Naturfotografie auf Helgoland mit den SIGMA Teleobjektiven © Robert Sommer

Naturfotografie auf Helgoland mit den SIGMA Teleobjektiven

5 Jahre ist es nun her, dass ich das erste Mal auf der einzigen Hochseeinsel Deutschlands war, Helgoland. Seitdem hat mich diese Insel gefesselt und so bin ich immer wieder gerne dort. Und während ich damals noch ganz alleine dort war, um mich ausschließlich der Naturfotografie zu widmen, reiste ich dieses Mal mit meiner Frau und meinem kleinen Sohn. Natürlich habe ich auch meine Kamera mitgenommen, denn gerade auf Helgoland lässt sich der Familienurlaub hervorragend mit dem Fotourlaub verbinden, ohne allzu viele Kompromisse auf beiden Seiten eingehen zu müssen. Und da die Kamera alleine nicht allzu viel Sinn macht, hatte ich natürlich auch noch ein paar Objektive dabei, um mich der wunderschönen Vogelwelt zu widmen. Die SIGMA 500mm F4 DG OS HSM | Sports, 60-600mm F4,5-6,3 DG OS HSM | Sports und das 70-200mm F2,8 DG OS HSM | Sports waren im Gepäck, ebenfalls dabei war der TC-1401 Telekonverter.

Die Insel war schon immer unter Naturliebhabern und Ornithologen sehr beliebt, da jedes Jahr um die 250 verschiedene Vogelarten dort nachgewiesen werden können, insgesamt sind es sogar schon über 400. Aber vor allem die Basstölpel haben noch mal stark die Beliebtheit unter den Naturfotografen gesteigert. Die Vögel brüten an der Klippe und mittlerweile schon so dicht am Zaun, dass ich mich manchmal gefragt habe, warum ich eigentlich nicht mein Makro mitgebracht habe. Zudem haben sie quasi absolut keine Fluchtdistanz, so lange jeder auf seiner Seite vom Zaun bleibt. Diese Nähe ist ein großer Vorteil, den man für gewöhnlich in der Vogelfotografie nicht hat.

Und da die Vögel auch ununterbrochen im Sommer dort sind, hat man den lieben langen Tag Zeit sie in den unterschiedlichsten Situationen zu fotografieren und sich somit auch mal auf die Details konzentrieren zu können. Das Wetter auf Helgoland kann ziemlich wechselhaft sein und es ist nicht unüblich, dass auch mal ein Regenschauer vorbeizieht, aber meistens scheint kurz danach auch schon wieder die Sonne. Gerade dann ergeben sich oft schöne Lichtstimmungen und wenn man Glück hat, sieht man sogar einen Regenbogen.

Dieses Mal war es auf Helgoland vor allem eines, sehr sehr windig. Doch wenn die Basstölpel eines gut können, dann fliegen. Sie sind wahre Flugkünstler, die auch bei stärkeren Windstärken kaum Probleme in der Luft haben und es macht richtig Spaß ihnen dabei zuzusehen und sie zu fotografieren. Und da sie einem ständig vor der Nase herumfliegen, braucht man gar nicht wirkliche große Brennweiten. Gerade das 70-200mm F2,8 DG OS HSM | Sports eignet sich ideal, aber auch das 60-600mm F4,5-6,3 DG OS HSM | Sports deckt den passenden Brennweitenbereich ab. Wenn die Sonne scheint, dann wird sie auf der Wasseroberfläche reflektiert, was man ebenfalls schön ins Foto einbauen kann.

Wenn man allerdings direkt ins Gegenlicht fotografiert, dann ist die Reflektion zu stark und diese Bildbereiche würden ausbrennen. Ich versuche mich dann so zu positionieren, dass ich den vorbeifliegenden Vogel im Randbereich der Reflektion erwische. Dort erzeugen die Sonnenstrahlen dann ein schönes Bokeh im Wasser. Zum Abend hin, wenn die Sonne fast untergegangen ist, sieht es dann so aus als wäre das Wasser flüssiges Gold.

