Kapstadts Townships mit dem SIGMA 28mm F1,4 DG HSM | Art © Alexandra Evang

Kapstadts Townships mit dem SIGMA 28mm F1,4 DG HSM | Art

Im März war ich in Südafrika unterwegs und hatte natürlich auch einige Objektive dabei. Man weiß ja nie was man so braucht, ihr kennt das vielleicht. Fotografiert habe ich schlussendlich nur mit einem: Dem SIGMA 28mm F1,4 DG HSM | Art. Die Optik hat sich mittlerweile zu meiner absoluten Lieblingslinsen entwickelt. Ich mag den Bildlook wahnsinnig gerne, es ist einfach spannend damit zu arbeiten und die Schärfe ist unübertroffen. Einfach eine tolle Optik zum unterwegs sein, für Landschaften, Menschen… und ja, auch Pferde habe ich damit schon fotografiert. Davon aber gerne im nächsten Blogeintrag mehr.

Es war der letzte Tag in Kapstadt, ein Besuch im Township stand an, ich wusste von all dem schon zu Beginn der Reise. Meine Gefühle dazu waren gemischt. 6 Jahre zuvor: Meine erste Berührung mit Südafrika. Die Townships ziehen an mir vorbei, ich sitze im Auto. Kilometerlang. Blechdächer, Zäune, Müll… riesen Areale. Am Steuer sitzt Marko. Unser erstes Mal in diesem faszinierend Land… wir konnten nicht aufhören zu reden. Hatten uns so viel zu erzählen.. Ich bin nachgereist. Marko (Mein Mann) war zu dieser Zeit im Nationalpark zum Arbeiten. Seine Geschichten und Erfahrungen dazu unfassbar spannend. Der enge Kontakt zu den Einheimischen, das Zusammenleben, Fußballspielen, essen, tanzen, lachend ich erinnere mich an Erzählungen von vielen frischen Orangen und so viel mehr. Zusammen haben wir einen Teil des Landes bereist, unsere Bilder landeten damals im ADAC Reisemagazin. Im Township war ich damals nicht. Nicht, weil ich nicht wollte, aber es stand einfach nicht auf dem Plan.

Der Tag X im März 2019. Mit Jasmin, einer Deutschen, die mit einem Einheimischen verheiratet ist und seit vielen Jahren in diesem Land lebt, waren wir als Gruppe unterwegs nach Mfuleni, einem Township bei Kapstadt (ca. 40km entfernt). Hier wohnen ca. 60-65.000 Menschen! Okay, Wow!!

Im Bus dorthin überkamen mich mich viele Gedanken: Wie würde es werden?! Würde ich dort überhaupt fotografieren oder die Zeit vielleicht auch einfach so mit den Menschen dort nutzen. Ich bin eben auch kein „klassischer Reportagefotograf“ – heißt mir fehlt in diesem Genre einfach die Übung… vor allem auch die Überwindung. Ich wollte auf keinen Fall, dass die Menschen sich „wie im Zoo fühlen“ – vielleicht könnt ihr das verstehen? Ich finde es ist so ein wahnsinnig sensibles Thema. Wir waren schließlich auch nur einen Tag dort… nicht drei Monate oder länger zum „in Ruhe rein fühlen und kennen lernen“.

Reportagefotos finde ich unheimlich faszinierend und auch beeindruckend und es gibt so viele großartige und auch teils sehr bedrückende Bilder aus Südafrika. Wie verhalte ich mich am besten? Einfach drauf los? Irgendwem die Kamera ins Gesicht halten? Definitiv nicht meine Komfortzone. Aber da drum ging es im Grunde ja auch gar nicht. Heißt es war keine geplante „Fototour“ sondern das Kennenlernen einer anderen Kultur.

Im Bus auf dem Weg nach Mfuleni hatten wir viel Zeit zum Reden was gut war. Jasmin hat mit ihrer lebensfrohen und liebenswerten Art erzählt und erzählt und erzählt… Die Bedenken wurden weniger und die Vorfreude größer. Dann musste ich einfach mal fragen „Dürfen wir Fotos machen, freuen sich die Menschen über Bilder oder sollen wir die Kamera lieber im Bus lassen…?“

Jasmins lächelte als sie sagte „Natürlich könnt ihr Fotos machen. Fragt einfach nach. Jeder ist da anders…“ Natürlich ist jeder anders und so viel die Anspannung langsam ab also wir unser erstes Ziel, einen Kindergarten erreichten. Anni, eine Südafrikanerin, Mother and Grandmother begrüßte zu erst Jasmin und dann uns. Wir wurden umarmt und willkommen geheißen. Die Kinder sangen, die Stimmung war unfassbar entspannt und herzlich, wir voller Vorfreude auf das was wir nun erleben durften.

Wir wurden zu erst in die Kirche gebeten… und ja auch ich hatte hier sofort eine klassische Kirche im Kopf. Die Kirche war aber ein einfacher Raum mit einer besonderen Atmosphäre. Plastikplanen, statt Atrium. Es roch gut, in der Mitte auf einem Tisch ein Kreuz. 3 strahlende Frauen, die sich ganz offensichtlich und ganz ehrlich über unseren Besuch gefreut haben. Ein Satz von Belinda, eine der Frauen, werde ich nie wieder vergessen „Feel free now! People are so welcome“ …. und genau so war es.

Die Kamera mit dem SIGMA 28mm F1,4 DG HSM | Art in meiner Hand war der icebreaker schlecht hin! Ich hätte es mir so definitiv nicht vorgestellt. Ich musste die Kamera niemanden „ins Gesicht halten“ um solche intensiven Fotos machen zu können.

Die Menschen kamen von ganz alleine, offen, ausgelassen, fröhlich, teils schüchtern, teils cool und stolz, alle waren interessiert an uns. Wie im Vorfeld besprochen habe ich nachgefragt, ob es in Ordnung ist, wenn ich ein Foto mache, oft war das tatsächlich teils gar nicht nötig. Es wurde gepost, gelacht und das Highlight war es dann anschließend die Bilder hinterher gemeinsam auf der Kamera anzuschauen.

Ich mag an den Fotos vor allem, dass sie so authentisch sind. Kein einziges Motiv ist vorgegeben, kein einziger Hintergrund bewusst ausgesucht. Die Kinder haben einfach gemacht und ich habe den Auslöser gedrückt.

Die Touren in die Townships sind eben auch absolut nicht alltäglich. Es wurde im Vorfeld extra ein Tanz einstudiert, die Kinder hatten zu diesem Zeitpunkt gerade Ferien, es wurde gekocht, gelacht uns alles gezeigt und als wir später ALLE ZUSAMMEN auf der Tanzfläche standen wusste ich nicht mehr wohin mit mir vor Glück. Ohne Kamera in der Hand. Einfach nur genießen. Wir wurden umarmt, berührt, habe u.a.. mit einem kleinen Mädchen den „Ententanz“ getanzt… und einfach nur pures Glück empfunden. Das alles war so intensiv. So liebevoll.

Und ich zehre noch heute von der Lebensfreude der Menschen dort im MFuleni. Das war ein ganz besonderer Tag, ein Lieblingstag.

Für diesen Blogeintrag wollt ich euch schon einmal eine kleine Auswahl der Bilder mit dem SIGMA 28mm F1,4 DG HSM | Art zeigen, die ich dort von den Kindern gemacht habe. Ich bin sehr auf Euer Feedback gespannt und sende euch alles Liebe, Alex

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