Mein Herbst in der sächsischen Schweiz © Steven Weisbach

Sächsische Schweiz: Zwischen bizarren Felsformationen und wundervoll gefärbten Laubbäumen

Das Elbsandsteingebirge – ein, meist mit Sandstein in Verbindung gebrachtes Wander- und Kletterparadies, welches sich vom sächsischen Landkreis „Sächsische Schweiz – Osterzgebirge“ bis über die Landesgrenze nach Tschechien erstreckt und somit die beiden Teile sächsische- und böhmische Schweiz verbindet. Teile des Elbsandsteingebirges zählen außerdem zu einem von 16 deutschen Nationalparks.

Verblüfft musste ich feststellen, dass der Name „Elbsandsteingebirge“ geographisch nicht korrekt ist, denn es handelte sich früher um eine geschlossene Sandsteintafel, welche im Laufe von Millionen von Jahren zerklüftet wurde und so grandiose Felsformationen entstehen ließ.

Wie sagen die Eltern so schön: man lernt nie aus.. Nun ja, haben sie wohl leider wieder einmal Recht behalten. 😉

Doch genug trockene Fakten präsentiert. Durch die relativ geringe Entfernung Leipzigs zu einem der, wie ich finde, schönsten Nationalparks Deutschlands nehme ich gern den Weg in Kauf, um einige Wochenenden im Grünen zu verbringen und den Herbst in vollen Zügen genießen zu können, denn das Elbsandsteingebirge hat in dieser Jahreszeit einiges zu bieten. Beispielsweise wenn die Nebelfelder im Tal zwischen den Felsen durch die Bäume tanzen, denn dann offenbart sich die Schönheit dieses Gebirges.

Ihr seid neugierig? Ok ok, ich möchte euch nicht länger hinhalten.

Die Faszination Sächsische Schweiz:

Das wahrscheinlich bekannteste Ausflugsziel und zugleich Fotomotiv ist die Basteibrücke, welche für jung und alt gut zu erreichen ist. Um sie in ihrem kompletten Umfang festhalten zu können, empfehle ich ein Weitwinkelobjektiv und vor allem frühes Aufstehen, denn tagsüber tummeln sich eine Vielzahl von Touristen an und auf der Brücke.

Doch was macht den Ort besonders? Hierbei handelt es sich um die Verbindung zur ehemaligen Felsenburg Neurathen, welche sich durch eindrucksvolle, säulenartige Felsformationen zieht. Jedoch vermutlich auch der kurze Gehweg vom Parkplatz zur Brücke. Ein Stück Sächsische Schweiz für jedermann.

Weitere Details erspare ich in diesem Beitrag – am besten ihr entdeckt diesen besonderen Ort für euch neu.

Weitere beliebte Motive für Fotografen sind außerdem der kleine Winterberg mit seinem geteilten Felsen oder auch der Lilienstein, welcher hoch über der Elbe einen guten Ausblick verspricht.

Für mich als Fotograf sind die wechselnden Wettersituationen und faszinierenden Nebelstimmungen, welche sich durch die Nähe zur Elbe zwischen den Felsen bilden, interessant. Aber auch einfach mal abschalten, die Seele baumeln lassen und den Tag während einer Wanderung genießen tut uns gut. Glaubt mir!

Deshalb habe ich mir vorgenommen beides miteinander zu verbinden und so die Zeit zum Sonnenauf- und Sonnenuntergang genutzt, um fotografisch tätig zu werden. Die Stunden am Morgen und Abend (fachlich: goldene und blaue Stunde) bergen bekanntlich die beste Lichtstimmung. Der frühe Fotograf bekommt das beste Bild.. oder so ähnlich.

Nach einem erfolgreichem Sonnenaufgang startete ich mit Frühstück von einem der Bäcker im Kurort Bad Schandau, welcher mich mit einem sympathischen und sächsischen „Hallöschen“ begrüßte, in den Tag. Oder aber ich brachte mein Frühstück direkt mit in den Nationalpark, picknickte auf einem Fels und genoss die schöne Aussicht und Ruhe – für mich eines der besten Gefühle.

