Rückblick 2019 – Ausblick 2020
Ihr kennt sie vielleicht, diese freie Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr, in der ihr euch nicht so recht sicher seid, welcher Tag heute eigentlich ist. In der ihr erst um 11 Uhr morgens aufsteht und ohne schlechten Gewissens mal den lieben, langen Tag auf dem Sofa fläzt. Diese Zeit ist nicht nur perfekt, um alle Harry Potter-Filme zu schauen oder sich den Bauch mit Weihnachtsresten voll zu schlagen – sie gibt uns auch die Möglichkeit in Ruhe über das vergangene Jahr nachzudenken, über all’ die guten Dinge, die so passiert sind, und hilft uns so, Ziele für das neue Jahr zu stecken.
Und genau das tue ich mit diesem Blogbeitrag. Ich habe mich durch meine Bilder geforstet und könnte euch nun zig schöne Momente zeigen, die mich dieses Jahr gefesselt haben. Aber wir belassen es mal bei 5:
#1 Snowboarden im Gasteiner Tal
Weil der Schnee in unseren Gefilden nicht so recht Einzug gehalten hat, ging es für Philipp und mich ins Gasteiner Tal nach Österreich. Den Kofferraum bepackt mit unserer Snowboard-Ausrüstung, stand uns eine wirklich sehr schneereiche (und Kaiserschmarrn-reiche) Woche bevor.
Snowboarden (und ich denke, dass es den Skifahrern genau so geht), ist wie Medizin. Du fährst mit der Gondel hoch, stehst oben auf über 2.000m Höhe, umgeben von schneebedeckten Gipfeln, lässt dir den kalten Wind durch’s Gesicht pusten und plötzlich sind deine Probleme ganz klein. Wenn du Glück hast, erwischt du einen Tag mit Pulverschnee und wer einmal durch den gefahren ist, der weiß wie sich Fliegen anfühlen muss.
#2 Frühling im Sauerland
Wir sehnen uns ja alle irgendwie nach der Ferne, wollen raus aus der gewohnten Umgebung, Neues sehen und den ganzen Alltagsmiseren entfliehen. Doch um zwischendurch einfach mal abzuschalten, bedarf es nicht immer eines elendig, langen Fluges.
Manchmal reicht es schon aus, sich am Wochenende ins Auto zu setzen und in die benachbarten Wälder einzutauchen. Das Sauerland liegt gut eine Autostunde entfernt von meiner Heimatstadt und wartet mit einem Überfluss an Wanderwegen auf. Im Frühling betritt man dort Wälder, die grüner nicht sein könnten und wenn man tief einatmet, schätzt man die Arbeit, die jeder einzelne Baum für uns und unseren Planeten leistet, umso mehr.
#3 Ein Sommermorgen am Eibsee
Ruhe. Keine Menschenseele weit und breit. Wenn man bei der Arbeit tagtäglich mit Kollegen, Anrufen und Gästen zu tun hat, wünscht sich der Kopf irgendwann, dass jemand den Mute-Button betätigt. Genau deshalb tat mir der frühe Sommermorgen am Eibsee bei Garmisch so unglaublich gut.
Der Himmel war wolkenlos, die Sonne schickte ihre wärmenden Strahlen durch die Blätter und die Naturfreunde, die genau wie wir schon so früh auf den Beinen waren, ließen wir hinter uns und gingen weiter, bis nur noch wir Zwei, der See und die Berge übrig waren. Das Wasser war still, nur die kleine Entenfamilie schickte sanfte Wellen über die Oberfläche. Es war fast ein Unding, vom Steg ins kalte Nass zu springen, aber wer kann da schon widerstehen?
#4 Der frühe Vogel
Es gibt noch einen anderen Morgen, an den ich mich besonders gern erinnere. Da habe ich um fünf Uhr morgens meinen Papa aus dem Bett gescheucht und bin mit ihm zum Naturschutzgebiet „Steinhorster Becken“ geradelt. Es war ein kühler Morgen und wäre die Sonne nicht bald hinter den Baumwipfeln aufgetaucht, hätten wir wahrscheinlich sehr gefroren.
