Der 911er und das 105er © Oliver Hilger

Der SIGMA Bokeh-Meister trifft den Meister der Nordschleife

Er leistet 700 PS, beschleunigt in 2,8 Sekunden von null auf hundert, rennt 340 km/h Spitze und ist als MR-Version das schnellste Auto auf der Nürburgring Nordschleife: Nur 6:40,3 Minuten benötigte der über 300.000 Euro teure Porsche 911 GT2 RS für einen Umlauf in der „Grünen Hölle“ – Weltrekord.

Der 911er und das 105er © Oliver Hilger

Seine kompromisslose Ausrichtung auf Performance sieht man dem GT2 RS aus allen Perspektiven an. Die Front ist mit riesigen Lüftungsöffnungen übersät. Auf den Kotflügeln machen sich kiemenartige Entlüftungsöffnungen breit. Vor den Hinterrädern atmen die Turbolader Frischluft ein und oberschenkeldicke Abgasrohre sorgen für geradezu angsteinflössendes dumpfes Brabbeln und Grollen. Dazu passt der hochaufragende Heckflügel aus Kohlefaser.

Dieses Auto ist ein Statement. Sein imposantes Äußeres macht keine Hehl aus dem Leistungsvermögen. Eigentlich genauso wie beim Bokeh-Meister, dem SIGMA 105mm F1,4 DG HSM | Art, dessen 105mm große Frontlinse jedem Aussenstehenden auf Anhieb suggeriert: Dieser Fotograf meint es ernst. Was liegt also näher, als die atemberaubenden Details des Porsche mit dem atemberaubend scharfen 105mm F1,4 DG HSM | Art einzufangen?

Der 911er und das 105er © Oliver Hilger

Auf dem Weg von Stuttgart zur Rennstrecke von Spa Francorchamps setzte ich den GT2 RS zum ersten Mal bei Sonnenschein am Nachmittag auf einem Autobahnparkplatz in Szene. Das 105er ist an meiner hochauflösenden Sony A7R3 montiert. Um das Auto trotz der nicht gerade spannenden Location in einen ansprechenden Kontext zu setzen öffne ich die Blende komplett, wähle eine bodennahe Perspektive und fotografiere durch das Gras am Rande des Parkplatzes. Herrlich wie der Vordergrund und der Hintergrund förmlich wegschmelzen und sich das Objekt aufgrund der großen Abstandes zur Kamera und der optischen Komprimierung vom Rest der Umgebung löst. Trotz hartem Gegenlicht lassen sich am Heck des Autos noch alle Details erkennen.

Der 911er und das 105er © Oliver Hilger

Beim nächsten Halt kurz vor Sonnenuntergang fahre ich etwas weiter von der Autobahn ab auf kleine belgische Landstraßen. Aufgrund des warmen Wetters und des zügigen Reisetempos ist die Front des GT2 RS mit Insekten übersät. Kurz überlege ich, die Frontscheibe und den Lack mit einem speziellen Reinigungsschaum auf Hochglanz zu bringen.

Doch was kann es Besseres geben um die Schärfeleistung und das Auflösungsvermögen eines Objektives zu testen als hunderte von kleinen schwarzen Objekten auf einer glänzenden Oberfläche? Also bleiben die Mücken wo sie sind. Je länger ich den Porsche von allen Seiten in Szene setze, desto mehr wird mir bewusst, wie gut sich 105 Millimeter Brennweite für die Autofotografie eignen. Die Proportionen zwischen Front und Heck wirken natürlich und egal bei welchem Motivabstand – man erzielt stets eine schöne Freistellung vom Hintergrund.

Der 911er und das 105er © Oliver Hilger

Für einen echten Aha-Effekt sorgt das Bearbeiten der Fotos in Lightroom samt Ansicht auf Pixelebene. Die feinmaschigen Lüftungsgitter werden messerscharf dargestellt. Die ultrahohe Auflösung des Bokeh-Meisters nutzt den 42 Megapixel Sensor der Sony A7R 3 vollständig aus. Auch feinste Kohlefaserstrukturen werden detailgenau abgebildet. Nach optischen Fehlern des Objektiv sucht man vergebens. Und Dank des intergrierten Bildstabilisators der Sony wird die Schärfeleistung auch beim Fotografieren aus der Hand bei wenig Licht nicht durch Mikroverwackler getrübt.

Nachdem mich das SIGMA 105mm F1,4 DG HSM | Art bereits in der Porträtfotografie restlos überzeugt hatte, habe ich nun zweifellos eine weitere Stärke meines Lieblingsobjektives entdeckt: Die Autofotografie. Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten: Das 105mm ist der Porsche 911 GT2 RS in meinem Objektivfuhrpark.

Der 911er und das 105er © Oliver Hilger

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