Tagsüber wanderte ich Teile des 112km langen Malerweges, welcher sich durch den Nationalpark schlängelt. Traumhaft für jeden naturverbundenen Wanderer. Aber auch Kletterer nutzen den Weg häufig als Zustieg zu einer der Felssäulen, um sich auf einer Route zum Gipfel durchzuschlagen.

Übrigens erhielt der Weg seinen Namen, da Maler (quasi die Fotografen vergangener Tage) sich auf seinen Wegen für Ihre Werke  inspirieren ließen. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ von Caspar David Friedrich.

Ich habe es mir frech abgeschaut und entlang des Weges viele, schöne Fotostandorte für die nächste Herbstsaison gefunden.

Wer also auf kleine Abenteuer steht, der lässt die bereits angesprochene, und vor allem an Wochenenden überfüllte, Basteibrücke links liegen und folgt den Spuren vergangener Künstler auf einem der Wanderwege.

Wie fotografiere ich am besten im Elbsandsteingebirge?

Abgesehen davon, welche Tageszeit und Wetterlage sich am besten für eine Fototour eignet, stellte ich mir die Frage: Gibt es Objektive, die fotografisch am meisten Sinn machen?
Und ich muss gestehen, dass ich zu keinem festen Ergebnis gekommen bin. Aber das ist auch gut so.

Der Nationalpark bietet für alle Anwendungsbereiche eine Möglichkeit. Ob imposante, große Felsformationen, Portraits von Tieren oder Freunden oder aber Nebel, welcher weit entfernt zwischen den Bäumen tanzt. Von Weitwinkel bis Tele-Zoom ist immer was dabei.

Was hatte ich im Rucksack?

Ich fotografiere mit einer Sony a7R II, teilweise dem SIGMA MC-11 und Objektiven mit Canon EF-Anschluss aber auch mit Objektiven für Sony E-Mount. Persönlich bin ich kein Fan des Weitwinkel/Superweitwinkel Effektes, da dieser Linien stürzen lässt, sowie mir nahezu keine Möglichkeit für Tiefenschärfe bietet.

Das meiste unterwegs fotografiere ich mit dem SIGMA 24-70mm F2,8 DG OS HSM | Art. Es ist sozusagen mein Immerdrauf da ich einen recht großzügigen Brennweitenbereich mit guter Lichtstärke bedienen kann.

Vor Ort (während des Sonnenaufgangs beispielsweise) liebe ich die offenblendige Fotografie.

Außerdem habe ich mit diesen Objektiven fotografiert:

SIGMA 35mm F1,4 DG HSM | Art

SIGMA 50mm F1,4 DG HSM | Art

SIGMA 85mm F1,4 DG HSM | Art

Ist das Elbsandsteingebirge also ein lohnenswertes Ziel für Fotografen?

Mit der Antwort kann ich nicht länger warten, deshalb nehme ich sie vorweg: JA!

Nun war ich doch einige Wochenenden öfter im Elbsandsteingebirge unterwegs wie zuvor im Sommer angenommen. Doch es hat sich mehr als gelohnt. Nicht nur auf deutscher Seite finden sich Ausflugsziele und Berggipfel en masse; auch auf tschechischer Seite bieten beispielsweise das Prebischtor oder die Edmundsklamm ein hervorragendes Ausflugsziel für Fotografen auf ehrgeiziger Bilderjagd nach dem perfekten Motiv für die Leinwand oder den Instagram Feed. Allerdings auch für jene, die ihre Familie mit im Schlepptau haben und einfach schöne Tage verbringen wollen.

Trotz alledem möchte ich zum Schluss noch auf eine Sache aufmerksam machen, die mir auch persönlich am Herzen liegt und muss daher zum Abschluss den Moralapostel spielen.

Der Nationalpark ist für alle da und sollte so verlassen werden wie ihr ihn aufgefunden habt. Das heißt: mitgebrachten Müll in dafür vorgesehene Behältnisse entsorgen und falls andere Personen ihren Müll dort hinterlassen haben, dann am besten kurz bücken, diesen aufsammeln und später geeignet entsorgen. Immerhin ist das Elbsandsteingebirge die „Heimat“ von Fotografen, Wanderern und Kletterern. Es ist unsere Heimat deshalb müssen wir die Naherholungsgebiete erhalten so gut es geht.

Bis dahin, Euer Steven

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