Man könnte meinen, dass in so einer Herrgotts Frühe absolute Stille herrschte, doch das Gegenteil war der Fall. Um uns herum gaben die Vögel lauthals ihre schönsten Lieder zum Besten und begrüßten den Sonnenaufgang mit uns. Wildgänse, Enten, Fischreiher – alle hatten sich versammelt um einen neuen Tag zu beginnen und verstummten erst, als der frühe Morgen verblasste und die ersten Spaziergänger auftauchten…
#5 Neuseeland
Das Beste kommt (fast) zum Schluss! Das große Zweite-Heimat-Heimweh packt mich täglich und dieses Jahr konnte ich einfach nicht widerstehen. Nach drei Jahren Entzug ging es für mich zurück nach Aotearoa, Neuseeland. Doch eine Sache war neu: dieses Mal hatte ich Philipp im Schlepptau! Endlich hatte ich jemanden an meiner Seite, mit dem ich die Freude und Begeisterung, die Neuseeland mit sich bringt, teilen konnte.
Drei Wochen bereisten wir in unserem Campervan die Südinsel des Landes, trotzten dem Regen, wanderten Berge hinauf und atmeten die schönste aller Landschaften ein. Für mich war es wie Zuhause ankommen: ich sah Freunde wieder, die für mich wie Familie sind, und zeigte Philipp Wanderwege, die ich bereits wie meine Westentasche kenne. Doch es gab auch viel Zeit Neues zu erkunden und festzustellen, dass man in 100 Jahren nicht alle Wunder Neuseelands kennen lernen kann.
All das waren wundervolle Ausflüge und Reisen, die mein Jahr zu etwas Besonderem gemacht haben, die mir dabei halfen, den Alltagsstress hinter mir zu lassen und mich auf’s Hier und Jetzt zu konzentrieren. Doch dann sind da noch die vielen kleinen Dinge, die Herzensmomente, wie das Herumscherzen mit meinem Bruder oder das Kreuzworträtseln mit Oma. Oft sind es solche Momente, die uns das größte Lachen auf’s Gesicht zaubern und wenn man Glück hat, hat man gerade zufällig seine Kamera parat.
2020 möchte ich mehr von diesen Momenten fotografisch festhalten und mir auch mehr Zeit zum Draußen-sein nehmen. Mehr Sonnenaufgänge erleben und viele Wanderungen bestreiten, denn draußen in der Natur schlummert so viel Inspiration, die mich in der Landschaftsfotografie immer ein Stück weiterbringt. Und ich habe mir auf die Fahne geschrieben, nicht immer nur das große Ganze fotografisch festzuhalten, sondern mehr das zu dokumentieren, was eine Reise wirklich ausmacht, nämlich all die Augenblicke zwischen den epischen Gipfelmomenten, Schweiß und Tränen inklusive. Mein SIGMA 24-70mm F2,8 DG OS HSM | Art wird also alle Hände voll zu tun haben – ein grandioses Objektiv, welches ich besonders für meine Landschaftsfotografie nicht mehr missen möchte.
Denkt doch selbst einmal über euer 2019 nach – was hat euch glücklich gemacht und was könnt ihr in 2020 ändern, um eurem Leben noch die Sahnehaube aufzusetzen. Kleiner Tipp: schreibt im neuen Jahr alles, was euch glücklich macht auf kleine Zettel und sammelt sie in einem Glas – die großen und die kleinen Momente. Wenn dann ein Zeitpunkt kommt, an dem ihr zweifelt und denkt, dass das Leben einfach aus viel zu vielen nervtötenden Dingen besteht, schaut ihr einfach durch diese kleinen Freudenschnipsel und stellt fest, dass es doch gar nicht so schlimm ist.