Essentials für die ersten Erfolge © Petar Dimitrov

Für Fotografie-Einsteiger: Essentials für die ersten Erfolge in der Fotografie

Heutzutage muss jeder Anfänger in der Fotografie gegen Unmengen an Informationen und Tutorials kämpfen, um die Grundlagen dieser tollen Kunst zu beherrschen. Als Fotograf mit ausreichend Erfahrung erkläre ich einige Essentials, die den Fortschritt erleichtern können.

Der Anfänger sollte sich zuerst in die Grundlagen einlesen. Es ist natürlich unmöglich, die ganze Theorie zu lernen, besonders ohne Praxiserfahrung zu haben. Man sollte allerdings die wichtigsten Begriffe und deren Bedeutung kennen: das Belichtungsdreieck, die unterschiedlichen Kameratypen, Sensorgröße, Brennweite, Lichtstärke usw. Diese Grundkenntnisse sind sehr hilfreich für den nächsten Schritt. Das wäre der Kauf passender Technik und in diesem Beitrag gebe ich paar Stichpunkte, die bei der Qual der Wahl behilflich sind.

„Welche Kamera passt am besten zu mir?“

Es ist sehr wichtig, dass man die richtige Kamera kauft. Bei vielen Anfängern ist die Begeisterung extrem stark und sie kaufen ihre erste Ausrüstung impulsiv, ohne viel darüber nachzudenken. Leider führen solche Käufe oft zu Enttäuschungen, weil man sich falsche Erwartungen setzt. Wie entscheidet sich also der zukünftige Fotograf, welche Ausrüstung für ihn optimal wäre? Diese paar Stichpunkte können helfen:

  • „Wie viel will ich ausgeben?“ – Die Fotografie kann ein sehr teueres Hobby sein und es wäre nicht schlecht, wenn man zuerst ein Budget bestimmt.
  • „Was will ich mit der Kamera fotografieren?“ – Während die Kompakt- und Bridge-Kameras Allrounder sein können, ist die Frage bei Kamerasystemen von großer Bedeutung, weil man ein System aufbaut und verschiedene Objektive in unterschiedlichen Einsatzbereichen braucht.
  • „Welche Objektive würde ich im gewünschten Einsatzgebiet brauchen?“ – Eine generelle Idee kriegt man, wenn man die Grundlagen kennenlernt. B. braucht der Fotograf für Sportaufnahmen ein schnelles und möglichst lichtstarkes Objektiv, meistens mit langer Brennweite, während die Schärfe der Optik für Makroaufnahme am wichtigsten ist.

Für die unterschiedlichen Oberklassen gelten meistens die folgenden Aussagen (wenn auch extrem vereinfacht):

  • Die Kompaktkamera ist die beste Wahl, wenn der Fotograf sie immer mitnehmen will. Meist passt so ein Gerät in jede Tasche und heutzutage gibt es sehr fähige Kompaktkameras, die in manchen Fällen in der gleichen Liga spielen wie Systemkameras.
  • Die Bridge-Kamera ist ein ausgezeichnetes Gerät, falls der Fotograf über einen großen Brennweitenbereich verfügen und gleichzeitig keine Objektive wechseln will. Natürlich haben diese Kameras auch ihre Nachteile: ihre relativ kleine Sensorgröße sowie mangelhafte Optik im Vergleich zu Systemkameras.

DSLR- und DSLM-Systeme braucht der Fotograf, wenn seine wichtigste Anforderung die Bildqualität ist. Da es unterschiedliche Objektive für jeden Einsatzbereich gibt, macht man weniger Kompromisse betreffend Qualität. Allerdings sind solche Systeme teurer und mit größeren Maßen. Die spiegellosen Kameras werden derzeit sehr schnell entwickelt, bzw. auch die Objektive für die entsprechenden Anschlüssen, und sie haben gewisse Vorteile wie wesentlich leichteres Fotografieren mit manuellem Fokus und geringe Größe und Gewicht (hauptsächlich bei APS-C- und MFT-Systemen). Die DSLR-„Dinosaurier“ kann man trotzdem immer noch nicht komplett ausschließen, z.B. denn sie bieten bessere Akkulaufzeit, viel bessere Ergonomie für Fotografen mit großen Händen, und die Auswahl an Zoom-Objektiven ist immer noch viel größer im DSLR-Bereich.

Objektive

Bei Systemkameras sind die Objektive oft wichtiger als die Kamera selbst. Deswegen sollte der Fotograf beim Kauf neuer Ausrüstung immer daran denken, was das Einsatzgebiet ist. Schauen wir uns einige der populärsten Bereiche näher an.