Gerade wenn man die Vögel im Flug erwischen will, ist es nicht so tragisch wenn man mal eine Serie vermasselt. Die Basstölpel schwirren ständig um einen herum, sodass man nicht lange darauf warten muss bis der nächste Vogel an einem vorbei düst und man seine nächste Chance bekommt.

Aber wie anfangs bereits erwähnt, gibt es auf der Insel natürlich nicht nur Basstölpel, sondern auch viele weitere Vogelarten. An den Klippen gibt es beispielsweise noch die Trottellummen, die sehr viel kleiner als die Basstölpel sind und leider nicht an der Klippenkante, sondern weiter unten brüten. Man kommt daher unter normalen Umständen nicht ansatzweise so dicht heran, wie an die Basstölpel. Aber ab und zu hat man mal etwas Glück und eine der kleinen Lummen präsentiert sich dann doch etwas weiter oben und zeigt was sie kann.

Neben der Hauptinsel gibt es noch die Düne, auf der vor allem viele Enten- und Wattvögel zu finden sind. Wie bereits weiter oben erwähnt, war es zu meiner Zeit auf Helgoland wirklich richtig windig und so kann man auf der Düneninsel schon mal leicht gesandstrahlt werden. Der feine Sand in Kombination mit der Gischt der salzigen Nordsee kann einem das Leben schon richtig schwer machen. Ein Schutz für das Equipment ist daher nicht verkehrt. Außerdem spart man sich zusätzlich etwas Arbeit beim anschließenden Saubermachen, da man nicht in jeder kleinen Ritze die Sandkörner wieder rauspulen muss. Ich habe dafür eine lange und schlauchartige Plastiktüte im Einsatz, die voll und ganz ihren Zweck erfüllt.

Die Fluchtdistanz der Vögel auf der Düne ist zwar auch geringer als man es eigentlich gewohnt ist, aber die Austernfischer treiben es noch mal auf die Spitze. Als ich einen der Vögel am Strand sah, legte ich mich mit meiner Kamera flach in den Sand und hatte eine gute Entfernung zum Motiv. Doch sobald der Austernfischer das Knistern der Tüte hörte, konnte er sich nicht mehr halten und stand plötzlich direkt vor mir und teilweise dichter als die Naheinstellgrenze. Das liegt daran, dass die Vögel teilweise wohl auch gefüttert werden und nun immer hellhörig sind, wenn es mal irgendwo knistert. So konnte ich dann ein paar formatfüllende Aufnahmen machen, ohne den kleinen Kerl zu füttern.

Eine tiefe Kameraposition ist dabei für mich immer ganz wichtig, um das Motiv freizustellen und den Hintergrund dabei schön zu gestalten. Man kann so zum Beispiel auch den umherfliegenden Sand sehr gut visualisieren, von dem sich ein Eiderentenpärchen jedoch nicht allzu stark beeindrucken ließ.

Wenn man eine höhere Kameraposition hätte, würde dieses Detail gar nicht zur Geltung kommen. Eine der Eiderenten saß direkt an der Wasserkante und im Hintergrund war ein wenig ansehnlicher Wellenbrecher zu sehen. Die Sonne stand mittlerweile ziemlich weit oben am Himmel und so habe ich gewartet, bis sich eine Welle direkt hinter der Ente gebrochen hat. Somit war zum einen nichts mehr vom Wellenbrecher zu sehen und zum anderen haben sich dann die Sonnenstrahlen in den Wassertropfen reflektiert und erzeugten so ein wunderbares Bokeh.

Helgoland macht definitiv jedes Mal wieder Spaß und egal wie oft man schon da war, man kann jedes Mal wieder etwas neues entdecken oder ausprobieren. Ich freue mich schon auf das nächste Mal und sage bye bye.

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