Licht & Requisiten bei einem © Désirée Gehringer

Licht & Requisiten bei einem Outdoorshooting

Obwohl ich sehr minimalistisch arbeite, werde ich immer wieder gefragt, mit welchem Equipment ich losziehe, wenn ich ein Shooting habe. Lustigerweise nehme ich nie mehr als einen Reflektor, meine Canon 5D Mark 4, das SIGMA 50mm F1,4 DG HSM | Art und das SIGMA 85mm F1,4 DG HSM | Art zu einem Shooting mit.

Licht & Requisiten bei einem © Désirée Gehringer Outdoorshooting

In den Sommermonaten komme ich leider fast nie dazu, freie fotografische Projekte umzusetzen, da mich die Hochzeitssaison völlig vereinnahmt. Wenn es bei mir ruhiger wird, stöbere ich gerne in Ordnern vergangener Shootings und suche nach Schätzen, die mir im ersten Augenblick vielleicht nicht als solche erschienen. Wisst ihr, was dann ganz oft passiert? Mir fällt ein, wieso ich diese angeblichen „Schätze“ nicht schon vor Monaten bearbeitet habe.

Das Wichtigste beim Fotografieren, und das sollten wir mittlerweile alle wissen, ist das Licht. Richtig und falsch gibt es in der Kunst nicht. Ab und zu gefällt uns ein Bild allerdings etwas weniger und wir können uns auf den ersten Blick nicht genau erklären, woran das liegt. In vielen Fällen liegt es einfach am Licht.

Ich bin schon seitdem ich denken kann ein riesiger Fan von Bokeh, deswegen zieht es mich immer wieder in die Innenstadt zu viel befahrenen Straßen. Natürlich bedarf es etwas Geduld, denn in der Stadt gibt es nicht nur viele Lichter. Es gibt auch viele Menschen und viele Autos und die können einen Fotografen an den Rande des Wahnsinns treiben. Damit ich mich nicht noch zusätzlich mit schwierigen Lichtverhältnissen auseinandersetzen muss, wähle ich die Zeit und den Ort des Shootings mit Bedacht. Wie ist das Wetter? Ist es sonnig? Ist es bewölkt oder regnet es sogar? Grundsätzlich gilt: Man kann bei jedem Wetter tolle Bilder machen und sollte sich niemals wegen des Wetters gegen ein Shooting entscheiden (außer es besteht Lebensgefahr, versteht sich 😀 ).

Bei bewölktem Himmel haben wir in der Regel sehr gleichmäßiges Licht, was der Fotografie zu Gute kommt. Vor allem für Einsteiger ist das hervorragend, da man sich mehr auf das Motiv konzentrieren kann. Bei Portraits achte ich stets darauf, dass mein Model gleichmäßig ausgeleuchtet ist um unnötige Störer zu vermeiden. Damit die Augen etwas lebendiger aussehen, nutze ich einen Reflektor (meistens Silber oder weiß). Auch bei Sonnenuntergängen erweist sich ein Reflektor stets als hilfreich, da das Model andernfalls dunkler als der Hintergrund zu sein scheint. Wichtig ist hier, dass man den Reflektor von oben hält, um das Licht nicht unschön zu lenken.

Sollte es sich einmal zeitlich nicht anders einrichten lassen und das Shooting findet bei praller Mittagssonne statt, gibt es immer noch den Schatten, in welchen man flüchten kann. Bei Portraits und einer langen Brennweite wird keinen der Hintergrund auffallen oder gar stören.Wenn man den Dreh raushat, kann man einen Schritt weitergehen und Hilfsmittel hinzuziehen, um das Bild spannender wirken zu lassen. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die das Bild interessant machen.

Sehen lernen, lautet de Devise! Blümchen, Wunderkerzen, ein schicker Hut oder eine Zeitung reichen oft schon aus, um ein tolles Bild entstehen zu lassen. Ihr würdet lachen, wenn ihr einige Making-Ofs sehen würdet, denn manchmal sitze ich mit einem Model bei 36 Grad im Schatten und nutze eine langweilige weiße Mauer als Hintergrund 😉 Mit etwas Glück kommt ein laues Lüftchen vorbei und wirft meinem Model die Strähne ins Gesicht und sorgt für Dynamik im Bild.

Selbst Regen kann mich mittlerweile nicht an einem Shooting hindern. Es gibt so viele tolle Schirme, Regenkleidung oder überdachte Locations (wie Zum Beispiel Brücken) die einem das Shooten bei dem unmöglichstem Wetter möglich machen!

Lasst euch nicht unterkriegen, wenn es nicht auf Anhieb klappt. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und selbst die besten Fotografen machen machmal uncoole Fotos! Haltet euch immer vor Augen, dass nur die „Filethäppchen“ gezeigt werden 😉

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Désirée Gehringer
Paar- und Portraitfotografin

„Collect moments, not things!“ ist schon seit vielen Jahren ihr Lebensmotto. Die Paar- und Portraitfotografin liebt echte Emotionen und Authentizität, deswegen hat sie 2013 ihr Hobby zum Beruf gemacht und sich schon kurze Zeit danach auf die Hochzeitsfotografie spezialisiert.

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