Reynisfjara Den schwarzen Strand von Vik fotografieren © Stephan Wiesner

Reynisfjara – Den schwarzen Strand von Vik fotografieren

„Deine Füße sind so richtig nass?“ Eike Köhler schreit gegen den Lärm von Wind und Wellen an, während er seinen Blick über meine tropfende Hose gleiten lässt. Meine Antwort ist nur ein Grunzen. „Magst Du das noch mal machen?“, kommt schließlich die Frage, die ich befürchtet hatte. Einen Moment schaue ich ihn finster an, dann schnappe ich mir mein Stativ und stapfe wortlos und mich in den Wind stemmend zurück in Richtung Wellen. Er macht die Filmkamera parat und wir simulieren noch mal die Szene, die sich gerade in echt abgespielt hat und die wohl jeder Landschaftsfotograf kennt, der in Island am Strand nahe Vik fotografiert hat. Zwei bizarre Felsen ragen hier schwarz und mächtig aus dem Atlantik. Um sie zusammen mit den Wellen in einem guten Winkel zu erwischen, muss man möglichst nah am Wasser stehen. Und wenn man abgelenkt ist, holt man sich sehr schnell nasse Füße.

Reynisfjara © Stephan Wiesner

Nachdem ich mir beim Auto eine frische Hose und Schuhe angezogen habe, wechseln wir die Strategie. Wir gehen ein Stück am Strand entlang und ich suche mir einen Spot mit direktem Blick auf die Felssäulen, aber weiter weg von der Brandung. An meiner Canon EOS R habe ich das SIGMA 24–70mm F2,8 DG OS HSM | Art. Mit seinem Zoombereich bin ich flexibel in meiner Position. Einen Objektivwechsel möchte ich hier möglichst vermeiden, um nicht Salz oder Sand in die Kamera zu bekommen.

Es ist dicht bewölkt. Bei dem Licht sehen Himmel, Strand und Wasser wie ein Schwarzweißfoto aus. Daher beschließe ich, auf Langzeitbelichtung zu gehen. Mit kalten Fingern setze ich mein Filterset zusammen und schraube es auf das Objektiv. Die 82mm passen ohne Adapter. Den Fotorucksack setze ich danach direkt wieder auf, um jederzeit fluchtbereit zu sein, falls die nächste große Welle kommt. Zunächst probiere ich es mit einem ND-64-Filter, ergänze diesen dann aber noch durch einen ND 8, um mehrere Minuten belichten zu können. Durch die lange Belichtung werden Wasser und Wolken verwischt abgebildet. Auf dem Foto sehen die Wellen dann wie Nebel aus und die Felssäule wie der Turm eines bösen Magiers in einem Fantasyfilm. Möwen fliegen kreischend um die steinernen Säulen, aber durch die Langzeitbelichtung sieht man sie nicht. Bei kurzer Verschlusszeit würde man sie sehen, aber wegen der Entfernung wären sie nur winzige Punkte im Foto. Dennoch mache ich beide Varianten – und kann mich später nicht entscheiden, ob mir die melancholische Langzeitbelichtung oder die dynamische Kurzzeitbelichtung besser gefallen.

Reynisfjara © Stephan Wiesner

„I got the shot!“ Triumphierend balle ich die Faust und poste ein Behind-the-scenes-Foto auf Instagram … und werde prompt doch noch mal von einer Welle erwischt. Jetzt sind beide Paar Schuhe nass, aber mit einem Blick auf mein Kameradisplay stecke ich das mit einem Schmunzeln weg.

Eine Woche sind wir im Süden von Island unterwegs, um zu fotografieren und zu filmen. Dabei ist Reynisfjara eines der Highlights der Reise. Der Strand kann in circa zehn Minuten von der Kleinstadt Vik aus erreicht werden, wo wir auch genächtigt haben. Auf einen schönen Sonnenaufgang gehofft, hatten wir an diesem Morgen aber Pech. Beziehungsweise Glück. An diesem Strand kann man wirklich bei jedem Wetter fotografieren.

Reynisfjara © Stephan Wiesner

Fotografieren am Meer von Island ist von Wind, Regen und Salzwasser geprägt. Neben einem stabilen Stativ sollte man unbedingt auch eine wetterfeste Kameraausrüstung dabeihaben – denn die besten Fotos entstehen häufig bei richtig schlechtem Wetter. Das SIGMA 24–70mm F2,8 DG OS HSM | Art ist ein idealer Allrounder für den Urlaub. Durch seine Lichtstärke kann man damit auch den Sternenhimmel und hoffentlich die Aurora fotografieren. Den Zoombereich lernt man schnell zu schätzen und häufig wechsle ich zwischen 24mm Weitwinkel und 70mm Tele für mehr Details. Und wenn man mal wieder im Regen oder im Dampf eines Wasserfalls steht, dann braucht man sich nicht zu sorgen, was die Wetterfestigkeit des Objektivs anbelangt.

Im Morgengrauen sahen wir eine kleine Herde Rentiere am Straßenrand. Die Tiere sind Touristen offensichtlich gewohnt und liessen sich von den sofort anhaltenden Autos nicht beeindrucken. Mit dem SIGMA 70-200mm F2,8 DG OS HSM | Sports konnte ich nah genug herankommen, ohne das Rentier in Angst zu versetzen.

Reynisfjara © Stephan Wiesner

Am kommenden Tag standen wir am Diamond Beach und haben Eisblöcke gegen die Sonne fotografiert. Da hat mir die sehr gute Beschichtung der SIGMA-Objektive erlaubt, im vollen Gegenlicht zu arbeiten. Das 24-70er setze ich zudem auch gerne zum Filmen ein. Die Bildstabilisation erlaubt mir auch z.B. das spontane Filmen aus der freien Hand.

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