oliver Hilger

Mit dem SIGMA 24–70mm F2,8 DG DN | Art unterwegs in Thailand

Stellen Sie sich vor, Sie reisen nach Thailand, haben jede Menge Zeit zum Fotografieren, wollen aber nur ein Objektiv und ein Kameragehäuse einpacken. Nach Abwägung alle Argumente für die eine oder andere Brennweite landet man unweigerlich bei einem lichtstarken 24-70-Millimeter Zoom. Und mit dem neuen SIGMA 24–70mm F2,8 DG DN | Art für den Sony E-Mount hat SIGMA hier einen besonders interessanten Vertreter seiner Art am Start.

Apropos Art: Diese drei Buchstaben haben die Fotografenwelt seit dem Erscheinen des geradezu legendären SIGMA 35mm F1,4 DG HSM | Art kräftig aufgemischt. Sie sind seither ein Synonym für eine hochwertige Verarbeitung und eine herausragende optische Qualität.

Drei Fragen

Bei meiner Urlaubsreise nach Thailand wollte ich deshalb im Wesentlichen drei Fragen klären:

  1. Trägt das neue Standardzoom für spiegellose Vollformatkameras das „Art“ zurecht im Namen?
  2. Kann das Zoom im Urlaub Festbrennweiten ersetzen?
  3. Reicht die Qualität aus, um dem ultra-hochauflösenden Sensor der Sony A7R4 gerecht zu werden?

Arbeitstier der Profis

Vollformatzooms mit dem Brennweitenbereich 24 bis 70 Millimeter gelten als Standardzooms, sind für die meisten Fotografen die Arbeitstiere für nahezu alle Gelegenheiten. Doch warum ist das so? Ich persönlich kenne kaum einen Profi oder Fotoenthusiasten, der kein 24-70mm mit Lichtstärke 2.8 sein Eigen nennt. Die Vorteile liegen auf der Hand: ein einziges, relativ kompaktes Objektiv deckt den Bereich vom echten Weitwinkel, über die Reportagebrennweiten 28 und 35 Millimeter sowie dem Standard-50-Millimeter bis zum leichten Portraittele mit 70 Millimetern ab. Und bei Offenblende 2.8 lassen sich gerade im Telebereich Objekte bereits hervorragend freistellen.

Die erste echte Alternative

Wer an seiner Sony Vollformatkamera ein 24-70/2.8 einsetzen wollte, der war bisher auf das sündhaft teure G Master Objektiv von Sony angewiesen. Mit dem SIGMA 24–70mm F2,8 DG DN | Art ist nun der erste Herausforderer eines Fremdherstellers auf dem Markt. Bereits auf dem ersten Blick kommt der Neuling dem Platzhirsch sehr nah. Sogar die ungemein praktische Daumen-Funktionstaste an der linken Seite des Objektivs, auf den viele Fotografen den Augen-Autofokus programmieren, fehlt beim SIGMA nicht. Die Verarbeitungsqualität ist über jeden Zweifel erhaben. Zoom- und Fokusring laufen perfekt gedämpft und ohne Spiel. Genauso soll sich das anfühlen. Und die griffige und stabile Sonnenblende rastet satt am Objektivtubus ein. Eine gute Abdichtung gegen Feuchtigkeit am Objektivtubus ist bei den SIGMA Art-Linsen mittlerweile Standard. Keine Frage – eine solch wertige Verarbeitungsqualität vermittelt die Sicherheit, dass man sich auch unter widrigen Bedingungen auf sein Arbeitsgerät verlassen kann.

Erstklassiger Autofokus

Das gilt auch für den Autofokus: Bei meinem ersten Streifzug durch Bangkok in den frühen Abendstunden bin ich vor allem vom reaktionsschnellen, treffsicheren und dabei nahezu geräuschlosen Scharfstellmechanismus begeistert. Selbst im Schatten der engen und dunklen Seitenstraßen lässt sich kein Zögern oder Pumpen des AF-Motors feststellen. Auch mit dem Verfolgen bewegter Objekte oder dem feinfühligen Tracking von Augen im AF-C-Modus hat das neue SIGMA keinerlei Probleme.

Extrascharf

Doch wie steht es um die Bildqualität? Die feinen Strukturen der Tempel in Bangkok und der ultra-hochauflösende Sensor der A7R Mark 4 mit 61 Megapixeln decken optische Schwächen gnadenlos auf. Die meisten Objektive mit variabler Brennweite sind damit überfordert. Doch das lichtstarke Zoom aus der Art-Serie brilliert auch in dieser Disziplin. Selbst feinste Strukturen werden bis zu den Bildrändern hin detailreich und messerscharf abgebildet. Auch sonst leistet sich das neue SIGMA nahezu keine optischen Schwächen: die Bilder sind kontrastreich, das Bokeh ist angenehm cremig und bei geschlossener Blende sehen auch die Sonnensterne beim Fotografieren gegen das Licht klasse aus. Auch die geringe Naheinstellgrenze setzt der Gestaltungsfreiheit nur wenige Grenzen. Selbst bei geringen Objektdistanzen ist die Schärfe hervorragend und die Unschärfebereiche im Hintergrund sind angenehm weich ohne unruhige Muster.

Tele auf Knopfdruck

Die Summe dieser Eigenschaften macht das SIGMA 24–70mm F2,8 DG DN | Art zur ersten Wahl für all diejenigen, die bei der Qualität keine Kompromisse eingehen wollen. Das gilt ganz besonders in der Kombination mit Sonys Megapixel-Primus A7R4. Um den Telebereich nach oben je nach Bedarf erweitern zu können, habe ich eine AEL-Taste in Daumennähe mit der Umschaltfunktion auf den APS-C Crop-Modus belegt. Am oberen Ende hatte ich so einen Bildwinkel von 105 Millimeter bei immer noch mehr als ausreichenden 26 Megapixeln. Das entspricht genau der Auflösung einer Fuji X-T3. Weiterer Vorteil: Die kleinere Dateigröße des reduzierten Bildformates, die auch im RAW-Format jede Menge Platz auf der Festplatte einspart.

Perfekter Begleiter

Mit dem neuen 24–70mm F2,8 DG DN | Art hat SIGMA den perfekten Begleiter für die Sony A7R4 geschaffen. Bei meiner Reise durch Thailand gab es praktisch keine Situation und kein Motiv, dass das lichtstarke Standardzoom nicht abdecken konnte. Die hohe Auflösung und Schärfeleistung, die in der Lage ist, die 61 Megapixel des Sensors voll auszunutzen, erweitern den Telebereich nicht unerheblich nach oben – entweder nachträglich bei der Bildbearbeitung oder bereits bei der Aufnahme durch Einschalten des Crop-Modus. In meiner Fototasche hat das SIGMA 24–70mm F2,8 DG DN | Art als echtes Art-Objektiv nun mein Sony 24-105/4.0 als „Immerdrauf“ abgelöst. Obwohl ich für meine zehntägigen Trip durch Thailand insgesamt zwei Zooms und drei Festbrennweiten eingepackt hatte,  sprach die Analyse meiner 4.978 Aufnahmen im Lightroom Bände: Rund 85 Prozent aller Bilder sind mit dem neuen SIGMA 24–70mm F2,8 DG DN | Art entstanden.

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