Portraits

In diesem Bereich werden meistens Objektive im Bereich 50-200mm benutzt. Je nach Einsatzbereich kann man sowohl Festbrennweiten, als auch Zoom-Objektive verwenden. Zooms wie ein 70-200mm F2,8 sind sehr flexibel und daher sehr nützlich in dynamischen Situationen wie z.B. Events, Hochzeiten, aber auch für Portraits im Freien, wo das Gelände ein Hindernis sein kann. Festbrennweiten sind ausgezeichnet für Studioaufnahmen und generell für geplante Shootings, bei denen man mehr Zeit und keinen Stress hat. Die Klassiker sind SIGMA 50mm F1,4 DG HSM | Art, SIGMA 85mm F1,4 DG HSM | Art, SIGMA 105mm F1,4 DG HSM | Art und SIGMA 135mm F1,8 DG HSM | Art. Genau diese Objektive umfasst ein großer Teil der ART-Serie von SIGMA.

Landschaften

Hier ist der gewünschte Bildwinkel ausschlaggebend. Man kann sowohl Ultraweitwinkel- als auch Telezoom-Objektive verwenden. Natürlich gibt es auch andere Eigenschaften, die je nach Verwendungszweck entscheidend sein können. Für den Sternenhimmel und Aufnahmen der Milchstraße ist die Lichtstärke zum Beispiel sehr wichtig, während man tagsüber meistens abblendet und größten Wert auf Schärfe und geringe Verzeichnung legt. Ein gutes Beispiel für diese Unterscheidung sind das SIGMA 14mm F1,8 DG HSM | Art und das SIGMA 12-24mm F4 DG HSM | Art.

Makro

Im Nahbereich ist der Abbildungsmaßstab sehr wichtig. Bei den spezialisierten Makro-Objektiven beträgt er mindestens 1:2, meistens 1:1 und ist in manchen Fällen sogar größer. Weiters sind die Makro-Objektive meist Festbrennweiten (mit sehr wenigen Ausnahmen). Wenn wir die weitwinkligen Makro-Objektive ausschließen, gibt es diese Geräte ab ca. 35mm. Im Bereich bis 50mm sind sie bequem z.B. für Produktfotografie in kleinen Räumen, weil sie scharf sind und der Abstand zum Objekt nicht sehr groß sein muss. 70mm ist die Übergangsbrennweite. Damit kann man immer noch vom relativ kleinen Abstand fotografieren, während die Brennweite sich auch für allgemeine Makrofotos sowie für Portraits sehr gut eignet. Für viele Enthusiasten in diesem Bereich sind Insekten sehr interessant. In diesem Fall ist es besser, wenn man möglichst große Brennweiten verwendet. Die universelle Brennweite liegt bei ca. 100mm, aber SIGMA bietet ebenso die beliebten Makro-Spezialisten SIGMA MAKRO 105mm F2,8 EX DG OS HSM und.

Sport

Für sich schnell bewegende Objekte sind die Geschwindigkeit des Autofokus und die Lichtstärke wesentlich. Da der Abstand meistens relativ groß ist, verwenden Sportfotografen Tele-Objektive am häufigsten. Ein SIGMA 70-200mm F2,8 DG OS HSM | Sports kann bei kürzeren Abständen ein sehr gutes Werkzeug sein. Meistens braucht der Fotograf jedoch Objektive ab 100mm. Ein SIGMA 120-300mm F2,8 DG OS HSM | Sports  ist sehr lichtstark, während ein SIGMA 60-600mm F4,5-6,3 DG OS HSM | Sports extrem flexibel ist.

Wildlife

Brennweite! Für Tiere in freier Wildbahn braucht man eine möglichst lange Brennweite. Heutzutage sind Objektive wie das SIGMA 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM | Contemporary günstig und bieten ausgezeichnete Leistung. Hier sind alle Objektive für Sports generell gut einsetzbar, sofern die Brennweite ausreichend ist.

Beleuchtung

Die direkte Übersetzung des Begriffs „Fotografie“ ist „Zeichnen mit Licht“. Viele vergessen allerdings, dass man durch künstliche Beleuchtung das Bild sehr unterschiedlich gestalten kann. Für Anfänger sind Blitze, Fotoboxen usw. sowie die Aufsätze für diese Geräte viel zu kompliziert. Jeder kann allerdings mit einem einfachen Reflektor anfangen. Für Portraits ist es ein ausgezeichnetes Werkzeug und macht einen großen Unterschied. Das Upgrade auf ein Blitzgerät ist die nächste Stufe, aber man muss damit schon viel vorsichtiger arbeiten. Der Blitz ist flexibler und man kann mit mehreren Blitzen das Foto sehr stark beeinflussen, aber die falsche Verwendung führt schlechten Ergebnissen.

Zubehör

Ein wichtiges Stück der Zubehörabteilung ist auch das Dreibeinstativ. Wenn man sich mit Landschaften, Langzeitbelichtungen und weiteren statischen Szenen beschäftigen will, ist es ein Muss. Am besten sollte man die billigsten Stative am Markt meiden und etwas mit voneinander unabhängigen Beinen kaufen.

Am wichtigsten unter den Essentials ist aber die Lust. Sofern Fotografie Spaß macht, kommt der Progress von selbst. Also meine Bitte an euch: Genießt diese Kunst, lernt alles, was euch interessiert, und konzentriert euch nicht so sehr auf die Hardware.

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